Knappe

Knappe

Knappe hieß im Mittelalter der junge Edelmann, wenn er das 14. Jahr erreicht hatte und feierlich mit dem Schwert umgürtet worden war. Er begleitete den Herrn auf Kriegszügen und zu Turnieren, beschützte die Damen auf der Reise, sorgte für die Wartung und Abrichtung der Pferde, hielt die Waffen in gutem Stande, trug des Herrn Helm, Lanze und Schild in die Schranken, führte ihm das Streitroß vor etc. Im Gefechte hielt der Knappe hinter dem Ritter, um dem Verwundeten beizustehen, ihm eine andere Waffe u. dergl. zu reichen. Größtentheils nahmen sie auch selbst mit Antheil am Gefechte, doch durften sie sich nur der Streitaxt und des Schwertes (des kurzen Flammbergs), bedienen. Hatten sie Proben von Muth und Tapferkeit abgelegt, so erhielten sie die Sporen und den Ritterschlag. Im Frieden lag den Knappen auf der Burg, nebst der Sorge für Waffen und Rosse, der Empfang und die Verpflegung der Fremden, die Tafel, das Auftragen der Speisen, das Mundschenkamt u. dergl. ob. Auch mußten sie im Schlafzimmer des Ritters Kammerdienersdienste versehen.

4.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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  • Knappe — (vom althochdeutschen knappo, so viel wie Knabe) bezeichnet: einen Stand im mittelalterlichen Kriegswesen, siehe Schildknappe eine deutsche Bezeichnung der Bodenwanze Lygaeus saxatilis, siehe Knappe (Wanze) einen bergmännischen Stand, siehe… …   Deutsch Wikipedia

  • Knappe — Knappe: Die (expressive) Nebenform des unter ↑ Knabe behandelten Wortes war mit diesem in ahd. und mhd. Zeit im Wesentlichen gleichbedeutend. Speziell bezeichnete dann mhd. knappe den im Dienst eines Ritters stehenden Edelknaben und den Gesellen… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Knappe — Knappe, 1) (Schildknappe, Knecht, Wapener), im Mittelalter ein junger Edelmann, welcher nach Zurücklegung des 14. Jahres unter Feierlichkeiten wehrhaft gemacht worden war, u. sich dann unter Leitung u. im Dienste eines Ritters selbst zum Ritter… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Knappe — (Schildknappe, Knecht, Wapener), im Mittelalter frei geborne junge Leute, die bei einem Ritter das Waffenwesen erlernten. Kaiser Friedrich II. verordnete, daß nur ritterbürtige Leute als Knappen angenommen werden durften. Nach meist sechsjähriger …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Knappe — Knappe, Schildknappe, im Mittelalter derjenige, der sich im Dienst eines Ritters ausbildete, wurde durch den Ritterschlag zum Ritter gemacht. – Gegenwärtig heißen K. die Müllerburschen (Mühl K.) und die Arbeiter beim Bergbau (Berg K.).… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Knappe — Knappe, Schildknappe, im Mittelalter ein Jüngling, der sich im Dienste eines Ritters zur Ritterschaft heranbildete. K. so viel wie Bergknappe, Arbeiter beim Bergbau; bei Müllern, Tuchmachern, Leinewebern so viel als Gesell …   Herders Conversations-Lexikon

  • Knappe — Sm Knabe …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Knappe — Lakai; Diener; Subalterner; Knecht; Büttel * * * Knạp|pe 〈m. 17〉 1. 〈früher〉 Edelknecht, junger Edelmann im Dienst eines Ritters (SchildKnappe) 2. 〈veraltet〉 Bergmann mit abgeschlossener Lehre (BergKnappe) 3. Lehrling …   Universal-Lexikon

  • Knappe — This interesting name has two possible origins. The first being locational from a number of places called Knapp in Devon, Hampshire and Surrey, deriving from the Old English, pre 7th Century, cnoepp meaning a hilltop. The name was originally… …   Surnames reference

  • Knappe — 1. Standesnamen oder Übernamen zu mhd. knappe »Knabe, Jüngling, Junggeselle, bes. derjenige, der noch nicht Ritter ist; Dorfbursche; junger Mann in dienender Stellung, Knecht, Geselle, bes. bei Tuchmachern, Wollwebern, Müllern und Bergleuten«;… …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

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