Obere Ruhrtalbahn

Obere Ruhrtalbahn
Schwerte–Warburg
Strecke der Obere Ruhrtalbahn
Kursbuchstrecke (DB): 435
Streckennummer (DB): 2550
Streckenlänge: 138 km
Maximale Neigung: 14,5 
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Legende
Strecke – geradeaus
Strecke von Hagen
Bahnhof, Station
155,6 Schwerte (Ruhr) 51.4422817.55896 124 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Strecke nach Hamm
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
156,0 Sof von Abzw Heide
Bahnhof ohne Personenverkehr
158,0 Schwerte(Ruhr) Ost
   
158,0 Geisecke(Ruhr)
Bahnhof ohne Personenverkehr
166,0 Langschede 120 m
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Hönnetal-Bahn von Unna
Bahnhof, Station
170,9 Fröndenberg (Keilbahnhof) 126 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Hönnetal-Bahn nach Neuenrade
   
174,6 Warmen
Bahnhof, Station
178,8 Wickede (Ruhr) 51.4931447.869397 140 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
Ruhr
   
184,8 Bk Voßwinkel
   
ehem. RLE-Strecke von Soest
Bahnhof, Station
190,8 Neheim-Hüsten 162 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
RLG-Strecke nach Arnsberg Süd (nur Gv)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Röhrtalbahn nach Sundern
Planfreie Kreuzung – oben
RLG-Strecke nach Arnsberg Süd
Brücke über Wasserlauf (groß)
Schlossbergviadukt, Ruhr
Tunnel
Schlossbergtunnel (277m)
Bahnhof, Station
198,8 Arnsberg (Westf) 51.4058458.068321 195 m
Haltepunkt, Haltestelle
204,6 Oeventrop 210 m
Bahnhof ohne Personenverkehr
206,3 Wildshausen
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Glösinger Tunnel (685 m)
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
Freienohler Tunnel (650 m)
Haltepunkt, Haltestelle
209,8 Freienohl 233 m
   
ehem. Strecke von Finnentrop
Bahnhof ohne Personenverkehr
212,0 Wennemen 241 m
Bahnhof, Station
218,6 Meschede 261 m
Bahnhof ohne Personenverkehr
223,1 Eversberg 278 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
224,3 Anst Eversberg Häger
Bahnhof, Station
227,0 Bestwig 51.3618678.397846 295 m
Blockstelle, Awanst, Anst etc.
228,9 Abzw Nuttlar
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Ruhr-Eder-Bahn nach Winterberg
   
229,2 Nuttlar 304 m
Tunnel
Schellensteintunnel (247 m)
Haltepunkt, Haltestelle
233,9 Olsberg 51.360458.484106 359 m
   
239,4 Elleringhausen
Tunnel
Elleringhäuser Tunnel (1393 m)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Uplandbahn von Korbach
Bahnhof, Station
241,8 Brilon-Wald 51.3483858.575908 446 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Almetalbahn nach Paderborn
   
246,2 Bremecketal
Haltepunkt, Haltestelle
247,8 Hoppecke 391 m
Tunnel
Messinghauser Tunnel (323 m)
Bahnhof, Station
251,1 Messinghausen 360 m
Tunnel
Beringhauser Tunnel (236 m)
Haltepunkt, Haltestelle
257,2 Beringhausen 289 m
Haltepunkt, Haltestelle
259,6 Bredelar
   
Umladevorrichtung der Rhene-Diemeltalbahn
Bahnhof, Station
267,9 Marsberg 51.4628898.854904 249 m
Haltepunkt, Haltestelle
273,2 Westheim 226 m
Bahnhof ohne Personenverkehr
280,1 Wrexen 51.5148459.00306 199 m
Bahnhof, Station
283,4 Scherfede 51.5247749.046484 192 m
   
ehem. Bahnstrecke nach Holzminden
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Bahnstrecke von Hamm
   
ehem. Twistetalbahn von Volkmarsen (Unterführung)
Bahnhof, Station
292,9 Warburg (Westf) 51.4929539.163845 206 m
Strecke – geradeaus
Friedrich-Wilhelms-Nordbahn nach Kassel

