Oberschönenberg

Oberschönenberg
Bergdietikon
Wappen von Bergdietikon
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Baden
BFS-Nr.: 4023Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 8962
UN/LOCODE: CH BGI
Koordinaten: (671531 / 249723)47.3944448.386112581Koordinaten: 47° 23′ 40″ N, 8° 23′ 10″ O; CH1903: (671531 / 249723)
Höhe: 581 m ü. M.
Fläche: 5.94 km²
Einwohner: 2266
(31. Dezember 2008)[1]
Website: www.bergdietikon.ch
Karte
Karte von Bergdietikon

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Wartung/Pixel

Bergdietikon (schweizerdeutsch: Bärgdietike) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Baden im Schweizer Kanton Aargau. Sie liegt südöstlich des Bezirkshauptorts an der Grenze zum Kanton Zürich.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Gemeinde Bergdietikon setzt sich aus den Dörfern Baltenschwil (450 m ü. M.), Bernold (500 m ü. M.) und Kindhausen (581 m ü. M.) sowie den Weilern Gwinden (530 m ü. M.), Herrenberg (618 m ü. M.), Oberschönenberg (671 m ü. M.) und Unterschönenberg (591 m ü. M.) zusammen. Diese Siedlungen liegen verstreut am östlichen Abhang des Heitersbergs oberhalb der im Limmattal gelegenen Zürcher Gemeinde Dietikon. Im Nordwesten befindet sich auf einer Höhe von 667 Metern der von hohen Felswänden umgebene Egelsee, der grösste ganz auf Aargauer Boden gelegene See. Im Südosten erstreckt sich das Gemeindegebiet in das Reppischtal.

Das Gemeindegebiet ist 594 Hektaren gross, davon sind 163 Hektaren bewaldet und 101 Hektaren überbaut. Die tiefste Stelle liegt auf 420 Metern an der Reppisch, die höchste auf 787 Metern auf dem Heitersberg.

Nachbargemeinden sind Spreitenbach im Norden, Dietikon im Osten, Urdorf im Südosten, Rudolfstetten-Friedlisberg im Süden, Widen im Südwesten und Bellikon im Westen.

Geschichte

In einem Kanalisationsgraben fand man 1973 eine mächtige Kulturschicht mit zahlreichen römischen Keramikscherben.[2] Seit dem Mittelalter waren die verstreuten Weiler am Osthang des Heitersbergs Teil des Gerichtsbezirks Dietikon. Die erste Erwähnung von Baltenschwil erfolgte 1124 in einer durch Kaiser Heinrich V. ausgestellten Urkunde, die Zinseinnahmen des Klosters Engelberg bestätigte. Neben dem Kloster Muri war vor allem das Kloster Wettingen ein bedeutender Grundherr.

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und Bergdietikon gehörte fortan zum Amt Dietikon in der Grafschaft Baden, einer gemeinen Herrschaft. 1529 erfolgte die Einführung der Reformation. Im Gegensatz zu anderen Gemeinden der Grafschaft Baden wurden die Bergdietiker nach dem Zweiten Kappelerkrieg von 1531 nicht zur Rückkehr zum alten Glauben gezwungen; die Nähe zur Stadt Zürich dürfte dabei eine Rolle gespielt haben.

Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Bergdietikon wurde eine Gemeinde im kurzlebigen Kanton Baden. Im Jahr 1803 verfügte Napoléon Bonaparte in der Mediationsakte die Schaffung des Kantons Aargau. Die Gemeinde Dietikon wurde getrennt: Die stattliche Siedlung im Limmattal gehörte nun zum Kanton Zürich, die weit verstreuten Weiler am Heitersberg gelangten jedoch zum Kanton Aargau.

Die dezentrale Siedlungsstruktur erschwerte die Entwicklung der neuen Gemeinde und die kommunalen Einrichtungen wie Schule und Verwaltung waren über das ganze Gemeindegebiet verstreut; die Einwohnerzahl stieg nur sehr langsam. Nach 1960 wandelte sich Bergdietikon von einer armen Bauerngemeinde zu einem attraktiven Wohnstandort, der vor allem wohlhabende Steuerzahler anlockte. Die Bevölkerungszahl stieg beinahe um das Vierfache.

Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Weiss auf grünem Dreiberg ausgerissene grüne Eiche mit grünen Früchten.» Erstmals abgebildet war dieses Wappen 1872 auf dem amtlichen Gemeindesiegel. Das Eichenmotiv wurde gewählt, weil die Gemeindevorsteher früher angeblich im Hof Eichholz gewohnt haben sollen. Der Dreiberg ist als Hinweis auf die hügelige Lage der Gemeinde zu verstehen.[3]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[4]

Jahr 1780 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 361 491 466 499 789 426 1077 1693 2194 2256

Am 31. Dezember 2007 lebten 2228 Menschen in Bergdietikon, der Ausländeranteil betrug 10,1 %.[5] Bei der Volkszählung 2000 waren 49,2 % reformiert und 33,8 % römisch-katholisch; 2,8 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 93,4 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, je 1,3 % Französisch und Italienisch, 0,9 % Englisch.[6]

Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden. Gemeindeammann der Amtsperiode 2006-2009 ist Paul Meier (FDP).

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Baden zuständig. Bergdietikon gehört zum Friedensrichterkreis Wettingen.

Wirtschaft

In Bergdietikon gibt es über 1000 Arbeitsplätze, davon 6 % in der Landwirtschaft, 70 % in der Industrie und 24 % im Dienstleistungssektor.[7] Fast alle Unternehmen sind in der Gewerbezone im etwas abseits gelegenen Reppischtal domiziliert. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler und arbeiten in den Gemeinden des Limmattals oder in der Stadt Zürich.

Verkehr

Die Siedlungen von Bergdietikon sind durch eine Stichstrasse mit Dietikon verbunden. Eine Nebenstrasse führt von Baltenschwil nach Widen; diese wird gerne als Schleichweg benutzt, wenn sich der Verkehr auf der Hauptstrasse über den Mutschellen staut. Baltenschwil, Bernold und Kindhausen sind durch eine Buslinie der Verkehrsbetriebe Zürich mit dem Bahnhof in Dietikon verbunden, wo jeweils Anschlüsse an die S-Bahn Zürich bestehen. Die Industriezone im Reppischtal wird durch die Haltestelle Reppischhof der Bremgarten-Dietikon-Bahn erschlossen.

Bildung

Alle Schulanlagen befinden sich im zentral gelegenen Ortsteil Bernold. Dort sind der Kindergarten und die Primarschule untergebracht. Die Realschule, die Sekundarschule und die Bezirksschule können in Spreitenbach besucht werden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Baden und Wettingen.

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsstatistik, 2. Halbjahr 2008 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  2. Martin Hartmann, Hans Weber: Die Römer im Aargau (S. 165). Verlag Sauerländer, Aarau 1985. ISBN 3-7941-2539-8.
  3. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
  4. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Baden - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  5. Bevölkerungsstatistik 2. Halbjahr 2007 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  6. Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  7. Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau

Weblinks


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