Orientalischer Mohn

Orientalischer Mohn
Türkischer Mohn
Türkischer Mohn (Papaver orientale)

Türkischer Mohn (Papaver orientale)

Systematik
Unterklasse: Hahnenfußähnliche (Ranunculidae)
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Mohngewächse (Papaveraceae)
Unterfamilie: Papaveroideae
Gattung: Mohn (Papaver)
Art: Türkischer Mohn
Wissenschaftlicher Name
Papaver orientale
Lindl.

Der Türkische Mohn (Papaver orientale) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Er ist auch unter den Namen Morgenländischer Mohn, Orientalischer Mohn, Garten-Mohn, Stauden-Mohn und Feuer-Mohn bekannt. [1] Diese Pflanzenart mit den riesigen roten Blüten ist im Iran, in der Türkei und im Kaukasus beheimatet. Weltweit ist sie als beliebte Gartenzierpflanze im Gebrauch und für diesen Zweck gibt es eine ganze Reihe von Weiterzüchtungen. Die Pflanze ist insgesamt sehr viel größer als der in Mitteleuropa heimische Klatschmohn.

Inhaltsverzeichnis

Äußere Merkmale

Die ausdauernde, krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen bis 100 Zentimeter. Aus der grundständigen Blattrosette wachsen mehrere, selten verzweigte, aufrechte oder aufsteigende Stängel mit Blättern an drei bis sechs Knoten. Die graugrünen Laubblätter sind gestielt, in der Rosette 10 bis 25 cm lang, am Stängel sind sie kürzer. Die fiederspaltigen Laubblätter sind in lanzettliche parallele Segmente unterteilt und gesägt. Die Stängel und Blätter sind mit langen weißen Borsten behaart.

Am Ende der Stängel befinden sich nickend oder aufrecht sitzend, die schüsselförmigen, orangeroten bis tiefroten Blüten mit einem Durchmesser von 10 bis 15 Zentimetern. Unterhalb der Blüte wachsen ein bis vier kelchblattartige, 2 bis 5 cm lange, ovale Blätter. Die breiten, in der Regel fünf, verkehrt-eiförmigen Kelchblätter sind zwischen 5 und 8 Zentimeter lang. Am Grund besitzen sie meist einen schwarzen Fleck ("breiter als lang"). Um den oberständigen Fruchtknoten sitzen dicht die dunklen Staubfäden mit den violett-schwärzlichen Staubbeutel. Der Fruchtknoten ist oben mit sechs bis neun pelzigen Strahlen versehen. Die zwittrigen Blüten werden durch Insekten bestäubt, oder sie bestäuben sich selbst. Die Blütezeit ist Mai bis Juni.

Es werden kugel- bis eiförmige 2 bis 3 cm lange Porenkapsel gebildet aus deren Öffnungen, unter dem Deckel, die Samen entweichen, wenn die Pflanze im Wind schwankt. Die Samen reifen im Juli, August. Die Ausbreitung geschieht über den Wind (Anemochorie).

Der Türkische Mohn ist dem Arznei-Mohn (Papaver bracteatum) sehr ähnlich, aber dieser ist größer und unterscheidet sich deutlich durch seine robusten Stiele und die fünf bis sechs mit Blättern besetzte Knoten.

Die Chromosomenzahl wird mit 2n = 14 angegeben.

Vorkommen

Der Türkische Mohn ist im Nordosten der Türkei, im Nordwesten des Iran und im Kaukasus in Armenien, Aserbaidschan und Georgien beheimat. Er wächst an felsigen Kalksteinhängen und Gebirgswiesen in Höhenlagen zwischen 500 und 2500 Metern.

Verwendung

Die dekorative Pflanze wird weltweit als Zierpflanze genutzt, oft auch in Form von Kreuzungen mit dem sehr ähnlichen Arznei-Mohn (Papaver bracteatum). Dadurch gibt es neben der ursprünglichen Form viele Sorten in anderen Blütenfarben und Kelchblättern. Nach Mitteleuropa gelangten die ersten Pflanzen im Jahre 1714. An sonnigen Plätzen mit durchlässigen Boden ist sie sehr einfach zu kultivieren.

Der Milchsaft der Kapsel enthält bis zu 3% Alkaloide, deren wichtigste Vertreter das Oripavin und das Thebain sind. Beide sind strukturell mit Morphin verwandt, der aber selbst in der Pflanze nicht nachgewiesen werden konnte. Aus dem Alkaloid Thebain lassen sich auf industriellen Weg Codein und andere Analgetika herstellen. [2]

Das Betäubungsmittelgesetz verbietet den ungenehmigten Anbau und Vertrieb aller Teile der Pflanze. Mit der ersten Verordnung (1. BtMÄndV), wurde 1984 die Nutzung als Zierpflanze und der freie Vertrieb der Samen zugelassen.

Quellen und weiterführende Informationen

Der Artikel beruht hauptsächlich auf folgenden Unterlagen:

Einzelnachweise

  1. sysTax der Uni. Ulm Zugriff Februar 2008
  2. B. Bös: GIFTPFLANZEN.COMpendium Zugriff Februar 2008

Weblinks

Bilder

Blütenknospe Porenkapsel [1] [2]
Zuchtformen

Illustration: [3]

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