Nortriptylin

Nortriptylin
Strukturformel
Strukturformel von Nortriptylin
Allgemeines
Freiname Nortriptylin
Andere Namen
  • N-Methyl-3-(10,11-dihydro-5H-dibenzo [a,d]cyclohepten-5-yliden)propylamin (IUPAC)
  • Nortriptylinum (Latein)
Summenformel
  • C19H21N
  • C19H21N·HCl (Hydrochlorid)
CAS-Nummer
PubChem 4543
ATC-Code

N06AA10

DrugBank DB00540
Kurzbeschreibung

farbloses bis gelbliches Pulver (Hydrochlorid)[1]

Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Trizyklische Antidepressiva

Verschreibungspflichtig: Ja
Eigenschaften
Molare Masse
  • 263,38 g·mol−1
  • 299,85 g·mol−1 (Hydrochlorid)
Löslichkeit

löslich in Wasser und Ethanol (Hydrochlorid)[1]

Sicherheitshinweise
Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]

Hydrochlorid

07 – Achtung

Achtung

H- und P-Sätze H: 302
EUH: keine EUH-Sätze
P: keine P-Sätze [1]
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1]

Xn
Gesundheits-
schädlich
Nortriptylin·Hydrochlorid
R- und S-Sätze R: 22
S: 22-36
LD50
  • 502 mg·kg−1 (Ratte p.o.)[2]
  • 22 mg·kg−1 (Ratte i.v.), [2]
  • 370 mg·kg−1 (Maus p.o.)[2]
  • 17 mg·kg−1 (Maus i.v.)[2]
  • 405 mg·kg−1 (Ratte p.o., Hydrochlorid)[2]
  • 13 mg·kg−1 (Ratte i.v., Hydrochlorid)[2]
  • 260 mg·kg−1 (Maus p.o., Hydrochlorid)[2]
  • 18,7 mg·kg−1 (Maus i.v., Hydrochlorid)[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

Nortriptylin ist der aktive Metabolit des trizyklischen Antidepressivums (TZA) Amitryptilin. Trotz derselben Wirkweise hat Nortripytilin weniger stark ausgeprägte Nebenwirkungen. Deswegen gilt es als ein TZA der zweiten Generation. Nortriptylin ist zur Behandlung von Depressionen, Enuresis, Migräne und chronischen Schmerzen zugelassen.

Inhaltsverzeichnis

Wirkungsmechanismus

Nortriptylin wirkt u.a. als FIASMA (funktioneller Hemmer der sauren Sphingomyelinase).[3]

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Nortriptylin sollte nicht zur Behandlung von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden.[4]

Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit

Zur Anwendung von Nortriptylin in der Schwangerschaft liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Nortriptylin ist der aktive Metabolit von Amitriptylin. Amitriptylin zeigte bei verschiedenen Tierspezies nach sehr hohen Dosen fetotoxische und teratogene Effekte. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Nortriptylin sollte während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten sowie im letzten Schwangerschaftsdrittel nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist dringend erforderlich. Nach Gabe höherer Dosierungen von Antidepressiva vor der Geburt wurden beim Neugeborenen Entzugserscheinungen in Form von Störungen der Herz- und Atemfunktion, Harn- und Stuhlentleerung sowie Unruhe beobachtet.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Datenblatt Nortriptyline hydrochloride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 16. April 2011.
  2. a b c d e f g h A. Kleemann, J. Engel, B. Kutscher, D. Reichert: Pharmaceutical Substances - Synthesis, Patents, Applications, 4. Auflage (2000), Thieme-Verlag Stuttgart, ISBN 978-1-58890-031-9.
  3. Kornhuber J, Muehlbacher M, Trapp S, Pechmann S, Friedl A, Reichel M, Mühle C, Terfloth L, Groemer T, Spitzer G, Liedl K, Gulbins E, Tripal P: Identification of novel functional inhibitors of acid sphingomyelinase. In: PLoS ONE. 6, Nr. 8, 2011, S. e23852. doi:10.1371/journal.pone.0023852.
  4. a b Deutsche Fachinformation: Nortrilen; Stand: August 2007.

Handelsnamen

Aventyl (USA, CDN), Pamelor (USA), Nortrilen (EU)

Weblinks

Wagena EJ, Knipschild PG, Huibers MJ, Wouters EF, van Schayck CP: Efficacy of bupropion and nortriptyline for smoking cessation among people at risk for or with chronic obstructive pulmonary disease. In: Arch. Intern. Med.. 165, Nr. 19, Oktober 2005, S. 2286–2292. doi:10.1001/archinte.165.19.2286. PMID 16246996. Abgerufen am 2. August 2009.

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