Nidwalden

Nidwalden
Kanton Nidwalden
Wappen Kanton Nidwalden
Basisdaten
Hauptort: Stans
Fläche: 276 km²
(Rang 22)
Einwohner: 40'287 (2007)
(Rang 22)
Bevölkerungsdichte: 146 Einw./km²
(Rang 18)
Beitritt zur Eidgenossenschaft: 1291
Abkürzung: NW (ISO:CH-NW)
Sprachen: Deutsch
Website: Kanton Nidwalden
Karte
Karte Kanton Nidwalden
Lage des Kantons
Lage Kanton Nidwalden

Der Kanton Nidwalden ist ein Kanton in der Zentralschweiz. Mit dem Halbkanton Obwalden bildete er Unterwalden, einen der drei Urkantone von 1291.

Deutsch: Nidwalden; Französisch: Nidwald; Italienisch: Nidvaldo; Rätoromanisch: Sutsilvania; Englisch: Nidwalden (veraltet: Nidwald); amtlich und vor allem historisch auch Unterwalden nid dem Wald.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

  • Höchste Erhebung: Rotstöckli (2901 m ü. M.)
  • Tiefster Punkt: 434 m ü. M. am Vierwaldstättersee

Nidwalden befindet sich im Zentrum der Schweiz. Im Norden ist der Binnenkanton durch den Vierwaldstättersee begrenzt, in allen anderen Richtungen durch Bergketten.

Bevölkerung

Die elf politischen Gemeinden bieten rund 40'000 Personen Heimat. Im Durchschnitt bevölkern 146 Einwohner pro Quadratkilometer den Kanton. Die Nidwaldner Mundart ist sehr unterschiedlich. Sprechen Hergiswilerinnen und Hergiswiler einen Mischdialekt von Luzerner- und Nidwaldnermundart, so sprechen Stanser einen Mischdialekt von Hergiswiler- und Wolfenschiessermundart.

  • Hergiswil: füüf
  • Stans: fiif
  • Wolfenschiessen: feyf

Verfassung

Innerhalb der Schweizer Eidgenossenschaft ist Nidwalden ein Halbkanton. Dies gibt Nidwalden grundsätzlich alle Rechte und Pflichten wie den anderen Kantonen; einzige Ausnahme ist, dass Nidwalden nur einen statt zwei Vertreter in den Ständerat entsenden kann und seine Abstimmung beim Ständemehr nur als eine halbe Stimme zählt.

Legislative

Der Landrat, das kantonale Parlament, hat 60 Sitze und wird auf eine Legislaturperiode von vier Jahren gewählt. Die letzten Wahlen fanden am 26. März 2006 statt. Die Ergebnisse:

Partei Sitze
2006
Wähleranteil
2006
Sitze
2002
Wähleranteil
2002
CVP 23 30,93% 24 33,5%
FDP 18 29,85% 19 31,9%
SVP 10 19,37% 7 13,6%
SPS 1 3,70% 2 mit DN
DN 5 13,07% 7 19,70%
FLN 2 2,40% 0 0,00%
PLD 1 0,69% 1 1,3%

Der gewählte Vertreter der PLD schloss sich der SVP-Fraktion an. Die SP und das DN unterstützten sich gegenseitig. Dies führte 2006 zu einer gemeinsamen Liste in zwei Gemeinden (Freie Liste). Das Demokratische Nidwalden gehört zur Grünen Partei der Schweiz .

Exekutive

Die Exekutive nennt sich Regierungsrat und besteht aus sieben Personen. Die bisherigen Mitglieder wurden alle bei der Wahl vom 26. März 2006 wiedergewählt. Zwei Kampfkandidaten scheiterten klar beim Versuch, die Stelle eines bisherigen Regierungsmitgliedes einzunehmen. 2008 fanden Ersatzwahlen für den in den Ständerat gewählten Paul Niederberger (CVP) statt. Der SVP gelang es im zweiten Wahlgang den freiwerdenden Sitz zu besetzen. Somit setzt sich die Nidwaldner Regierung aus drei FDP, zwei CVP, ein SVP und ein DN zusammen. Es sind:

  • Lisbeth Gabriel-Blättler, Bauwesen, CVP, seit 2002 in der Regierung
  • Beat Fuchs, Justiz und Sicherheit, FDP, seit 1998 in der Regierung
  • Beatrice Jann-Odermatt, Bildung, FDP, seit 2002 in der Regierung
  • Hugo Kayser, Finanzen, CVP, seit 2005 in der Regierung
  • Ueli Amstad, Landwirtschaft und Umwelt, SVP, seit 2008 in der Regierung
  • Gerhard Odermatt, Volkswirtschaft, FDP, seit 2002 in der Regierung
  • Leo Odermatt, Gesundheit und Soziales, DN, seit 1998 in der Regierung

Der Vorsitzende des Gremiums heisst Landammann, in der weiblichen Form Frau Landammann und ist für ein Jahr gewählt. Im Jahr 2006 war dies Frau Landammann Lisbeth Gabriel-Blättler. Dieses Jahr ist es Beatrice Jann-Odermatt.

