- Operation Bojinka
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Die Operation Bojinka war eine von Ramzi Ahmed Yousef (auch: Ramsi Jussef) und Khalid Scheich Mohammed geplante Abfolge von Attentaten, die im Januar 1995 stattfinden sollten. Unter anderem sah der Plan die Sprengung mehrerer Flugzeuge in der Luft vor, außerdem sollte Papst Johannes Paul II. bei einem Attentat getötet werden. Nur aufgrund eines Zufalls wurden die in Manila geplanten Anschläge von den philippinischen Behörden verhindert.[1][2]
Inhaltsverzeichnis
Begriffsherkunft
Unterschiedliche Quellen vermuteten, der Begriff wurde aus dem serbokroatischem Slang entnommen (der etwa "große Explosion" bedeutet). [3][2] Dem 9/11 Commission Report ist zu entnehmen, dass der Begriff keine besondere Bedeutung habe.
Geplante Attentate
Flugzeuganschläge
Durchführung
Geplant war, mehrere Flugzeuge auf dem Weg von Asien in die USA in die Luft zu sprengen. Unterschiedliche Quellen berichten von elf oder zwölf zu entführenden Flugzeugen. [1][2] Für die Explosion sollte eine aus Nitroglyzerin bestehende Flüssigbombe benutzt werden. Bei einer erfolgreichen Durchführung hätten 4000 Menschen getötet werden können. [4]
Planung
Bereits 1994 testeten Ramzi Yousef und Khalid Scheich Mohammed die Sicherheit an Flughäfen, indem sie Nitroglyzerin, getarnt als Kontaktlinsenflüssigkeit auf unterschiedlichen Flugrouten transportierten. [1] Als Grund für Ihre Reise gaben die Männer an, sie würden Frauen treffen. Zur Untermauerung führten sie stets Kondome mit sich. [5]
Um die Wirkung seiner selbstgebastelten Bombe zu testen, versteckte Ramzi Yousef eine Bombe auf dem Philippine-Airlines-Flug 434. Sie explodierte wie geplant in der Luft, nachdem Ramzi Yousef bei einem Zwischenstopp das Flugzeug verlassen hatte. Dabei wurde ein japanischer Passagier getötet und zehn weitere verletzt, jedoch konnte das Flugzeug nach dem Attentat sicher in Japan landen. Auch Shah führte eine Probesprengung in einem manilanischen Theater durch. [4]
Weitere Ziele
- Ein als Priester verkleideter Attentäter sollte laut den Plänen eine Bombe in der Nähe des Papstes zünden. Dazu hätte dieser am Weltjugendtag 1995 die Gelegenheit gehabt, als der Papst im Rahmen der Veranstaltung Manila in den Philippinen besuchte. [6]
- Amerikanische Flugzeuge sollten entführt und in das Hauptquartier der CIA in Langley (Virginia) gelenkt werden. [7]
- Als alternative Ziele galten bedeutende amerikanische Gebäude, wie der US-Kongress, das weiße Haus oder das Pentagon. [8][9]
Drahtzieher und Attentäter
Ramzi Yousef war bereits in den Bombenanschlag auf das World Trade Center 1993 involviert. [2] Der beteiligte Attentäter Khalid Scheich Mohammed ist auch einer der mutmaßlichen Drahtzieher der Terroranschläge am 11. September 2001 in New York City und bekam hier vermutlich die Idee, Flugzeuge als fliegende Bomben zu benutzen. [1][9]
Zu den Drahtziehern, die aus dem Umfeld der al-Qaida stammen, gehört auch Wali Khan Amin Shah. Er war einer der Personen, die die geplanten Anschläge finanzierten, außerdem kümmerte er sich um die Geldwäsche. Mit Geschenken brachte er einige Frauen, darunter seine Lebensgefährtin, dazu, Bankkonten zu eröffnen, auf die das benötigte Geld floss. Um keinen Argwohn zu erwecken, wurden nur kleinere, dreistellige Beträge überwiesen. [8]
Entdeckung und Vereitelung
Operation Bojinka scheiterte am 6. Januar 1995 - sechs Tage bevor der Papst die Philippinen besuchen sollte - nach einem Brand in der Wohnung, in dem die Attentäter wohnten. Das Feuer wurde durch eine chemische Reaktion ausgelöst, bei der einer der Mittäter, Abdul Hakim Murad, eine bislang unbekannte chemische Substanz mit Wasser in Berührung brachte. Das Feuer wurde bemerkt, nachdem Anwohner den merkwürdigen Geruch bemerkt hatten. Der Vermieter rief daraufhin die Feuerwehr, auch die Polizei wurde später eingeschaltet.
Während die Attentäter zunächst fliehen konnten, wurde Material sichergestellt, das zum Bombenbau diente. Auch wurde Ramzi Yousefs Computer durchsucht, auf dem schließlich Flugpläne und Kontaktinformationen gefunden wurden. Die Ermittler fanden Straßenkarten mit den Routen der Autokolonne des Papstes, mehrere Ausgaben der Bibel, Kruzifixe, Priesterkleidung, zwölf falsche Pässe, eine Visitenkarte und fünf verschiedene Telefonnummern von Mohammed Jamal Khalifa, einem weiteren Geldgeber der Aktion. Ramzi Yousef konnte später in Pakistan festgenommen werden. [4][8]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d NY Times: Portrait of 9/11 ‘Jackal’ Emerges as He Awaits Trial
- ↑ a b c d "Operation Bojinka" Das Terror-Vorbild von 1995 Thomas Frankenfeld, Hamburger Abendblatt, 11. August 2006
- ↑ Time Asia: Asia's Own Osama (archiviert)
- ↑ a b c cnn.com: Plane terror suspects convicted on all counts
- ↑ cnn.com: Philippines: U.S. missed 9/11 clues years ago
- ↑ heaventrust.com: Pope John Paul II
- ↑ Historycommons.org: Operation Bojinka
- ↑ a b c Toronto Star (2. Januar 2002): Operation Bojinka's bombshell (archiviert)
- ↑ a b Homeland Security: Operation Bojinka
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