Oelbach

Oelbach
Oelbach
Zusammenfluss von Harpener Bach und Langendreerbach zum Oelbach

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Daten
Gewässerkennzahl DE: 27692
Lage Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Flusssystem Rhein
Abfluss über Ruhr → Rhein → Nordsee
Ursprung Zusammenfluss von Harpener Bach und Langendreerbach
51° 27′ 59,4″ N, 7° 17′ 32,4″ O51.4665027777787.292341666666781
Quellhöhe 81 m ü. NN[1]
Mündung Bei Herbede in die Ruhr
51.4305722222227.271488888888972

51° 25′ 50″ N, 7° 16′ 17″ O51.4305722222227.271488888888972
Mündungshöhe 72 m ü. NN[1]
Höhenunterschied 9 m
Länge 5,3 km
13,4 km (incl. Harpener Bach)[2]
Einzugsgebiet 55,815 km²[2]

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Durchflossene Stauseen Oelbach Mündungsteich
Harpener Bach im Oberlauf als Bövinghauser Bach
Aufgestauter Oelbach an der Stadtgrenze von Witten und Bochum-Querenburg
Oelbach kurz vor Eintritt in Kemnader See

Der Oelbach ist ein gut 13 km langer, rechter Nebenfluss der Ruhr mit einem Einzugsgebiet im Osten Bochums und äußersten Westen Dortmunds (Bövinghausen).

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Der Oelbach beginnt heute an der Stelle, an der das Wasser aus dem Ümminger See in die Betonrinne des Langendreerbachs fließt. Mit der Bezeichnung Oelbachtal wird jedoch auch das komplette Bachtal des Harpener Baches erfasst.

Mit dem Zufluss des Schattbachs nimmt er weitere Abwässer auf und fließt am Haus Heven vorbei und durchläuft schließlich das Klärwerk Oelbachtal.

Früher speiste er noch zwei große Absetzteiche und floss dann beim Haus Blumenau in die Ruhr. Heute mündet er am nordöstlichen Ende des Kemnader Sees.

Geschichte

Das gesamte Tal war in früheren Zeiten ein versumpftes Bachtal, in dem der Oelbach sein Bett wechseln konnte. Karl Leich berichtete im Bochumer Heimatbuch 1954, dass im Tal in früheren Zeiten auch Biber lebten.[3]

Der Bach war früher in seinem Lauf auch unter dem Namen Meeßbach, Blennebach, Mühlenbach, Dorfbach, Hevener Bach oder Aulbach bekannt. Der Name Oelbach ist abgeleitet aus dem alten Namen Aulbach. Dieser Aulbach entsprang im Oberdorf des Bochumer Stadtteiles Langendreer und durchfloß die drei Dorfteile um sich dann in dem heutigen Bett des Oelbaches zur Ruhr zu begeben.

Früher wurde die Wasserkraft des Oelbaches auch für den Antrieb von Wasserrädern genutzt.

  • Sensenhammer der Freifrau von Bönen
  • Meesmann Hammer
  • Mühle des Haus Heven
  • Reckhammer am Haus Heven
  • Ölmühle am Haus Heven
  • Dönhofer Mühlen (auch Mehlings Mühle genannt)
  • Luhns Mühle
  • Luhns Hammer

Durch Bergbau und Bebauung verschwand der Aulbach im Kanalsystem. Die heute noch vorhandene Köttelbecke mit dem schönen Namen Langendreerbach, die vom Sportplatz Langendreer-West bis zum Ümminger See so heißt, ist nur eine Überlaufrinne für Hochbelastungen des Kanals bei Regenwetter.

Die früher zahlreich angeschlossenen Zechen, Lothringen, Amalia, Karoline, Prinz von Preußen, Robert Müser, Vollmond, Colonia, Mansfeld, Urbanus, Klosterbusch und Dannenbaum entwässerten ihre Grubenwässer, insbesondere Abwässer der Kohlenwäsche, in den Bachlauf. Um den hohen Anteil an Feinkohle im Wasser zurückzugewinnen und das Wasser zu klären, wurden Auflandungsteiche gebaut, die später renaturiert oder verfüllt wurden. Erhalten haben sich die Harpener Teiche und der Ümminger See, die heute als Regenrückhaltebecken dienen. Durch die Abwässer und Bergsenkungen war der Bachlauf häufig verstopft oder trat über die Ufer und beeinträchtigte die Wiesen der Anrainer. Daher wurde ab 1904 der Oelbach und seine zuführenden Bäche begradigt und kanalisiert. Vor der Einmündung in die Ruhr wurden nochmals 2 Absetzteiche errichtet, die beim Bau des Kemnader Sees weichen mussten.