Die Obere Ruhrtalbahn ist eine 138 km lange, nicht elektrifizierte Eisenbahnstrecke, die von Schwerte durch das Hochsauerland nach Warburg verläuft. Sie ist die südliche der Ostweststrecken, die das Ruhrgebiet nach Osten hin erschließt und damit den ländlichen Raum im Hochsauerlandkreis an das Ruhrgebiet anbindet. Die Kursbuchstrecke 435 umfasst zusätzlich die Bahnstrecke von Hagen nach Schwerte, welche zur Bahnstrecke Hagen–Hamm gezählt wird.

Die Obere Ruhrtalbahn verdankt ihrem Namen der Ruhr, welcher sie auf ihrem Weg von Olsberg bis Schwerte folgt. Der Fernverkehr fuhr auf dieser Strecke bis in die 1980er Jahre, ist aber inzwischen komplett eingestellt, im Nahverkehr befahren Regional-Express-Züge der Relation Hagen – Schwerte – Warburg (– Kassel) und Dortmund – Fröndenberg – Bestwig (– Winterberg / Willingen) jeweils im Stundentakt die Strecke, zudem auch einige Verstärker- und Sonderzüge.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bahnhof Arnsberg

Im Jahre 1856 wurde ein Komitee aus Vertretern der damaligen Kreise Meschede, Brilon, Arnsberg, Soest und Iserlohn sowie der kreisfreien Städte Dortmund und Hamm gegründet, das sich für den Bau einer Eisenbahnstrecke durch das Hochsauerland einsetzte. Unter anderem hatte der Werler Bürgermeister Franz Wilhelm Clöer für die Streckenführung Werl–Arnsberg–Meschede–Warburg geworben, der Präsident des Regierungsbezirks Arnsberg, Friedrich Wilhelm von Spankeren, bevorzugte jedoch die Strecke Hagen–Warburg. Die Generalversammlung der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft beschloss in ihrer Generalversammlung vom 30. Juni 1866 den Bau dieser Strecke, für die eine Konzessionszusage schon vorlag. So erklärt sich, dass die Konzession schon am 1. Oktober 1866 erteilt wurde.[1]

Am 1. Juni 1870 wurde das Teilstück von Schwerte nach Arnsberg, am 18. Dezember 1871 der Abschnitt Arnsberg–Meschede und am 1. Juli 1872 die Strecke von Meschede nach Nuttlar eröffnet. Am 6. Januar 1873 folgte schließlich das letzte Teilstück von Nuttlar nach Warburg, dort bestand bereits seit 1849 Anschluss nach Kassel.

Die Kernstadt Brilons wurde nicht an die Strecke angeschlossen (topographische Gründe machten dies unmöglich), stattdessen wurde der etwa sieben Kilometer südlich gelegene Bahnhof Brilon Wald angelegt. Das Zentrum Brilons wurde am 1. Juli 1900 mit der Oberen Ruhrtalbahn verbunden; von dort aus bestanden Schienenverbindungen nach Paderborn und Geseke (über Büren) sowie nach Soest und Lippstadt (über Belecke).

Während des zweiten Weltkrieges wurde die Strecke wegen der Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und den Nachschubverbindungen nach Osten gut ausgelastet, da die Bahnstrecke wegen der Einschnitte und Tunnel der Sicht der Tiefflieger weitgehend entzogen war. Der Verkehr war so eng, dass zeitweise auf Sicht gefahren wurde. Diese erfuhr dort die Anbindung an die heute sogenannte Mitte-Deutschland-Verbindung. Als der Verkehr in den Osten dann nach dem Zweiten Weltkrieg wegfiel, fuhren auch auf dieser Strecke weniger Züge.

Eine zuletzt Anfang der 1990er Jahre diskutierte Elektrifizierung der Oberen Ruhrtalbahn unterblieb wegen des immensen Kostenaufwands zur Herstellung des für die Oberleitung notwendigen Lichtraumprofils in den zahlreichen Tunneln.

