Oskar Müller

Oskar Müller

Oskar Müller (* 25. Juni 1896 in Wohlau/Schlesien; † 14. Januar 1970 in Langen (Hessen)) war ein deutscher Politiker der KPD.

Inhaltsverzeichnis

Leben

1918 wurde er in einen Soldatenrat gewählt. 1922 trat er in die KPD ein, für die er von 1925 bis 1933 im Preußischen Landtag saß. Ab 1924 war er in der KPD Hessen verantwortlich für Zusammenarbeit mit Gewerkschaften.

Müller wurde 1933 verhaftet, zunächst ins Zuchthaus gebracht und schließlich ins Konzentrationslager deportiert. Bis 1939 war Müller im KZ Sachsenhausen. Im KZ Dachau betrieb er als Lagerältester antifaschistische Arbeit und wurde nach der Befreiung durch die 7. US-Armee Mitgründer des Comité International de Dachau.

Am 12. Oktober 1945 setzten die Amerikaner ihn als hessischer Staatsminister für Arbeit unter Ministerpräsident Karl Geiler (SPD) ein. Diese Position wurde am 1. November 1946 in hessischer Staatsminister für Arbeit und Wohlfahrt umbenannt ehe er am 7. Januar 1947 aus seinem Amt entlassen wurde.

Oskar Müller gehört zu den Vätern der Hessischen Verfassung. Besonders wirkte er mit an dem Verbot der Aussperrung in der Verfassung und an den Artikeln 41 und 42, die die Überführung der Großindustrie in Gemeineigentum vorsehen. Auch am Betriebsverfassungsgesetz und an der gesetzlichen Regelung zur Kriegsopferversorgung hat er mitgewirkt.

Dem Deutschen Bundestag gehörte Müller in der ersten Legislaturperiode (1949-1953) an. Am 15. Juni 1950 wurde Müller wegen unparlamentarischen Verhaltens gemeinsam mit seinen Fraktionskollegen Heinz Renner, Friedrich Rische und Walter Vesper durch Bundestagspräsident Erich Köhler für 20 Sitzungstage von der Teilnahme an Plenarsitzungen ausgeschlossen.

Als hessischer Landesvorsitzender wurde er 1951 durch den KPD-Bundesvorstand abgesetzt und durch Klaus Weigle ersetzt. Ihm wurde vorgeworfen, im Wahlkampf nicht hinreichend die Linie der sowjetischen Deutschlandpolitik vertreten zu haben, außerdem habe sich im hessischen Landesverband durch seine Verfehlungen „der Opportunismus wie eine Seuche ausgebreitet“.[1] Verhaftung 1953 wegen angeblichem Verfassungsbruch (Klage wurde zurückgewiesen).

Nach dem KPD-Verbot verstärkte er ab 1956 seine Tätigkeit bei der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN).

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Quelle: Freies Volk, 21. Februar 1951.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Oskar Müller — (25 June 1896 14 January 1970) was the first employment minister in Hesse, Germany after World War II. Contents 1 Early career 2 World War II 3 Post war years 4 …   Wikipedia

  • Müller (Familienname) — Bekannte Namensträger: A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z Müller ist mit seinen Varianten …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar Panizza — und Signatur (Datierung unbekannt). Leopold Hermann Oskar Panizza (* 12. November 1853 in Kissingen; † 28. September 1921 in Bayreuth) war ein deutscher Schriftsteller, Satiriker und Publizist. In seinen Schriften attackierte Panizza den wi …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar Lafontaine — Oskar Lafontaine, 2005 Oskar Lafontaine [ˌɔskaʁ lafɔn tɛːn] (* 16. September 1943 in Saarlouis Roden) ist ein deutscher Politiker der Partei Die Linke. Von 1985 bis 1998 war er – noch als SPD Mi …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar Pastior — Oskar Pastior: Urologe kuesst Nabelstrang, 1., Augsburg 1991. Signatur Oskar Pastior …   Deutsch Wikipedia

  • Oskar Dinort — Born 23 June 1901(1901 06 23) Berlin Charlottenburg …   Wikipedia

  • Oskar von Boddien — Born 19 April 1900 Neuruppin …   Wikipedia

  • Oskar Lafontaine — Mayor of Saarbrücken In office 1976 – 9 April 1985 Preceded by Fritz Schuster …   Wikipedia

  • Oskar Panizza — Leopold Hermann Oskar Panizza (12 November 1853 – 28 September 1921) was a German psychiatrist and avant garde author, playwright, novelist, poet, essayist, publisher and literary journal editor. He is best known for his provocative tragicomedy,… …   Wikipedia

  • Oskar Munzel — Born 13 March 1899 Grimmen …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”