Okyar

Okyar
Ali Fethi Bey

Fethi Okyar (* 1881 in Pirlepe; † 7. Mai 1943 in Ankara; bis 1934: Ali Fethi Bey) war ein türkischer Politiker und zeitweilig Ministerpräsident seines Landes.

1913 wurde der Jungtürke Fethi Bey Botschafter in Bulgarien, sein Militärattaché war Mustafa Kemal, der sich später Atatürk nannte.

Im Oktober 1922 wurde Fethi türkischer Innenminister. Vom 14. August bis zum 27. Oktober 1923 war Fethi zum ersten Mal türkischer Ministerpräsident. Wenige Tage nach seinem Rücktritt wurde er zum Vorsitzenden der Großen Türkischen Nationalversammlung, also zum Parlamentspräsidenten, gewählt. Er trat die Nachfolge Kemals an, der Staatspräsident wurde.

Fethi – als Mitglied der herrschenden kemalistischen Republikanischen Volkspartei (Cumhuriyet Halk Partisi/CHP) – war vom 22. November 1924 bis zum 2. März 1925 ein zweites Mal Ministerpräsident der Türkei. Er löste seinen Parteifreund İsmet İnönü im Amt ab, weil sein gemäßigteres Auftreten die Kritik an der Radikalität der durchgeführten Reformen und der Person İnönüs abmildern sollte. Nach dem Fortbestehen der Kritik und der militärischen Niederschlagung eines Kurdenaufstandes im Februar 1925 wurde İnönü am 3. März erneut Ministerpräsident; dieser verbot schließlich im Juni 1925 die einzige Oppositionspartei.

Von 1925 bis 1930 war Fethi Botschafter in Paris. Als Vertrauter von Staatspräsident Atatürk gründete Fethi im August 1930 die Partei Freie Republikanische Partei (Serbest Cumhuriyet Firkasi/SCF), deren Aufgabe es sein sollte, oppositionelle Stimmen zum bestehenden De-facto-Einparteiensystem aufzunehmen und in das System einzubinden. Nach ein paar Monaten nahm man von diesem Versuch Abstand und löste die Partei wieder auf. Anschließend wurde er wieder Mitglied der sozialdemokratischen CHP.

1934 verlieh Atatürk sich selbst und treuen Weggefährten neue ehrende Nachnamen, im Fall von Fethi war das der Name Okyar.


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