Wirtschaft

Bis ins 20. Jahrhundert war Nidwalden von der Landwirtschaft dominiert. Vieh und Käse wurde vor allem nach Norditalien exportiert. Seit der Mitte des 19. Jahrhundert begannen Handel, Industrie und Fremdenverkehr an Bedeutung zu gewinnen. Heute haben sich viele kleine und mittelgrosse Unternehmer in Nidwalden etabliert. Die Pilatus Aircraft, welche Flugzeuge herstellt, ist ein grosser Arbeitgeber. Viele der industriellen Betriebe haben sich in Maschinenbau, Medizinalapparaten, Internationalem Handel, Optik oder Elektronik spezialisiert.

Traditionelle Betriebe in Land und Forstwirtschaft sind immer noch bedeutsam. Die Landwirtschaft ist auf Viehzucht und Milchprodukte spezialisiert. Die Bauernbetriebe sind noch immer Familienbetriebe.

Fremdenverkehr

Wegen der bergigen Umgebung ist Fremdenverkehr in Nidwalden wichtig. Der See und die Berge ziehen viele Urlauber an, im Sommer wie auch im Winter. Die wichtigsten Fremdenverkehrsgebiete sind Klewenalp, das Stanserhorn, der Titlis Gletscher, die Bannalp und der Bürgenstock.

Verkehr

Der Kanton ist verkehrsmässig gut erschlossen. Die A2 führt quer durch den Kanton. In Hergiswil NW zweigt von dieser die A8 Richtung Brünig ab. Die Strassenlinien Luzern-Engelberg, Luzern-Sarnen-Brünig-Interlaken, Stans-Seelisberg und Stans-Kerns-Sarnen sind die wichtigsten Hauptverkehrsachsen für den regionalen Strassenverkehr.

Der Kanton Nidwalden ist gut durch den Öffentlichen Verkehr erschlossen. Die Bahnlinie Luzern-Stans-Engelberg der Zentralbahn ist am Wichtigsten. Diese zweigt in Hergiswil NW von der ebenfalls zur Zentralbahn gehörenden Linie der Brünigbahn (wie der Volksmund die Bahnstrecke Luzern-Brünig-Interlaken-Ost nennt) ab. Verschiedene Gemeinden sind ab Stans mit dem Postauto erreichbar.

Geschichte

Im Jahre 1291 gründete Unterwalden (Nid- und Obwalden) zusammen mit Uri und Schwyz die Eidgenossenschaft. Zur damaligen Zeit war dies noch kein Staat, aber gegen das 14. und 15. Jahrhundert etablierten sich die ersten Staatsformen. Dies waren frühe Formen von Landsgemeinden und Gerichte. Im 14. und 15. Jahrhundert trafen sich Abgeordnete von Nidwalden mit solchen von Obwalden, um wichtige Angelegenheiten zu besprechen, aber die beiden Halbkantone waren nie eins. Zum Beispiel war Obwalden nicht daran beteiligt, als die Gebiete von Bellinzona, Riviera und Blenio annektiert wurden (heute Teil des Kantons Tessin).

Um 1500 gingen viele Nidwaldner als Söldner in fremde Dienste, weshalb die Nidwaldner von ihren Nachbarn auch Riisseckeler genannt wurden. Einige wanderten später für immer aus, viele ins Elsass. Nachdem Nidwalden die neue Verfassung von Napoleon abgelehnt hatte - die Ideen der Französischen Revolution waren nicht sehr populär im landschaftlichen Nidwalden -, wurde Nidwalden am 9. September 1798 von französischen Truppen heimgesucht. Wahllose Zerstörung wurde angerichtet, und mindestens 400 Menschen verloren das Leben (Schreckenstage von Nidwalden). Nach Napoleons Ende im Jahr 1814 wurden viele der Änderungen rückgängig gemacht. Erst im Jahre 1877 führte Nidwalden eine neue Verfassung ein. Die Landsgemeinde wurde 1997 abgeschafft.

Wappen

Beschreibung: In Rot ein silberner (weisser) Doppelschlüssel.

Der Schlüssel ist das Symbol des Heiligen Petrus als Landespatron von Nidwalden. Seine Form als Doppelschlüssel wurde zur Unterscheidung vom Wappen Obwaldens gewählt, das zunächst einen von Rot und Silber geteilten Schild analog zum Banner nutzte, dann aber ebenfalls einen einfachen Schlüssel verwandte.

[1]

Städte und Orte

Gemeinden des Kantons Nidwalden

Nidwalden umfasst folgende elf Gemeinden (nach der Einwohnerzahl geordnet):

Siehe auch: Gemeinden des Kantons Nidwalden

Bezirke

Der Kanton Nidwalden kennt keine Einteilung in Bezirke. Das Bundesamt für Statistik führt den gesamten Kanton jedoch als einen Bezirk unter der BFS-Nr.: 0700.

Kultur

Die traditionelle Kultur wird in Nidwalden von vielen kleinen Vereinen am Leben gehalten. Es gibt traditionelle Musik, Jodeln, Tanz, Theater und traditionelle Feste. Aber auch moderne Kultur kommt nicht zu kurz. Konzerte oder Galerien sind weitverbreitet.

Zwei der bekanntesten Schweizer Filmregisseure stammen aus Nidwalden: Fredi M. Murer (Höhenfeuer, Vitus) und Urs Odermatt (Gekauftes Glück, Wachtmeister Zumbühl). Ebenfalls einige der wichtigsten Schweizer Photographen: Martin Imboden, Arnold Odermatt und Leonard von Matt.

Weblinks


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