Außerdem sollte die Strecke bis Ende 2006 für höhere Geschwindigkeiten mit dem Einsatz von Neigetechnik ausgebaut werden, was die Fahrzeit der RE 17 von Hagen nach Kassel von derzeit drei Stunden auf rund zweieinhalb Stunden reduziert hätte. Aber weil sich dadurch angeblich Anschlüsse verschlechtern, wurde dieser Ausbau in den weiteren Bedarf des Bundesverkehrswegeausbauplans festgeschrieben. Dieser Ausbau sollte 31,1 Millionen Euro kosten. Die Bedarfsplanüberprüfung im Jahr 2010 ergab für das Projekt ein negatives Nutzen-Kosten-Verhältnis.[2]

Streckenverlauf

Westportal des Messinghauser Tunnels

Die Obere Ruhrtalbahn beginnt in Schwerte und endet in Warburg. Die Strecke zwischen Hagen und Schwerte gehört zur Bahnstrecke Hagen–Hamm und wird sowohl von den Zügen der Kursbuchstrecke 455 als auch von denen der Kursbuchstrecke 435 genutzt, letztere wird von der Deutschen Bahn als "Obere Ruhrtal-Bahn" bezeichnet.

Die Strecke verläuft von Hagen bis Olsberg entlang der Ruhr, welche dieser Strecke auch ihren Namen gegeben hat. Die Bahnstrecke von Hagen über Schwerte nach Hamm ist elektrifiziert und zweigleisig, weitere parallele Gleise zwischen Hagen und Schwerte gehören zur Ruhr-Sieg-Strecke und zu Strecken des Güterverkehrs von Hagen Gbf bzw. Hagen-Vorhalle.

Im Bahnhof Schwerte zweigt die Obere Ruhrtalbahn von der Bahnstrecke Hagen-Hamm ab, von der in Schwerte Ost eine Verbindungskurve besteht, über die der RE 57 von Dortmund auf diese Strecke kommt. Die Strecke verläuft zweigleisig, kurvenreich und relativ steigungsarm bis Bestwig. Hier befand sich das Bahnbetriebswerk Bestwig und heute werden dort noch Züge abgestellt, getankt und gereinigt. In Bestwig beginnt die Steigung nach Brilon-Wald, dem Scheitelpunkt der Strecke. Auf einer Streckenlänge von 14 km wird ein Höhenunterschied von etwa 155 m überwunden. Im Elleringhauser Tunnel bei Olsberg überwindet sie die Wasserscheide zwischen Rhein und Weser. Anschließend verläuft die Strecke im Hoppecketal und später im Diemeltal. Bis Bredelar fällt die Strecke auf rund 18 km Länge um rund 165 m. Der Abschnitt bis Warburg hat keine bedeutende Steigungen mehr. Der Abschnitt Brilon Wald–Warburg ist heute nur noch eingleisig und hat Kreuzungsmöglichkeiten in Messinghausen, Marsberg und Scherfede.

Streckengeschwindigkeiten

Auf den Teilstrecken gelten folgende Höchstgeschwindigkeiten:

  • Schwerte–Wickede: 140 km/h
  • Wickede–Arnsberg: 120 km/h
  • Arnsberg–Meschede: 100 km/h
  • Meschede–Bestwig: 120 km/h
  • Bestwig–Brilon-Wald: 90 km/h
  • Brilon-Wald–Warburg: 120 km/h

Stellwerke

Aufgeführt sind hier nur die regelmäßig mit Personal besetzten Stellwerke. Stellwerke in Fernstellbereichen sind im Regelbetrieb unbesetzt.

