Oscillatoria

Oscillatoria
Oscillatoria
Oscillatoria princeps

Oscillatoria princeps

Systematik
Domäne: Bakterien (Bacteria)
Abteilung: Cyanobakterien (Cyanobacteria)
Klasse: Cyanobakterien (Cyanobacteria)
Ordnung: Oscillatoriales
Gattung: Oscillatoria
Wissenschaftlicher Name
Oscillatoria
Vaucher ex Gomont

Oscillatoria (Schwingalge) ist eine als Gattung geführte Gruppe von Cyanobakterien. Sie zeichnen sich durch fadenförmige Zellkolonien mit einem meist geldrollenähnlichen Aufbau aus. Diese Fäden sind zu einer langsam schwingenden Bewegung fähig (Name).

Die bekanntesten Vertreter sind Oscillatoria limosa (Schlammschwingalge) und Oscillatoria rubescens (Burgunderblutalge). Oscillatorien benötigen hohe Konzentrationen an Phosphat zu ihrem Wachstum. Ihr Auftreten kann deshalb als Indikator für eine Eutrophierung des Gewässers gelten.

  • Oscillatoria limosa ist verbreitet in flachen stehenden Gewässern, etwa in Dorfweihern und Fischteichen, aber auch in Parkseen und in Baggerseen. Sie überzieht dort zunächst als tannengrünes tuchartiges Fadengeflecht den Bodengrund. Bei stärkerer Sonneneinstrahlung löst sie sich durch die entstehenden Sauerstoffblasen vom Grund ab und nimmt auch dort abgelagerte graubraune Kieselalgen und Detritus mit. Das Geflecht wird von Rotatorien, Ciliaten und sonstigen Kleintieren besiedelt. Als graubraune Klumpen („Schlamm“) bedeckt es bald die Oberfläche des Gewässers. Durch einen spezifischen Geruchsstoff verbreiten es einen intensiv modrigen Geruch. Fische, die solche Klumpen fressen, weisen die typisch „mooselnde“ Geschmacksbeeinträchtigung auf, die vor allem von Karpfen bekannt ist.
  • Oscillatoria rubescens, die Burgunderblutalge, ist himbeerrot bis blutrot gefärbt durch ihren hohen Anteil an Phycoerythrin. Mit diesem Farbstoff kann sie das grüne Restlicht zur Photosynthese nutzen, das in größere Tiefen von Seen noch vordringt. Sie braucht die niedrigen Temperaturen der Tiefe und ein reichliches Angebot an Phosphat. Deshalb kommt sie als gefürchteter Indikator in großen eutrophierten Seen vor, wo sie oft eine nur wenige Dezimeter dicke Schicht besiedelt. Ihr Auftreten wird bemerkbar, wenn im Zuge von Zirkulationsvorgängen die Oscillatoria-Schicht mit warmem Oberflächenwasser vermischt wird. Die Alge stirbt dann ab, bildet Gasvakuolen und schwimmt wie „Blutlachen“ an der Oberfläche (Name). Der Name „Burgunderblutalge“ soll auf die Legende um die Schlacht bei Murten und den Untergang Karl des Kühnen zurückgehen, als sich der Murtensee rot „wie Burgunderblut“ färbte.

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