Neuralrohr

Neuralrohr
Bilder des Neuralrohrs einer Maus 12.5 Tage nach der Befruchtung. Gefärbt wurde mit einem Antikörper gegen Neurofilament (grün) und Ki 67 (rot), ein Proliferationsmarker.

Das Neuralrohr ist die erste Entwicklungsstufe des zentralen Nervensystems der Chordatiere, insbesondere der Wirbeltiere, also auch des Menschen.

Es entsteht dadurch, dass sich das Ektoderm des Embryos an der Rückenseite (Neuralplatte) nach innen einwölbt. So entsteht eine längliche, im Querschnitt V-förmige Einsenkung, über der sich dann das Ektoderm wieder schließt. Das Neuralrohr liegt dorsal (rückenseitig) von der Chorda dorsalis.

Aus dem Neuralrohr entstehen bei Wirbeltieren das Rückenmark und das Gehirn. Bei Lanzettfischchen bleibt es als Nervensystem erhalten. Die Larven von Salpen zeigen ebenfalls ein Neuralrohr, das sich aber im weiteren Verlauf zurückentwickelt.

Beim Menschen erfolgt die Ausbildung des Neuralrohrs zwischen dem 19. und 28. Tag der Entwicklung. Störungen dieser Ausbildung, z. B. durch Mangel an Folsäure, kann zu Neuralrohrdefekten (Anenzephalie oder Spina bifida) führen.

Aus dem Lumen (dem Innenraum) des Neuralrohrs bildet sich das Ventrikelsystem des Gehirns und der Zentralkanal des Rückenmarks.

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