  • Hagen, Elektronisches Stellwerk El S, Fernstellbereich Westhofen/Schwerte
  • Fröndenberg, Relaisstellwerk Sp Dr S60, Fernstellbereich Schwerte Ost/Langschede/Wickede
  • Neheim-Hüsten, Relaisstellwerk Sp Dr S600, Fernstellbereich Arnsberg/Freienohl/Wennemen/Meschede
  • Bestwig, Relaisstellwerk Sp Dr S60, Fernstellbereich Eversberg
  • Brilon Wald, Relaisstellwerk Dr S2, Fernstellbereich Marsberg/Messinghausen
  • Scherfede, mechanisch
  • Warburg, Relaisstellwerk Sp Dr S60

Das ESTW Hagen war 1995 eines der ersten elektronischen Stellwerke der DB und verwendet in der 1. Ausbaustufe noch Hp-Kompaktsignale anstelle der heute bei ESTW üblichen Ks-Signale. Das Spurplan-60-Stellwerk Bestwig (Inbetriebnahme November 2005) ist einer der vorerst letzten Relaisstellwerk-Neubauten im Bereich der DB Netz AG.

Langsamfahrstellen

Auf der Strecke gibt es im Normalbetrieb die folgenden Langsamfahrstellen:

  • Bahnübergang zwischen Brilon Wald und Hoppecke: 20 km/h
  • Einfahrt Beringhauser Tunnel: 20 km/h (seit März 2011 beseitigt)

Bedienungsangebot

Fernverkehr

Der Abschnitt Schwerte–Warburg wird heute nicht mehr von Fernverkehrszügen befahren. Früher gab es D-Züge Amsterdam–Bad Wildungen, die diese Strecke benutzten, sowie D-Züge nach Kassel, Leipzig und Berlin. 1941 verkehrte ein durchgehender Urlauber-D-Zug Brest-Litowsk–Bebra–Arnsberg–Aachen–Brüssel–Ostende. Ein D-Zug fuhr noch bis 1991 von Amsterdam nach Korbach; er machte in Brilon Wald Kopf und fuhr auf der Uplandbahn nach Korbach, Kurswagen weiter über die Ederseebahn bis Bad Wildungen. In den neunziger Jahren fuhren an Herbstwochenenden Schnellzüge von Köln und Duisburg nach Willingen bzw. Korbach. Das letzte Schnellzugpaar waren der D 2641 und der D 2640, die bis Dezember 2003 einmal wöchentlich Düsseldorf mit Willingen verbanden. Fernzüge mussten von Westen kommend im Bahnhof Hagen eine Lokwechsel auf Dieseltraktion vollziehen, da die Strecke nicht elektrifiziert ist. Der Ausbau der Strecke auf Neigezugtechnik ist erst ab dem Jahr 2015 geplant.

Nahverkehr

RE 17 im Bahnhof Meschede

Die nichtelektrifizierte Strecke wurde lange Zeit durch mit Dieselloks bespannte Nahverkehrszügen befahren. Im Jahr 2002 endete der planmäßige Einsatz der Lokomotiven und die Züge wurden als Triebwagen geführt. Mit diesen gelingt die regionale Anbindung des Hochsauerlandkreises an die Ballungszentren des Ruhrgebiets [3] Ansonsten ist die Aufgabe der Obere Ruhrtalbahn neben der regionalen Anbindung über die Stichstrecke nach Winterberg den Ausflugsverkehr aufzunehmen. Nach dem Krieg gab es hier sogar einen internationalen Eilzug, der Amsterdam mit dem östlichen Sauerland verband. [4]

Die Obere Ruhrtalbahn wird heute zwischen Hagen und Warburg im Stundentakt vom RE 17 (Sauerland-Express) bedient. Im Zweistundentakt verkehren die Züge weiter bis nach Kassel. In Hessen wird der Sauerland-Express allerdings als RE 3 geführt.

Der Abschnitt FröndenbergBestwig wird zusätzlich im Stundentakt vom RE 57 (Dortmund-Sauerland-Express) (Endpunkt Winterberg) verdichtet. Unter der Woche wird mit dem RE 57 im Abschnitt Fröndenberg-Bestwig ein 30-Minuten-Takt realisiert. Dieser kann am Wochenende durch die stündliche Bedienung der Strecke Bestwig-Winterberg, aufgrund der Zugkreuzung in Siedlinghausen, nicht realisiert werden. Hier fährt der RE 57 etwa im 45/15-Takt mit dem RE 17. Freitags und sonntags finden zudem einzelne Fahrten nach Willingen statt. Die Strecke wird mit den VT-612-Umläufen zwischen Schwerte und Wickede mit 140 km/h befahren. Und von Warburg nach Kassel beträgt die maximale Höchstgeschwindigkeit 140 km/h.

