Oberhochstatt

Oberhochstatt
Oberhochstatt
Wappen von Oberhochstatt
Koordinaten: 49° 2′ N, 10° 3′ O49.03055555555610.048333333333503Koordinaten: 49° 1′ 50″ N, 10° 2′ 54″ O
Höhe: 503–590 m ü. NN
Einwohner: 500 (1. Juli 2009)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91781
Vorwahl: 09141

Oberhochstatt ist ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Weißenburg in Bayern in Mittelfranken. Der Ort hat rund 500 Einwohner und befindet sich auf einer Höhe von 503 bis 590 m über NN. Oberhochstatt war bis zur Gemeindegebietsreform 1978 eine selbstständige Gemeinde mit vier Ortsteilen.

Der Ort unterteilt sich in das jüngere Obere Dorf auf einer Jurahochfläche mit vielen Jurahäusern und in das ältere, rund 70 Höhenmeter tiefer gelegene Untere Dorf mit der Dorfkirche.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Kehler Glockenturm wurde 1950 errichtet, nachdem Oberhochstatt für seine Kirche ein neues Geläut erhalten hatte und eine Glocke nicht mehr untergebracht werden konnte

Durch den Ort fließt der Bösbach, auch Rohrbach genannt, der in der Nähe des Ortes auch entspringt. Durch den Ort verläuft die Staatsstraße 2228, die nach Burgsalach und zur B 13 führt. Von der Staatsstraße 2228 geht die Kreisstraße WUG 13 ab, die nach Indernbuch führt. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Niederhofen und Kaltenbuch. Nördlich des Ortes befindet sich seit 1986 das 45 Hektar große Naturschutzgebiet Quellhorizonte und Magerrasen am Albtrauf bei Niederhofen. Südlich befindet sich der Weißenburger Wald. Weißenburg befindet sich rund 4 km weiter westlich. Nahe dem Ort befindet sich der Rohrberg und die Steinerne Rinne von Rohrbach.

Geschichte

Das fränkische Oberhochstatt wurde 899 als Hohenstat erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname weist auf die Lage als "hochgelegene Wohnstätte" hin. Am 10. Juli 1970 erhielt Oberhochstatt einen Gemeindewappen. Dieser Wappen zeigt den früheren Wappen des Klosters Wülzburg und wurde durch einen schwarzen Pflug in silbernem Feld ergänzt. Oberhochstatt wurde mit seinen Ortsteilen Niederhofen, Kehl, Gänswirtshaus und Kreuzwirtshaus in der Gemeindegebietsreform in Bayern am 1. Mai 1978 nach Weißenburg eingemeindet.

Sehenswertes

Bodendenkmäler

Bodendenkmäler besitzt der Ort mit dem Kastell Oberhochstatt, wo es jedoch noch keine Ausgrabungen gab. Der Rätische Limes mit den Wachposten 43, 42 und 41 der Strecke 14 befand sich nur 1,4 km weiter nordöstlich. Beim Wachposten 14/41, der sich auf einer Höhe von 612,80 m über NN befindet, befindet sich der höchste Punkt des Raetischen Limes. Die untertägigen Bestandteile der Pfarrkirche St. Martin und seine Vorgängerbauten sind ebenfalls ein Bodendenkmal. Nahe Oberhochstatt gibt es mehrere Funde für Siedlungen der Vorgeschichte[1] und der Römerzeit.[2]

Pfarrkirche St. Martin

Die Pfarrkirche St. Martin (evangelisch-lutherisch; 512 m über NN) ist ein Baudenkmal[3] und wurde im Jahr 1185[4] vom Bischof Otto von Eichstätt geweiht, wobei der Vorgängerbau, auf deren Fundamenten die Kirche erbaut wurde, vermutlich sehr viel älter war. Die Kirche musste im 17. Jahrhundert neu aufgemauert werden. Im Jahr 1718 wurde die Kirche erneuert und der Kirchturm nochmals aufgestockt. Der barocke Turmhelm wurde zwischen 1769 und 1771 der Kirche hinzugefügt und hat eine spindelförmige Spitze. Eine Renovierung der Kirche fand 1992 statt. Die Innenausstattung wurde 1872 bis 1883 erneuert. Der Altar stammt vom Ansbacher Bildhauer Franz Herterich. Das Deckenbild aus dem 19. Jahrhundert ist vom Weißenburger Maler Otto Schlagenhauser und zeigt die Verklärung Christi.

Weitere Baudenkmäler

Das ehemalige Schulhaus ist ein zweigeschossiger Walmdachbau mit rundbogigen Fensterwänden in Sandstein aus dem Jahre 1840. Das Gasthaus von Oberhochstatt ist ein zweigeschossiges Baudenkmal mit Halbwalmdach aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zu den Jurahäusern Oberhochstatts zählen das ehemalige, zweigeschossige, giebelständige Gasthaus an der Jurastraße mit Flachsatteldach aus dem Jahre 1882, sowie mehrere Wohn-, Klein- und Bauernhäuser mit meist relativ hohem Kniestock und flachem Legschieferdach aus dem 18. und 19. Jahrhundert mit den Adressen Jurastraße 9, Jurastraße 15, Jurastraße 17 und Im Tal 1. In der Dorfmitte befindet sich ein viereckiger Kilometerstein aus Kalkstein mit Beschriftung aus dem Jahre 1870.

Einwohnerentwicklung der Gemeinde Oberhochstatt

Jahr 1910 1933 1939 1987 2009
Anzahl der Einwohner 846[5] 798 779[6] 922 1.020[7]

Vereine

  • Der Fußballverein SSV Oberhochstatt 1959 e. V. wurde 1954 gegründet und ist mit zurzeit 411 Mitgliedern der größte Verein in Oberhochstatt[8]
  • Heimatverein Oberhochstatt-Niederhofen-Kehl e. V. mit Sitz in Kehl
  • Vogelverein f. Vogelschutz und Vogelpflege, Oberhochstatt und Umgebung
  • Gesangverein Oberhochstatt 1873 e. V. des evangelischen Pfarramts

Sonstiges

Bei Oberhochstatt befinden sich insgesamt vier Langlaufloipen mit Längen von 7 km, 9,5 km, 14 km und 17 km.[9]

Persönlichkeiten

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Beschreibung auf BayernViewer-denkmal
  2. Beschreibung auf BayernViewer-denkmal
  3. Beschreibung auf BayernViewer-denkmal
  4. Beschreibung der Kirche auf pointoo
  5. uschibert.de
  6. Verwaltungsgeschichte Weißenburg
  7. Gemeinde Oberhochstatt auf weissenburg.de
  8. ssv-oberhochstatt.de
  9. Informationen über Loipe Oberhochstatt

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