Arturo Gatti

Arturo Gatti
Arturo Gatti Boxing pictogram.svg
Arturo Gatti 24 November 2002.jpg
Daten
Geburtsname Arturo Gatti
Gewichtsklasse Weltergewicht
Nationalität kanadisch
Geburtstag 15. April 1972
Geburtsort
Todestag 11. Juli 2009
Todesort Porto de Galinhas, Brasilien
Stil Linksauslage
Größe 1,71 m
Kampfstatistik
Kämpfe 49
Siege 40
K.-o.-Siege 31
Niederlagen 9

Arturo Gatti (* 15. April 1972 in Italien; † 11. Juli 2009 in Porto de Galinhas, Brasilien) war ein kanadischer Profiboxer, IBF-Weltmeister im Superfedergewicht und WBC-Weltmeister im Halbweltergewicht.

Inhaltsverzeichnis

Amateur

Als Amateurboxer hatte er eine Bilanz von 86 Siegen sowie 14 Niederlagen und gewann sechsmal die kanadischen Golden Gloves.

Profikarriere

Der Italo-Kanadier Gatti begann 1991 im Alter von 19 Jahren mit dem Profiboxen. Sein Stil galt als besonders spektakulär, weil er sich durch Kampfgeist, gute Schlagkraft und überdurchschnittliche Nehmerfähigkeiten auszeichnet, aber oft die Defensive vernachlässigte. So verlor er bereits in seinem achten Kampf nach Punkten gegen einen unbekannten Aufbaugegner.

1994 schlug er mit Pete Taliaferro erstmals einen namhaften Mann durch Erstrunden-KO.

Am 15. Dezember 1995 besiegte er Tracy Harris Patterson, den Adoptivsohn von Floyd Patterson, knapp nach Punkten und gewann den IBF Titel im Superfedergewicht. Anerkannte Nummer Eins dieser Gewichtsklasse war zu diesem Zeitpunkt jedoch Genaro Hernandez. Gatti versuchte dennoch nie gegen Herandez anzutreten, er verteidigte seinen Titel stattdessen gegen den bekannt limitierten Wilson Rodriguez.

Es war eine Ringschlacht, Rodriguez sah schon wie der Sieger aus, aber dem durch Schwellungen stark gezeichneten Gatti gelang in einem „typischen“ Gatti-Kampf in der sechsten Runde noch der KO. Gatti bekam einen Vertrag bei HBO.

Auch Gabriel Ruelas, der gegen Azumah Nelson zweimal verloren hatte, brachte ihn in große Bedrängnis, bevor ihn Gatti mit einem einzigen Volltreffer ausknockte.

Er bekam in der Folgezeit Probleme das Gewichtslimit zu halten und legte 1998 seinen Titel schließlich nieder, um in das Leichtgewicht aufzusteigen. Es sollte jedoch ein schlechtes Jahr für Gatti werden. Er verlor im Januar 1998 gegen Angel Manfredy durch technischen K. o. in der achten Runde und unterlag später im Jahr in zwei spektakulären Kämpfen Ivan Robinson jeweils nach Punkten.

Auch in höheren Gewichtsklassen kochte er noch stark ab, so wurde nach seinem Halbweltergewichtskampf gegen Joey Gamache im Februar 2000 publik, dass er nach dem Einwiegen innerhalb eines Tages 18 Pfund zugelegt hatte. Gamache wurde nach dem Zweitrunden-KO in ein Krankenhaus eingeliefert, lag für einen Tag im Koma und musste anschließend wegen chronischen gesundheitlichen Problemen seine Karriere beenden.

Gatti unterlag im März 2001 Óscar de la Hoya im Weltergewicht durch TKO in Runde 5. Gatti musste bereits in der ersten Runde harte Treffer einstecken und am Ende der Runde sogar zu Boden gehen. Eine starke Cut-Verletzung unter dem rechten Auge, war kein großes Hindernis für Gatti, jedoch erkannte man, wie oft De La Hoya traf. Der Kampf war ein Indiz dafür, wie populär Gatti mittlerweile war: die Begegnung war von HBO als „Pay-per-View“-Sendung übertragen worden. Gatti war aber nie selbst eine „PPV-Attraktion“ wie de la Hoya oder die bekanntesten Schwergewichtler.

Er entschied sich vorläufig für das Halbweltergewicht als seine Klasse, knockte Terron Millet aus und kämpfte 2002 und 2003 in drei spektakulären Kämpfen gegen den irisch-amerikanischen Micky Ward, der gleichfalls ein Angriffsboxer und nahezu ohne Defensive war. Den ersten Kampf verlor Gatti umstritten nach Punkten, die folgenden zwei Aufeinandertreffen konnte er für sich entscheiden.

Im Januar 2004 gewann er den vakanten WBC-Titel durch einen Punktsieg über den Italiener Gianluca Branco. Anerkannter Weltmeister dieser Gewichtsklasse war jedoch Kostya Tszyu. Tszyu stand beim HBO-Konkurrenzsender Showtime unter Vertrag, was einen Kampf der beiden erschwerte.