Früher kamen auf dem RE 17 die Baureihe 218 mit drei bis sechs n-Wagen, teilweise auch die Baureihe 624 und später die Baureihe 628 zum Einsatz. Heute werden die Umläufe nach Kassel mit der Baureihe 612 und die Umläufe nach Warburg mit der Baureihe 628.4 gefahren. Der RE 57 fuhr in den ersten Einsatzjahren auf dem Abschnitt Meschede – Schwerte. Er wurde dann über einen Abzweig an Schwerte vorbei nach Dortmund geführt und mit der Regionalbahn Bestwig – Winterberg verbunden. In der ersten Zeit fuhren hier der VT 624 und VT 628. Nachdem in einer europaweiten Ausschreibung im Rahmen des Sauerland-Netzes DB Regio NRW den Auftrag erhielt, fahren hier heute fast ausschließlich 648.1, seit Sommer 2008 am Wochenende teils in Mischtraktion mit zum Fahrradwagen umgebauten 640. Seit Mitte 2009 erfolgen zunehmend auch Einsätze nicht umgebauter 640 als 648-Ersatz.

Die sogenannten Säuferzüge, die bei Kegelclubs besonders beliebt sind, werden auf dem Abschnitt Hagen – Willingen mit dem VT 628.4 in Dreifachtraktion und auf dem Abschnitt Dortmund – Willingen mit dem VT 648.1 betrieben. Freitags wird teilweise der zweistündlich in Bestwig endende RE 57 nach Willingen durchgebunden.

Linie Linienbezeichung Linienverlauf Fahrzeugeinsatz Takt
RE 17 bzw.
RE 3
Sauerland-Express Hagen – Schwerte – Bestwig – Warburg – Kassel-Wilhelmshöhe 612 (RE 39xx) bzw.
628 (RE 292xx)
60 bzw.
120 min
RE 57 Dortmund-Sauerland-Express Dortmund – Schwerte – Bestwig – Winterberg 648 (RE 295xx), Fr. ein Umlauf 2×612 60 min

Auf der Strecke finden auch viele Sonderfahrten mit Dampfzügen oder Schienenbussen statt.

Sauerland-Express

Der Sauerland-Express ist eine Regional-Express-Linie, die von Hagen nach Kassel-Wilhelmshöhe führt und vom VRR, VRL, nph und NVV bestellt wird. Er wird von DB Regio NRW mit Triebwagen der Baureihen 612 und 628.4 betrieben und ist vor allem bei Touristen und Nutzern des Schönen-Wochenende-Tickets beliebt.

Tarife

Auf dem Abschnitt von Hagen nach Schwerte kommt der Tarif des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) zur Anwendung. Von Schwerte bis Westheim gilt der VRL-Tarif, von dort nach Warburg der Tarif des NPH und schließlich auf dem Abschnitt Warburg–Kassel der NVV-Tarif.

Anschlüsse

Bahnhof Anschluss aus/nach Linie
Hagen Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Hamm, Iserlohn, Köln, Lüdenscheid, Siegen, Solingen, Wuppertal RE 4, RE 7, RE 13, RE 16, RB 40, RB 52, S 8, S 5, IC, ICE
Schwerte (Ruhr) Dortmund, Düsseldorf, Hamm, Iserlohn, Köln, Münster, Solingen, Wuppertal RE 7, RE 13, RB 53
Fröndenberg Menden,Neuenrade,Unna RB 54
Bestwig Winterberg RE 57
Brilon Wald Korbach, Willingen RB 55
Warburg Dresden, Hofgeismar, Münster, Ostseebad Binz RT 3, RB 89, IC, ICE
Kassel Hbf (als NVV RE 3) Frankfurt, Fulda, Göttingen, Gießen, Halle(Saale), Korbach, Marburg, Treysa RE 1, RE 30, R 1, R 5, R 39, RT 3, RT 4, RT 5, RT 9
Kassel-Wilhelmshöhe (als NVV RE 3) Berlin, Frankfurt, Fulda, Gießen, Halle (Saale), Hamburg, Korbach, Marburg, München, Treysa, Stuttgart RE 1, RE 4, RE 30, R 5, R 39, RT 5, RT 9, IC, ICE (Nah- und Fernverkehr)

