Zwölftafelgesetze

Zwölftafelgesetze

Zwölftafelgesetze, lat. leges duodecim tabularum, auch leges decemvirales genannt, das älteste geschriebene Recht der Römer, eine der frühesten Errungenschaften der Plebejer gegenüber den Patriciern, von den Decemvirn (s. d. Art.) 451 u. 450 v. Chr. redigirt, in eherne Tafeln eingegraben, welche auf dem Forum öffentlich aufgestellt wurden, bei der Verbrennung Roms durch die Gallier 386 v. Chr. aber verloren gingen. Als die einzige Rechtsnorm, in welche die alten leges regiae sowie das Gewohnheitsrecht aufgenommen waren, hatte jeder Jurist die Z. sammt den Erläuterungen und Erweiterungen im Kopfe, deßhalb konnten sie auch wieder hergestellt werden, wurden in der Kaiserzeit abermals in Erz gegraben öffentlich ausgestellt u. besaßen unter Justinian noch volle Geltung. Auf uns ist aber von diesen Gesetzen außer Stellen bei manchen Schriftstellern (besonders bei Plinius dem ältern, Cicero (de republica), Gajus, Gellius und Festus) nichts gekommen, im 17. Jahrh. versuchte Gothofredus, im 18. Funccius (Rinteln 1744) u. im laufenden Dirksen daraus die Z. wiederherzustellen.


http://www.zeno.org/Herder-1854.

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