Nach zwei Titelverteidigungen traf er am 25. Juni 2005 auf Floyd Mayweather und war chancenlos, so dass sein Trainer in der sechsten Runde schließlich das Handtuch warf.

Nach dem Titelverlust wechselte er in das Weltergewicht und gewann im Januar 2006 vorzeitig gegen den ungeschlagenen Dänen Thomas Damgaard. Sein nächster Titelkampf am 22. Juli 2006 gegen den argentinischen WBC-Weltmeister Carlos Baldomir endete jedoch erneut mit einer Niederlage für Gatti, als der Kampf in der neunten Runde nach zwei Niederschlägen abgebrochen wurde.

Am 14. Juli 2007 verlor er einen Kampf gegen Alfonso Gomez, der in der siebten Runde durch den Commissioner des New Jersey State Athletic Control Boards Larry Hazzard abgebrochen wurde. Nach dieser Niederlage gab Gatti seinen Rücktritt vom aktiven Boxsport bekannt.

Am 11. Juli 2009 wurde Gatti tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Laut Medienberichten geht der Staatsanwalt von Suizid aus, der Verdacht des Mordes durch seine 23-jährige Ehefrau hat sich nicht bestätigt.[1]

Sonstiges

Arturo Gatti führte einige der spektakulärsten Boxkämpfe seiner Zeit. Seine Duelle gegen Gabriel Ruelas (1997), Ivan Robinson (1998) und zwei seiner drei Kämpfe gegen Micky Ward (2002 und 2003), wurden vom Ring Magazine jeweils zum „Kampf des Jahres“ gewählt. Sein K.o.-Sieg gegen Ruelas wurde zudem vom Ring Magazine zum „Knockout des Jahres“ erklärt.

Sein Bruder Joe Gatti ist ein früherer Profiboxer und war unter anderem Gegner von Sven Ottke bei einer seiner Titelverteidigungen. Im April 2006 wurde Gatti Vater einer Tochter.

Einzelnachweise

  1. http://news.bbc.co.uk/2/hi/americas/8177392.stm

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Tracy Harris Patterson Boxweltmeister im Superfedergewicht (IBF)
15. Dezember 1995 – 1998
vakant
Roberto Garcia Cortez
Vorgänger Amt Nachfolger
Kostya Tszyu Boxweltmeister im Halbweltergewicht (WBC)
24. Januar 2004 – 25. Juni 2005
Floyd Mayweather jr.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Arturo Gatti — Gatti on November 24, 2002 Statistics Real name Arturo Gatti Nickname(s) Thunder …   Wikipedia

  • Arturo Gatti — Pour les articles homonymes, voir Gatti. Arturo ­­­Gatti Fiche d’identité Nom complet Arturo ­­­Gat …   Wikipédia en Français

  • Gatti — ist der Familienname folgender Personen: Alfredo Gatti (* 1911), italienischer Fußballspieler Armand Gatti (* 1924), französischer Schriftsteller sowie Theater und Filmregisseur Arturo Gatti (1972–2009), kanadischer Boxer Bernardino Gatti… …   Deutsch Wikipedia

  • Gatti — es un apellido italiano que puede hacer referencia a: Angelo Gatti (1724 1798), médico italiano. Arturo Gatti (1972 2009), boxeador ítalo canadiense. Bernardino Gatti (1495/96 1576), pintor italiano. Clemente Gatti (1880 1952), presbítero… …   Wikipedia Español

  • Arturo — is variant on the name Arthur. People named Arturo Arthuro, Brazilian football (soccer) player Arturo Brachetti (born 1957), Italian quick change artist Arturo Bravo (born 1958), Mexican racewalker Arturo Corvalán (born 1978), Chilean road… …   Wikipedia

  • Gatti — Cette page d’homonymie répertorie les différents sujets et articles partageant un même nom. Nom de famille Gatti est un nom de famille notamment porté par : Annibale Gatti ( 1827 – 1909), peintre italien A. Gatti est un dessinateur de bande… …   Wikipédia en Français

  • Arturo Toscanini — en 1908 Naissance 25 mars 1867 Parme …   Wikipédia en Français

  • Giulio Gatti-Casazza — (* 3. Februar 1869 in Udine; † 2. September 1940 in Ferrara, Italien) war ein italienischer Opernmanager, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Entwicklung der amerikanischen Oper voranzutreiben versuchte. Ursprünglich studierte Gatti in Genua… …   Deutsch Wikipedia

  • Eduardo Gatti — Saltar a navegación, búsqueda Eduardo Gatti (Santiago de Chile, 1949) es un cantante y guitarrista chileno conocido tanto por su participación en el grupo Los Blops, como por su carrera de solista. Entre sus mayores éxitos se cuentan temas como… …   Wikipedia Español

  • Juan Sebastián Gatti — es un escritor y pedagogo mexicano nacido en Córdoba, Argentina, en 1963. Su familia llegó a México exiliada tras el golpe de estado de 1976 en su país. Realizó estudios universitarios de lingüística y literatura en la ciudad de Puebla, donde… …   Wikipedia Español

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”