Dortmund-Sauerland-Express

Tarife

Auf dem Abschnitt von Dortmund nach Schwerte (wird aber nicht angefahren) kommt der Tarif des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) zur Anwendung. Von Schwerte bis Winterberg gilt der VRL-Tarif.

Anschlüsse

Bahnhof Anschluss aus/nach Linie
Dortmund Düsseldorf, Köln, Münster, Iserlohn, Gelsenkirchen, Lüdenscheid, Dortmund, Hamm, Minden, Enschede, Dorsten RE 1, RE 3, RE 4, RE 6, RE 11, RB 43, RB 50, RB 51, RB 52, RB 53, RB 59, S 1, S 2, S 5, IC, ICE, NZ
Dortmund-Hörde Soest RB 59
Fröndenberg Menden, Neuenrade, Unna RB 54
Bestwig Warburg, Kassel RE 17

Güterverkehr

Die Bedienung der Oberen Ruhrtalbahn im Güterverkehr erfolgt lange in Verlängerung der Mitte-Deutschland-Verbindung. Das heißt die Industrie des Ruhrgebiets wurde mit dem Nachschub nach Osten angebunden. Dieser Ostwestverkehr fiel nach dem zweiten Weltkrieg verstärkt weg und hier fuhren fast nur noch lokale Güterverkehre. Heute findet der Verkehr planmäßig mit Loks der Baureihe 294 statt. In den frühen Morgenstunden fahren zwei Züge das Ruhrtal hinauf. Der erste Zug fährt bis nach Neheim-Hüsten und übergibt die Wagen der dortigen RLG, der zweite Zug fährt dann für die Bedienung des Egger-Werkes nach Brilon. Mehr Anschließer, wie zum Beispiel das Sägewerk Hüttemann in Bigge, werden derzeit nicht bedient. Die Rampe Bestwig–Brilon macht selbst bei verhältnismäßig leichten Güterzügen den Einsatz zusätzlicher Triebfahrzeuge für Doppeltraktion oder Nachschieben erforderlich - beispielsweise liegt die Grenzlast einzeln fahrender Triebfahrzeuge der oft in diesem Abschnitt eingesetzten Baureihen V 100 Ost oder West sowie V 90 um 700 t. Daher werden die meisten Güterzüge Richtung Osten über Schwerte und die topografisch günstigere Strecke Soest–Lippstadt–Warburg abgefahren. Holzzüge für das Egger-Werk in Brilon werden zumeist in Bestwig geteilt und in mehreren Zugteilen die Rampe hinaufbefördert.

Im Jahr 2007/08 befahren zusätzlich zahlreiche Güterzüge zum Abtransport des Kyrill-Sturmholzes die Obere Ruhrtalbahn. Ziele sind vor allem der Holzwerkstoffhersteller Egger in Brilon, die Binnenhäfen des Ruhrgebiets sowie ein holzverarbeitender Betrieb in Brandenburg. Zur Verladung des Holzes wurden einige von DB Netz bereits ausgebuchte Bahnhofsgleise wieder in Betrieb genommen, so zum Beispiel in Arnsberg und Wennemen. Nachdem die Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn, DB Schenker Rail, den Forstbetriebsgemeinschaften zunächst kaum Transportraum zur Verfügung stellen wollte, da ein Einsatz ihrer Wagen im Verkehr der Stahl- und Walzwerke wirtschaftlicher erschien, sprangen zahlreiche private Eisenbahnverkehrsunternehmen ein, darunter die Westfälische Landeseisenbahn und die Osthannoversche Eisenbahnen. Inzwischen verkehren sogar private EVU als Subunternehmer der DB Schenker Rail Deutschland mit Holzzügen. Zudem fährt DB Schenker Rail regelmäßig mit Kalkzügen aus dem Hönnetal über diese Strecke.

