Ollersdorf im Burgenland

Ollersdorf im Burgenland
Ollersdorf im Burgenland
Wappen von Ollersdorf im Burgenland
Ollersdorf im Burgenland (Österreich)
Ollersdorf im Burgenland
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Güssing
Kfz-Kennzeichen: GS
Fläche: 8,86 km²
Koordinaten: 47° 10′ N, 16° 10′ O47.16666666666716.166666666667Koordinaten: 47° 10′ 0″ N, 16° 10′ 0″ O
Einwohner: 975 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 110,05 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7533
Vorwahl: 03326
Gemeindekennziffer: 1 04 12
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Gemeindeplatz 1
7533 Ollersdorf im Burgenland
Politik
Bürgermeister: Oskar Fencz (ÖVP)
Gemeinderat: (2007)
(19 Mitglieder)
12 ÖVP, 7 SPÖ
Lage der Marktgemeinde Ollersdorf im Burgenland im Bezirk Güssing
Bildein Bocksdorf Burgauberg-Neudauberg Eberau Gerersdorf-Sulz Großmürbisch Güssing Güttenbach Hackerberg Heiligenbrunn Heugraben Inzenhof Kleinmürbisch Kukmirn Moschendorf Neuberg im Burgenland Neustift bei Güssing Olbendorf Ollersdorf im Burgenland Rauchwart Rohr im Burgenland Sankt Michael im Burgenland Stegersbach Stinatz Strem Tobaj Tschanigraben Wörterberg BurgenlandLage der Gemeinde Ollersdorf im Burgenland im Bezirk Güssing (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Ollersdorf im Burgenland ist eine Marktgemeinde mit 975 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Burgenland im Bezirk Güssing in Österreich.

Der ungarische Ortsname der Gemeinde ist Barátfalva.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Marktgemeinde Ollersdorf im Burgenland liegt in der Thermenregion Südburgenland direkt an der Nord-Süd-Bundesstraße 57 zwischen Oberwart und Güssing. Der Ort ist durch den Strembach in zwei Hälften geteilt und lädt durch seine ruhige Lage und seine idyllischen Plätze zur Erholung und zum Wandern ein.


Chronik

Erste Erwähnung bis 19. Jahrhundert

Die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde erfolgte 1333. Über 200 Jahre (um 1549) später besaß Graf Franz Batthyany auf dem Gebiet acht Gehöfte und eine Mühle. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die ursprüngliche Siedlung durch die Haiduken zerstört. Diese lag östlich vom heutigen Ort. Es erfolgten 1609 die Neugründung im Stremtal unter dem Namen "Ollersdorf" und 1760 die Errichtung der Schule. Mitte des 19. Jahrhunderts, 1862, wurden die Besitzungen des Graf Batthyany in Ollersdorf durch die Gemeinde aufgekauft.

Anschluss an Österreich 1921

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Barátfalva verwendet werden. Nach Ende des ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

20. Jahrhundert bis heute

1926 wurde mit der Elektrifizierung der Ortsteile Dorf und Anger begonnen. Während des Zweiten Weltkriegs (1939–1945) war Ollersdorf Frontgebiet. Die Strembachbrücke wurde gesprengt, sieben Häuser brannten nieder und einige Ortsbewohner starben. Nach dem Krieg folgte von 1945 bis 1955 die Besatzungszeit in der Sowjetischen Zone. In dieser Zeit wurde die Bundesstraße aus- und das Rüst- und Gemeindehaus neugebaut (1950–1952). Im Jahr 1971 erfolgte die Gemeindezusammenlegung mit Hackerberg und Wörterberg, 1974 die Eröffnung des Kindergartens, 1976 die Fertigstellung des Sportlerheims und der Kindergartenzubau, 1977 die Errichtung der Leichenhalle und die Einweihung des Musikerheims.

Weitere Baumaßnahmen wurden getroffen: der Umbau der Volksschule, ein Kirchenzubau mit Kirchturmrenovierung (1981/82), die Erweiterung des Gemeindehauses und Errichtung eines Postamtes (1986/87), die Renovierung der Kirche (1993–1994) und 1995 bzw. 1996 eine Erweiterung des Sportlerheims, die Errichtung von Tennisplätzen und der Spatenstich für den Golfplatz. 1986 war Ollersdorf zur Marktgemeinde erhoben worden. Im Jahr 1991 erfolgte die Auflösung der Großgemeinde; Hackerberg und Wörterberg wurden selbstständige Gemeinden.

