Netzbrummen

Netzbrummen

Als Netzbrummen (auch Netzbrumm) wird die Auswirkung auf z. B. elektronische Geräte von Strömen oder Spannungen von 50 Hz (Grundton etwa G1), oder 60 Hz in den USA (Grundton etwa B1 (deutsche Tonleiter) bzw. B-flat1 (englische Tonleiter)) bezeichnet, die von stromführenden elektrischen Leitungen des häuslichen Stromnetzes oder öffentlichen Stromleitungen herrühren. Das Netzbrummen ist für die Messtechnik eine Störquelle, die mit geeigneten Mitteln minimiert werden muss, wenn ein Nutzsignal von geringer Spannung oder Stromstärke vorliegt. Das Netzbrummen kann z. B. mit einem Oszilloskop angezeigt werden.

Ein Grund für Netzbrummen in der Tontechnik kann in unzureichend geglätteter Versorgungsspannung liegen.

Mechanisch bedingtes Netzbrummen entsteht auch bei Leistungstransformatoren durch die Magnetostriktion im Eisenkern. Die Längenänderung und damit Schwingung des Kerns ist nicht Folge einer unzureichenden mechanischen Fixierung, sondern ein quantenmechanischer Effekt. Die Geräusche können nur durch zusätzliche Schalldämmende und konstruktive Zubauten in der Lautstärke gedämpft werden. Die Schwingung weist die doppelte Netzfrequenz auf. Die doppelte Frequenz ergibt sich durch den Umstand, dass die mechanischen Kräfte auf Teile des Kerns bzw. der Spule bei jeder „Halbwelle“ in die gleiche Richtung wirken.

Praxisrelevanz

Den Brummspannungen sind elektronische oder elektrische Geräte ausgesetzt. Eine Brummspannung kann einen hörbaren Ton erzeugen, wenn die vom Strom ausgehenden Kräfte eine mechanische Schwingung verursachen.

Das Netzbrummen wird hörbar, wenn ein hochohmiger Eingang eines Verstärkers mit Lautsprecherausgang mit einem Finger berührt wird. Der Verstärker nimmt das schwache Signal auf und erzeugt einen Brummton im Lautsprecher.

Störend wirkt sich das Netzbrummen z. B. auf einen Messvorgang aus, wenn schwache Signale direkt am Körper gemessen werden sollen, wie dieses bei EKG- oder EEG-Messungen der Fall ist. Zur Eliminierung eines Netzbrummens sind schaltungstechnische Vorkehrungen nötig.

Siehe auch

Literatur

  • Joachim Franz: EMV, Störungssicherer Aufbau elektronischer Schaltungen. Teubner, Stuttgart Leipzig Wiesbaden 2002, ISBN 3-519-00397-X.

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