Bauarbeiten

Die Obere Ruhrtalbahn wurde von DB Netz dem Regionalnetz Bergisch-Märkisches Land zugeordnet.

In den letzten Jahren gab es auf der Strecke sehr viele Oberbausanierungen. Zuletzt wurde die Ruhrbrücke in Freienohl erneuert und im August 2009 fertiggestellt. Im Anschluss daran sollen 25 Kilometer Oberbau erneuert und insgesamt drei Tunnel auf der Oberen Ruhrtalbahn saniert werden. Im Jahre 2010 sollen zeitgleich der Glösinger und der Freienohler Tunnel komplett saniert werden, sowie als Dritter der Elleringhauser Tunnel vor Brilon Wald, für den 2009 der Planungsbeginn vorgesehen ist. In diesem Tunnel besteht derzeit ein Begegnungsverbot für Züge. Nach dem Ausbau des Tunnels wird ein zweigleisiger Betrieb wieder möglich sein. Damit würden, wenn das Konzept so umgesetzt wird, über drei Jahre betriebliche Einschränkungen und über mindestens zwei Jahre eine abschnittsweise Vollsperrung der Strecke mit Schienenersatzverkehr auf der Oberen Ruhrtalbahn erfolgen. Eine endgültige Entscheidung über Vollsperrungen und Ersatzverkehre ist noch nicht getroffen. Dieses Jahr wird mit der Erneuerung der Ruhrbrücke in Nuttlar begonnen.

Literatur

  • Alfred Bruns: Die obere Ruhrtalbahn. In: Alfred Bruns (Red.): Die Eisenbahn im Sauerland. Schieferbergbaumuseum Schmallenberg-Holthausen, Schmallenberg 1989, ISBN 3-922659-63-2, S. 123 ff.
  • Bernhard Hager: Spuren einer anderen Zeit. Die Magistrale Eisenach – Bebra im Spiegel der Geschichte. In: Eisenbahn-Geschichte. 25, Dezember 2007 / Januar 2008, ISSN 1611-6283, S. 10–25.
  • Josef Högemann: Die Eisenbahn im Altkreis Brilon. Eisenbahngeschichte aus dem östlichen Sauerland. Verlag Uhle & Kleimann, Lübbecke 1988, ISBN 3-922657-70-2.
  • Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. Eisenbahn in Hessen. Band 2: Heinz Schomann: Eisenbahnbauten und -strecken 1839–1939. Teilband 1. Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1917-6, S. 102 ff. (Strecken 006 u. 009), (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland).
  • F. J. Pieler: Das Ruhrtal. Reise auf der Ruhrtaleisenbahn. Mit Ausflügen in die Umgegend. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1881, 2. verbesserte und vervollständigte Auflage. Stein, Werl 1983, ISBN 3-920980-13-1.
  • Christoph Riedel,: Eisenbahn im Sauerland. Schienenwege zwischen Ruhr und Sieg. GeraMond-Verlag, München 1999, ISBN 3-932785-22-3, S. 51 ff.
  • Roland Wirtz: Die Obere Ruhrtalbahn Hagen – Warburg und ihre Zweigstrecken. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 3, 2002, ISSN 1421-2811, S. 122–124.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Regierungsassessor Waldeck: Die Entwicklung der Bergisch-Märkischen Eisenbahnen. Sonderabdruck aus "Archiv für Eisenbahnwesen" Berlin 1910 Heft 3 - 5. S.125 u. 139.
  2. Schlussbericht Schienenwege des Bundes, S. 731
  3. Geschichte der Oberen Ruhrtalbahn abgerufen Mai 2010
  4. Bemerkung im Eisenbahnform abgerufen Mai 2010
Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder Bing

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