Am 8. Februar 2004 kam es zu einer folgenschweren Explosion im Feuerwehr- und Gemeindehaus. Ausgelöst wurde sie durch das Überspringen eines Funkens auf eine undichte Gasflasche. Die beschädigten Gebäude mussten abgerissen werden. 2006 wurde der Neubau des Feuerwehr- und Gemeindehauses samt einer Arztpraxis eröffnet.

Namensgeschichte

Im Jahr 1333 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Ollersdorf, jedoch unter einem anderen Namen. Von 1400 bis 1600 fanden sich die Namensformen "Araand", "Aran", "Arad", meistens aber "Arand". Ab 1609 kam der Ort zu seinem endgültigen Namen: Ollersdorf. Die umgangssprachliche Form lautet "Ullisdorf"oder "Ullaschdoaf".

Wallfahrtskirche

Seit 1519 ist Ollersdorf als marianischer Wallfahrtsort bekannt. Die katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche "Maria Himmelfahrt", die aus der Barockzeit stammt, wird von zahlreichen Wallfahrern besucht. Gegenüber der Wallfahrtskirche befindet sich die Gnadenkapelle "Maria Helferin" mit einem Gnadenbild und einer Quelle, der hohe Heilwirkung zugesprochen wird.

Jedes Jahr findet am 15. August, am "Großen Frauentag", eine Wallfahrt von den umliegenden Gemeinden zur Ollersdorfer Wallfahrtskirche statt. Im Rahmen des Festgottesdienstes findet eine Feldmesse in deutscher und kroatischer Sprache statt.

Gnadenbild „Maria Helferin“

An einer Stelle, wo Wasser aus dem Boden sprudelte, wurde 1626 das Marienbild „Maria Helferin“ aufgefunden. Bald wurde eine Kapelle über diese Stelle gebaut und 1768 erneuert, nachdem sie fast dem Verfall nahe war. Der Bau der heutigen Kapelle für das Gnadenbild „Maria Helferin“ erfolgte 1955. Im Jahr 1986 wurde der Platz rund um die Quelle und die Wallfahrtsstätte baulich neu gestaltet.

Politik

Bürgermeister ist Oskar Fencz von der ÖVP. Vizebürgermeister ist Franz Kindler (SPÖ).

Die Mandatsverteilung (19 Sitze) in der Gemeindevertretung ist SPÖ 7, ÖVP 12, FPÖ 0, Grüne 0 und andere Listen 0 Mandate.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Ollersdorf verfügt über eine gute Infrastruktur. Ein Gemeinde- und Standesamt, eine Raiffeisen-Bankfiliale (mit Bankomat) und ein Kindergarten sind ebenso vorhanden wie eine Volksschule. Eine Reihe von Betrieben bieten den Erwerbstätigen Beschäftigung im Heimatort.

Persönlichkeiten

  • Ewald Pfleger, Mitglied der Popmusikgruppe Opus und komponierte den Welthit Live is Life
  • Heinz Peischl, Ehemaliger Fußball-Teamspieler und Co-Trainer des Nationalteams
  • Wilhelm Holper, Politiker
  • Josef Lehner, Bildhauer
  • Wolfgang Ivancsics, Bundesinnungsmeister (Hafner, Platten- und Fliesenleger und Keramiker)

Vereine

Vielfältig sind die Aktivitäten in den Vereinen. Die Freiwillige Feuerwehr, der Sportverein, der Gesangverein, die Theatergruppe, der Musikverein, der Verschönerungsverein, die Jagdgesellschaft und der Dreigesang sind die wichtigsten Organisationen und damit wichtige Träger der Dorfgemeinschaft.

Sport

Auch aus sportlicher Sicht hat Ollersdorf vieles zu bieten. Außer dem Golfplatz Stegersbach, der sich zum Teil auf Ollersdorfer Gemeindegebiet erstreckt, befinden sich ein Tennisverein und ein Fußballverein im Ort. Ebenfalls findet man einen Skaterplatz, einen Eislaufplatz und einen Kinderspielplatz hier.

Jedes Jahr gibt es ein Fußball-Ortsteilturnier, bei dem die vier Ortsteile Dorf, Hocheck, Anger und Bergen gegeneinander antreten.

Weblinks

 Commons: Ollersdorf im Burgenland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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