- Oktroy
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Oktroy (auch Oktroi, Octroi, von lateinisch auctoritas, „Einfluss, Ansehen“) bezeichnete ursprünglich eine Bewilligung, Genehmigung. Mit dem Verb oktroyieren bezeichnet man noch heute Gesetze, Verordnungen oder Maßnahmen von Regierungen, Obrigkeiten, Ämtern, Vorgesetzten o. ä., die als aufgezwungen empfunden werden. Das Wort aufoktroyieren ist ein Pleonasmus – die Vorsilbe ist überflüssig.[1]
In Frankreich bezeichnete Oktroi an Handelsgesellschaften verliehene Privilegien – daher kommt auch der Begriff oktroyierte Handelskompanien: es handelt sich dabei Gesellschaften, denen das Recht des Alleinhandels zugestanden worden war. Später waren es dann vom König den Städten erteilte Befugnisse, insbesondere die Befugnis, von in den Ortsbezirk eingebrachten Waren eine Abgabe (denier d’octroi, auch kurz octroi genannt) zu erheben. In diesem Sinne von kommunaler Eingangsabgabe hatte sich der Ausdruck „Oktroi“ in Frankreich und Deutschland Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts eingebürgert.
Siehe auch
Quellen
- Oktroi. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. Band 15, Leipzig 1908, S. 18.
- Oktroi. In: Brockhaus Kleines Konversations-Lexikon. 5. Auflage. Band 2, Leipzig 1911, S. 304.
- ↑ oktroyieren In: Wiktionary.
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