Nicolaus Joseph von Jacquin

Nicolaus Joseph von Jacquin
Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin, Gemälde von Füger

Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin (* 16. Februar 1727 in Leiden; † 26. Oktober[1] 1817 in Wien) war ein österreichischer Botaniker und Chemiker. Er praktizierte ab 1752 in Wien als Arzt. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Jacq.“.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er bereiste von 1754 bis 1759 Westindien, um dort neue Pflanzen für die kaiserlichen Gärten zu Wien und Schloss Schönbrunn zu sammeln. Nach seiner Rückkehr war er von 1763 bis 1768 Professor der Chemie und Mineralogie in Schemnitz, ab 1769 Professor für Chemie und Botanik an der Universität Wien, zudem auch Direktor des Botanischen Gartens der Universität Wien und später der Kaiserlichen Gärten von Schloss Schönbrunn. Er führte experimentelle Methoden in die Chemie ein und war maßgeblich an der Einführung des Ordnungssystems von Linné im Gebiet der Habsburger Monarchie beteiligt. Er trat 1797 in den Ruhestand und wurde 1806 in den Freiherrenstand erhoben. Sein Sohn Joseph Franz von Jacquin wurde ebenfalls ein Professor der Botanik.

Zu Ehren von Jacquin wurde nach seinem Tode von der Wiener Universität ein Gemälde in Auftrag gegeben. Der Wiener Blumenmaler Johann Knapp schuf die Huldigung an Jacquin (1821/22), ein außergewöhnliches Bild, auf dem in botanisch exakter Weise Pflanzen dargestellt sind, die von Jacquin beschrieben wurden (Wien, Österreichische Galerie).

Er liegt auf dem katholischen Friedhof Wien Matzleinsdorf (heute: Waldmüllerpark) begraben.

Leistung

Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin ist Erstbeschreiber vieler Pflanzen, Pilze und Tiere. In der Botanik und Mykologie wird sein Name mit „Jacq.“, in der Zoologie mit „Jacquin“ abgekürzt.

Ehrentaxa

Eine Gattung der Theophrastaceae ist nach ihm Jacquinia L. benannt; eine Gattung der Orchidaceae ist nach ihm Jacquiniella Schltr. benannt. Außerdem trägt der Berg-Spitzkiel Oxytropis jacquinii Bunge seinen Namen. Laut IPNI tragen 65 Species die Eponyme jacquiniana, jacquinianum oder jacquinianus.

Schriften

Seine Hauptwerke sind:

  • Flora austriaca (Wien 1773-78, mehrere Bände, mit 450 kolorierten Tafeln)
  • Selectarum stirpium americanum historia (Wien, 1763 u. 1780, mit 264 kolorierten Tafeln)
  • Observationes botanicae (Wien, 1764, 4 Bände mit 100 Tafeln)
  • Icones plantarum rariorum (Wien, 1781–1793, 3 Bände mit 648 kolorierten Tafeln)
  • Anfangsgründe der medicinisch-practischen Chymie: Zum Gebrauche seiner Vorlesungen (Wien, 1783)
  • Collectanea ad botanicam, chemiam et historiam naturalem spectantia (Wien, 1786 -96)
  • Hortus botanicus Vindobonensis (1770–1776, 5 Bände, 300 Bildtafeln)
  • Plantarum rariorum Horti caesarei Schoenbrunnensis descriptiones et icones (1797–1804, 4 Bände mit 500 Tafeln)

Anmerkungen

  1. A-Wsa, Totenbeschauprotokoll 140, fol. 12v

Weblinks


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