Heute führt der Oelbach Abwässer aus Haushalten und Industrie (insbesondere Opel) sowie Grubenwasser ab.

Das Gewässer besitzt die Gewässergüte 3, ist also stark verschmutzt. Mit dem Beginn der Renaturierung ist auch in den nächsten Jahren noch nicht zu rechnen.[4]

Nebengewässer

Harpener Bach

Wichtigster Nebenbach, dessen Wasser heute den Oelbach ausmacht, ist der heutige Harpener Bach.

Der Bachlauf entspringt im Dortmunder Stadtteil Bövinghausen und heißt auch bis zur Stadtgrenze Bövinghauser Bach. Unterhalb der Halden der Zeche Lothringen nimmt er den Gerther Mühlenbach auf, der im Bochumer Ortsteil Gerthe entsprang. Heute ist er jedoch dort durch Bebauung und Bergsenkungen verschwunden.

Trotz Beeinträchtigung durch die Abwässer der Schachtanlagen der Zeche Lothringen und Begradigung durch Betonschalen hat sich die Natur im NSG Oelbachtal und Berghofer Holz nach der Stilllegung des Bergbaus das Bachtal zurückerobert.

Ab der Stadtgrenze heißt der Bach heute Harpener Bach. Schon in früherer Zeit hatte der Bachlauf viele Namen. So sind einzelne Abschnitte als Blennebecke oder Sporkelbecke bekannt gewesen. Er nimmt den Stenbocksiepen und einige andere Rinnsal auf und speiste bei Haus Holte die Klärteiche und den Mühlenteiche der Holter Mühle. Im weiteren Verlauf fließt er an der Halde der Zeche Amalia vorbei. Am Ruhrpark speist der Harpener Bach die Harpener Teiche.

Hier befanden sich auch das ehemalige Haus Wiesche, deren Gräfte der Bach speiste, und die Wiescher Mühle.

Südlich der Wiescher Mühle nimmt der Harpener Bach den Karolinenbach auf, der heute unter der Deponie Kornharpen verschwunden ist und bis zur Einmündung kanalisiert ist.

Am Hof Suntum (ehemalige Suntumer Mühle) speist er den Ümminger See und fließt danach in den Oelbach.

Schattbach

Der Schattbach entsprang im Bochumer Stadtteil Steinkuhl. Hier speiste er die Gräfte des früheren Adelssitzes Haus Steinkuhl. Der Oberlauf ist größtenteils durch Überbauung verschwunden. Der Bach kommt erst südlich des Opelwerkes wieder zutage und durchfließt das heutige Rückhaltebecken bevor er die Gräfte des Haus Laer speist. Hier nimmt er die Asbecke auf und fließt dann bei Haus Heven in den Oelbach. Früher war der Bach vor allem als Vorflut für die Zeche Dannenbaum und einige Erbstollen wichtig und mit den Grubenwässern, später auch durch Schwermetallen vom Opel-Werk I belastet.

Lottenbach

Der Lottenbach oder auch Stiepeler Bach genannt floss dem Oelbach früher am Blennemanns Hof im Bereich der späteren Mündungsteiche zu.

Literatur

  • Landkreis Bochum (Hrsg.): Erläuterungsbericht zu dem Projekte der Oelbach-Melioration. Verlag Stumpf, Bochum, ca. 1904
  • Emil Tetzlaff: Langendreerer Heimatbuch. 1923
  • Stapperfenne (Hrsg.): Heven, durch 11 Jahrhunderte.

Einzelnachweise

  1. a b Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. a b Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  3. Karl Leich: Was der Oelbach erzählt. Geschichte um den Oelbach. In: Bochumer Heimatbuch, 1954 (online)
  4. Michael Weeke: „Wie Jache, Säure, Benzol, Salz.“ In: WAZ, Lokalteil Bochum, 27. März 2008

Weblinks

51.4477777777787.2919444444445

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