Orensberg

Orensberg
Orensberg
Aussichtspunkt Orensfelsen

Aussichtspunkt Orensfelsen

Höhe 581 m ü. NN
Lage Pfälzerwald (Rheinland-Pfalz)
Gebirge Haardt
Geographische Lage 49° 14′ 42″ N, 8° 1′ 41″ O49.2458.0280555555556581Koordinaten: 49° 14′ 42″ N, 8° 1′ 41″ O
Orensberg (Rheinland-Pfalz)
Orensberg
Gestein Buntsandstein
Besonderheiten Ringwall und Felsplateau
Reste des Ringwalls
„Opferschale“

Der Orensberg, nach den markanten Felsformationen auf seinem Gipfelplateau umgangssprachlich auch als Orensfels(en) bezeichnet, ist ein 581 m hoher Berg im Gebirgszug der Haardt, des Ostrandes des Pfälzerwaldes (Rheinland-Pfalz). Auf dem Gipfel befinden sich ein als Kulturdenkmal eingestufter Ringwall und das Naturdenkmal Orensfelsen.[1]

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Der Orensberg erhebt sich im Gebiet der Gemarkungen von Frankweiler (Südosten) und Böchingen (Osten). Er ist über ein dichtes Wegenetz nur zu Fuß erreichbar. Zwei Berge in der nahen Umgebung sind höher als der Orensberg: der Roßberg (637 m) 2 km nördlich und der Teufelsberg (598 m) 2 km nordöstlich. Westlich des Orensberges fließt der Dernbach, südlich die Queich, östlich der Hainbach.

Geschichte

Name

Der Orensberg hieß früher Urlesberg. Dies leitet sich von dem althochdeutschen Wort Urlaß ab, das Weideberg bedeutet.[2]

Ausgrabungen

Auf dem Orensberg wurden Siedlungsreste aus dem frühen Mittelalter gefunden, deshalb finden dort seit Jahren unter der Leitung von Jochen Braselmann archäologische Grabungen statt.[3] Sondagen wurden durchgeführt und mehrere Mardellen freigelegt.[4] Gefunden wurden auch Pfeilspitzen aus Feuerstein, die aus der Jungsteinzeit stammen, sowie Keramik aus dem Frühmittelalter. Zudem wurde der „Eingang“ in Innere des Ringwalls entdeckt.

Ringwall

Von der verstürzten Mauer-Wall-Konstruktion, die einst den Ringwall bildete, ist heute nur noch wenig zu sehen.[5] Der Wall ist rund 2,5 km lang und umfasst etwa 15 ha Fläche. Nach anfänglicher wissenschaftlicher Meinung war er keltischen Ursprungs und wurde auf die Zeit um 500 v. Chr. datiert.[6] Mittlerweile ist nachgewiesen, dass es sich um die Reste einer karolingischen Fliehburg[7] handelt, die im 8. Jahrhundert n. Chr. errichtet wurde.[8][9] Der Nachweis gelang durch die dendrochronologische Untersuchung eines ausgegrabenen Balkenstücks.

Opferschale

Die sogenannte „Opferschale“ auf einem der Felsen ist eine Einriefung im Buntsandstein, die durch Erosion unterschiedlich harter Gesteinsschichten (Karlstalschichten, obere Felszone mit Kugelfelshorizont) entstanden ist und menschliche Bearbeitungsspuren aufweist. Derartige Erscheinungen kommen im Pfälzerwald öfter vor und werden umgangssprachlich als Wasserstein oder Suppenschüssel bezeichnet. Gemäß den jüngeren Untersuchungen ist lediglich die sogenannte „Blutrinne“ von Menschenhand hinzugefügt worden.[8] [9] Eine exakte Datierung der Bearbeitung ist nicht möglich, sie wird aber in die keltische Zeit eingeordnet.

Sehenswürdigkeiten

Das Gipfelplateau, dessen höchster Punkt durch Geländer gesichert ist, bietet eine gute Rundumsicht über den Pfälzerwald und die südliche Rheinebene. Die Umgebung ist reich an Burgen und Burgruinen. Südwestlich beispielsweise sind die Reichsburg Trifels und ihre beiden Schwesterburgen Anebos und Scharfenberg zu sehen; am Nordhang des Orensberges liegt die Burg Scharfeneck, hinter dem Roßberg die Burg Meistersel, im Nordwesten die Ramburg.

Tourismus und Sport

Wegen seiner Aussicht ist der Orensberg bei Wanderern ein beliebtes Ausflugsziel; der Weg zum Gipfel ist gekennzeichnet. Darüber hinaus ist der Orensberg Startpunkt für Gleitschirmflieger und Zielpunkt für Mountainbiker.

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz: Topographische Karte Neustadt, Maikammer, Edenkoben, Landau. Koblenz 2006. ISBN 3-89637-285-8
  2. Ernst Christmann: Der Name des Orensbergs. In: Wasgaubote. Anzeiger und Mitteilungsblatt für Annweiler am Trifels. Nr. 23, 7. Juni 1963, S. 85
  3. Ortsgemeinde Albersweiler: Vortrag „Ausgrabungen auf dem Orensberg“. 24. Oktober 2010, abgerufen am 16. November 2010.
  4. Landkreis Südliche Weinstraße (Hrsg.): Heimatjahrbuch 2007. Landau 2007
  5. Arndt Hartung: Pfälzer Burgenrevier. Ludwigshafen 1985. ISBN 3-9801043-3-8, S. 75
  6. Hinweistafel auf dem Berg
  7. Hans Erich Kubach, Lala Aufsberg: Die Pfalz. Deutsche Lande, deutsche Kunst. 2. Auflage, Deutscher Kunstverlag, 1966, S. 26.
  8. a b Universität Trier
  9. a b Amt für Archäologische Denkmalpflege Speyer

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