Elfenbein

Elfenbein

Elfenbein. Die langen Stoßzähne des Elephanten liefern dieß köstliche und geschätzte Material zu den feinsten Arbeiten. Es ist eine äußerst feste und harte Knochensubstanz, von blendender Weiße und außerordentlicher Zartheit. Schon im frühesten Alterthum wußte man dasselbe, und zwar damals noch besser als jetzt, zu kostbaren Werken zu verarbeiten. Die prachtliebenden asiatischen Könige und die römischen Kaiser hatten ganze Ameublements von Elfenbein. Meister, wie Phidias, bildeten zur Zeit der höchsten Blüthe griechischer Kunst colossale Statüen aus Gold und Elfenbein; jetzt noch verwendet man dieses zu Kunstwerken feinerer Art, zu Bildschnitzereien, welche nicht selten die höchste Vollendung verrathen. Doch auch ein allgemeinerer Gebrauch wird davon gemacht, wenn man es zu Griffen von Messern, zu Kämmen etc., wenn man es zum Einlegen kostbarer Ebenistenarbeiten, wenn man es zur Verzierung musikalischer Instrumente, oder zur Belegung der Claviertasten, oder zu Billardkugeln braucht. Das Elfenbein kommt von den herdenweise in Afrika und Asien lebenden Elephanten sowohl, als aus den Eisregionen Sibiriens, woselbst man die Zähne vorweltlicher Elephanten bis zu der ungeheuern Größe von zehn Fuß, und von 180 Pfund an Gewicht findet, welche noch so vollkommen erhalten sind, daß sie, wie das ganz frische, zu allen Arbeiten dienen, zu denen man nicht durchaus weißes Elfenbein nöthig hat. So werden z. B. die Platten für Miniaturmaler daraus gemacht, indem man dasselbe in seine Blättchen zersägt, schleift und sorgfältig von allem Fett reinigt.

V.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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  • Elfenbein — in Transportkiste Elfenbein verarbeitet …   Deutsch Wikipedia

  • Elfenbein [1] — Elfenbein (animalisches), bestimmte Zähne von sechs lebenden und einem ausgestorbenen Tiere, und zwar: 1. die Stoßzähne des afrikanischen und 2. die des asiatischen Elefanten, 3. die stark gekrümmten Stoßzähne des (ausgestorbenen) Mammuts… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Elfenbein [2] — Elfenbein (vegetabilisches) wird das steinharte Nährgewebe der Samen mehrerer Phytelephasarten (Phytelephas macrocarpa, Ph. microcarpa R. et Pav.) genannt [1], [6]. Die Samen kommen als Steinnüsse, Tagua , Elfenbein , Corozza oder Corusconüsse… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Elfenbein — Elfenbein, die langen Zähne des Elephanten, der härteste thierische Körper, von Tischlern, Malern, Kammmachern u. v. A. zu Elfenbeinblättern für Maler, Messerheften, Billardbällen, Kämmen u. dgl. gebraucht. Asien u. Afrika liefern es; die besten… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Elfenbein — Sn std. (10. Jh.), mhd. helfenbein, ahd. helfantbein, helphan(t)bein Hybridbildung. Ahd. helfan(t), helpfant bedeutet wie gr. eléphās m. sowohl Elefant wie auch Elfenbein . Die Komposition mit Bein ist also, wie ae. elpenbān, lediglich eine… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Elfenbein — (lat. Ebur) ist die Substanz der Stoßzähne der Elefanten. Diese in die Zwischenkieferknochen eingepflanzten und daher den Schneidezähnen der übrigen Säugetiere entsprechenden Zähne sind wurzellos und haben an ihrem in der Alveole steckenden… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Elfenbein — Elfenbein, die Substanz der Stoßzähne des männlichen Elefanten, auch der Zähne vom Walroß und Nilpferd, etwas durchscheinend, elastisch; fossiles oder gegrabenes E., Zähne des fossilen Mammut und Mastodon in Sibirien; gebrauntes E., s.… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Elfenbein — Elfenbein, die Stoßzähne des Elephanten, blendend weiß, aber an der Luft gelb werdend, dient bekanntlich zu Schnitzwerken, Kämmen etc. und gibt verkohlt eine schöne schwarze Farbe. Die Alten schätzten und verarbeiteten das E. häufiger und schöner …   Herders Conversations-Lexikon

  • Elfenbein — ↑Ebur …   Das große Fremdwörterbuch

  • Elfenbein — mit Tinte waschen (bleichen). – Körte, 1090. Einen Gegenstand, der von Natur schön ist, entstellen, anstatt zu verschönern; etwa wenn jemand die Wahrheit durch rednerische Gleissnerei zu verherrlichen glaubt. Holl.: Hij weet elpenbeen met inkt… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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