Neuer Friedhof (Dirmstein)

Neuer Friedhof (Dirmstein)
Klassizistische Friedhofskapelle

Der neue Friedhof in der rheinland-pfälzischen Ortsgemeinde Dirmstein ist seit etwa 1850 in Gebrauch. Damals wurde der alte Friedhof im Osten des Dorfes geschlossen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der neue Friedhof liegt im Norden der Gemeinde am Südhang des niedrigen Höhenrückens, der die Bachläufe von Eck- und Floßbach trennt. Zur Zeit der Anlegung grenzte er nicht unmittelbar an die Wohnbebauung, sondern war etwa 300 m vom Ortsrand entfernt. Mittlerweile hat sich das Dorf über die Friedhofstraße bis an ihn herangeschoben.

Bedeutung

Eine Anzahl schützenswerter Grabsteine wurde vom alten auf den neuen Friedhof verbracht und dort in der Nähe des Eingangs aufgestellt. Deshalb und wegen der Friedhofskapelle, welche die Stifterfamilie von Camuzi in klassizistischem Stil als Familiengruft errichten ließ, steht der neue Friedhof unter Denkmalschutz[1]. In der Kapelle wurde ein Teil der ursprünglichen Fresken restauriert, die Jahrzehnte zuvor überputzt worden waren. Ein Erweiterungsanbau, der um die Jahrtausendwende erfolgte, wurde in Abstimmung mit dem Denkmalamt vorgenommen.

Auf dem Friedhof war 1945 in der Schlussphase des Zweiten Weltkrieges Cyril William Sibley, ein Angehöriger der Royal Air Force, verscharrt worden. Er hatte den Abschuss seines Flugzeuges mit leichten Verletzungen überlebt und war noch in der Nacht seiner Gefangennahme durch Adolf Wolfert, einen Dirmsteiner Funktionär der NSDAP, ermordet worden.[2] 1948 erfolgte die Umbettung auf den englischen Soldatenfriedhof von Rheinberg am Niederrhein.

Literatur

  • Georg Peter Karn, Ulrike Weber: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 13: Kreis Bad Dürkheim. Teil 2: Stadt Grünstadt, Verbandsgemeinden Freinsheim, Grünstadt-Land und Hettenleidelheim. Werner, Worms 2006, ISBN 3-88462-215-3.
  • Hannes Ziegler: Dirmstein im Nationalsozialismus. In: Michael Martin (Hrsg.): Dirmstein. Adel, Bauern und Bürger. Chronik der Gemeinde Dirmstein. Selbstverlag der Stiftung zur Förderung der pfälzischen Geschichtsforschung, Neustadt an der Weinstraße 2005, ISBN 3-9808304-6-2, S. 197 ff. (Stiftung zur Förderung der Pfälzischen Geschichtsforschung B 6).

Einzelnachweise

  1. Georg Peter Karn, Ulrike Weber: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz
  2. Hannes Ziegler: Dirmstein im Nationalsozialismus, Kapitel „Dirmstein im Zweiten Weltkrieg“, S. 206 f.

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