Aseität

Aseität

Unter Aseität (von lat. a se, von sich, aus sich selbst; aseitas) versteht man das Aus-sich-Sein, das Von-sich-selbst-sein, also etwas, das sein Sein nicht von anderswoher empfangen hat[1].

Der Ausdruck hat je nach philosophischem Kontext verschiedene Bedeutung.

Inhaltsverzeichnis

Scholastik

Die scholastische Philosophie bezeichnete das Sein Gottes als Aseität, d.h. unbedingtes Sein im Gegensatz zum bedingten, geschaffenen Sein.

Die Aseität komme ausschließlich Gott zu, da nur dieser absolut sei und sein Sein nicht einem anderen verdanke, wie nach der Auffassung der Scholastik der Kontingenzbeweis im Rahmen der Natürlichen Theologie darlegt. In der scholastischen Theologie ist damit also die absolute Unabhängigkeit Gottes, vermöge deren er den Grund seiner Existenz lediglich in sich selbst hat, gemeint.[2]

Sonstige Bedeutungen

Die Aseität kommt zu

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 77
  2. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 850
  3. Vgl. Hügli/Lübcke (Hrsg.): Philosophielexikon. 5. Auflage. Rowohlt, Reinbek 2003: Aseität.

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Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

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  • aseïtat — a|se|ï|tat Mot Agut Nom femení …   Diccionari Català-Català

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