Physik

Physik

Physik, griech., im weitern Sinne der Theil der Naturwissenschaft, welcher sich mit den Erscheinungen an den Körpern, den Veränderungen derselben und ihren gegenseitigen Beziehungen zu einander beschäftigt, umfaßt somit die Physiologie, Chemie und P. im engern Sinn. Die P. im engern Sinn ist die Wissenschaft derjenigen Naturerscheinungen, welche von keiner wesentlichen Veränderung der dabei betheiligten Gegenstände begleitet sind. Ihr Gegenstand sind somit die allgemeinen Eigenschaften der Körper, Bewegung u. Gleichgewicht derselben, Schall, Wärme, Licht, Electricität, Magnetismus. Die P. bedient sich zu ihren Forschungen der Beobachtung und des Experiments und sucht daraus die Gesetze für die Erscheinungen zu finden theils durch Schlußfolgerung, theils und hauptsächlich mit Hilfe der Mathematik, welcher die P. ihre größten Bereicherungen verdankt. – Die p.alischen Kenntnisse der Alten waren gering und wurden auch von den Arabern nur sehr unwesentlich vermehrt. Die wissenschaftliche P. beginnt im 16. Jahrh. mit Galilei durch seine wichtigen Entdeckungen von der Bewegung der Körper und dem Lichte. Ihm folgten Kepler, Otto von Guericke, Cartesius, Huyghens, besonders aber Newton mit seiner epochemachenden Entdeckung der allgemeinen Anziehung (Schwerkraft) u. der Zerlegung des weißen Sonnenlichts in farbige Strahlen. Zugleich mit der Lehre vom Lichte bildete sich die vom Schall weiter aus. Die Lehre von der Electricität begann im Anfang des 17. Jahrh. durch Gilbert, fand aber wesentliche Erweiterung erst im folgenden Jahrh. durch Grey, Dufay, Franklin. Zugleich ward das Thermometer erfunden u. die Natur der elastischen Flüssigkeiten, besonders des Wasserdampfs, näher erforscht. Dann folgten die Bereicherungen der Lehre von der Electricität durch Galvani, Volta, Davy, vom Lichte durch Malus (Polarisation), Euler, Young, Fresnel. 1820 entdeckte Oersted den Electromagnetismus, nach ihm Faraday die Magnetoëlectricität u. die Induction.


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