Aronia

Aronia
Apfelbeeren
Aronia × prunifolia, Hybride aus A. arbutifolia und A. melanocarpa

Aronia × prunifolia, Hybride aus A. arbutifolia und A. melanocarpa

Systematik
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Spiraeoideae
Tribus: Pyreae
Untertribus: Kernobstgewächse (Pyrinae)
Gattung: Apfelbeeren
Wissenschaftlicher Name
Aronia
Medik.
Früchte am Strauch von Aronia arbutifolia.
Blütenstand von Aronia arbutifolia.

Die Apfelbeeren (Aronia) sind eine Pflanzengattung mit etwa drei bis neun Arten, die zur Subtribus Kernobstgewächse (Pyrinae) in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehören. Am häufigsten sind die beiden Arten Aronia arbutifolia und Aronia melanocarpa, sie werden Kahle Apfelbeere oder Schwarze Eberesche genannt. Sie stammen ursprünglich aus dem Osten Nordamerikas. Die Früchte sind Apfelfrüchte. Der Strauch ist wenig anfällig für Pflanzenkrankheiten.

Die obstbauliche Nutzung begann zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch den russischen Biologen und Obstzüchter Iwan Mitschurin, der die Aronia um 1910 mit anderen Obstsorten wie Ebereschen und Mispeln gekreuzt oder sie zumindest veredelt haben soll.[1]

Die erbsengroßen, schwarzen, häufig wachsartig überzogenen Früchte, die ab Mitte August bis Oktober geerntet werden können, schmecken süß-säuerlich-herb, heidelbeerähnlich. Die Beeren werden entweder getrocknet (wie Rosinen) verwendet oder durch Dampfentsaften als Saft getrunken.

Aufgrund des hohen Flavonoid-, Folsäure, Vitamin-K- und Vitamin-C-Gehalts zählte die Aronia sowohl in Polen als auch in Russland zu den Heilpflanzen. Die Aronia wird wegen ihrer kräftigen roten Farbe ferner als Ersatz für Lebensmittelfarben (vor allem statt Cochenillerot A) verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Aronia-Arten sind sommergrüne Sträucher mit spitzen, auffallend weinroten Winterknospen. Die einfachen Laubblätter sind elliptisch bis verkehrt eiförmig, 2 bis 8 cm lang, meist kurz zugespitzt, fein kerbig gesägt, oberseits auf der Mittelrippe mit schwarzroten Haaren mit leuchtend roter Herbstfärbung.

In schirmrispigen Blütenständen stehen zehn bis 20 Blüten zusammen. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen, fünfzähligen Blüten weisen einen Durchmesser von etwa 1 cm auf. Es sind fünf Kelchblätter vorhanden. Die fünf freien Kronblätter sind weiß oder blass rosa. Die meist 20 purpurnen, behaarten Staubblätter sind an ihrer Basis verwachsen. Die roten oder schwarzen, apfelförmigen Früchte weisen einen Durchmesser von 5 bis 12 mm auf.

Arten

  • Kahle Apfelbeere (Aronia arbutifolia)
  • Schwarze Apfelbeere (Aronia melanocarpa)
  • Aronia × prunifolia

Sorten für den Ertragsanbau

  • Aronia melanocarpa 'Viking': große flachkugelige, schwarze, glänzende Früchte. Nicht ganz so aromatisch wie die Wildform, dafür ertragreicher und mit einer Höhe von ca. 1,5 m bestens zur Handernte geeignet.
  • Aronia × prunifolia 'Nero': etwa 12 mm dicke, sehr saftige, kaum glänzende Früchte, aromatische Früchte die sehr gut zur Herstellung von Marmeladen usw. verwendet werden können. Der Gerbstoffgehalt ist bei diesen Beeren niedriger als bei der Wildform (Aronia melanocarpa). Derzeit ist sie die meist angebaute und ertragreichste Sorte in Deutschland & Polen. In Ostdeutschland seit den 1970er Jahren in Kultur, wird sie in westdeutschen Baumschulen als „Schwarze Colorado-Beere“ angeboten. Mittlerweile wird Sie auch in ansprechend guter Qualität als vermehrte Stecklings-Pflanze im Internet angeboten.

Bilder

Einzelnachweise

  1. Auszug aus der Diplomarbeit von Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von Wildobstgehölzen (2002), Kapitel 2.1

Literatur

  • Sigrid Grün und Jan Neidhardt: Aronia - Unentdeckte Heilpflanze., edition buntehunde, Regensburg 2007, ISBN 978-3-934941-39-7

Weblinks


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