Asphaltdschungel

Asphaltdschungel
Filmdaten
Deutscher Titel: Asphalt-Dschungel
Originaltitel: The Asphalt Jungle
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1950
Länge: 112 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: John Huston
Drehbuch: Ben Maddow, John Huston
Produktion: John Huston
Musik: Miklós Rózsa
Kamera: Harold Rosson
Besetzung

Asphalt-Dschungel ist ein US-amerikanischer Krimi- und Film noir-Klassiker nach dem Roman von W. R. Burnett aus dem Jahr 1950.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Dix Handley wird in einer kleinen Bar unter dem Verdacht des Raubmordes verhaftet. Aber die Polizei kann ihm die Tat nicht nachweisen. Doll Conovan, seine Freundin, versucht ihn von der kriminellen Laufbahn abzubringen. Da aber der Juwelendieb Doc Esterhazy aus dem Gefängnis zurückkehrt, kommt sie gegen dessen Einfluss nicht an. Er heuert Dix für seinen nächsten Coup an, im Hintergrund finanziert von dem angesehenen Geschäftsmann Alonzo Emmerich. Emmerich wird sogar geglaubt, dass Angela an seiner Seite seine Nichte sei, die ihm ein Alibi verschafft, ohne zu wissen, dass sie damit einen Verbrecher deckt. Weitere Helfer werden gewonnen und der Tresoreinbruch in einem Bankhaus von Chicago läuft mit höchster Präzision ab. Als sie schon die Beute haben, ertönen plötzlich die Alarmsirenen, da Emmerich ihnen eine Falle gestellt hat. Beim Kampf mit der Polizei wird ein Gangster schwer verletzt und stirbt später, auch Dix wird verwundet. Die beiden Gangster halten sich auf der Flucht bei Doll Conovan versteckt. Angela verrät bei den polizeilichen Ermittlungen Emmerich. Doc will sich absetzen und wird dabei verhaftet. Dix will auf die Farm seines Vaters zurückkehren, weil er das Verbrechen endgültig satt hat. Nach einer dramatischen Flucht erreicht er die Farm und bricht dort schwer verwundet zusammen.

Hintergrund

  • Huston bewunderte W. R. Burnett so sehr, dass er Burnett um Rat bat und ihm das fertige Drehbuch zu lesen gab.
  • Die berühmte Einbruchszene, bei der die Gangster kein Wort sprechen, war Vorbild für viele Filme des Genres.
  • Marilyn Monroe ist in einer ihrer frühen Rollen zu sehen, in der sie wie in vielen ihrer Filme eine naive Blondine spielt.

Deutsche Fassung

Die deutsche Synchronbearbeitung entstand 1950 im MGM Synchronisations-Atelier, Berlin. [1]

Rolle Darsteller Synchronsprecher
Dix Handley Sterling Hayden Axel Monjé
Alonzo Emmerich Louis Calhern Siegfried Schürenberg
Doll Conovan Jean Hagen Gisela Trowe
Doc Esterhazy Sam Jaffe Alfred Balthoff
Kommissar Hardy John McIntire Walter Suessenguth
Cobby Marc Lawrence Georg Thomalla
Louis Ciavelli Anthony Caruso Wolfgang Lukschy

Kritiken

„Technisch erstklassiger, psychologisch differenzierter Kriminalfilm, der erstmals die Geschichte aus der Sicht des Gangsters erzählte. In der Exposition etwas schleppend, dann aber von sich steigernder Spannung. Eine Variation von Hustons Thema der Schatzsuche, bei der sich der Schatz – zumindest materiell – als wertlos erweist, sobald man ihn besitzt.“

Lexikon des internationalen Films

„Ein Werk, das für das Genre neue Maßstäbe – die Geschichte wird mit psychologischem Interesse aus der Sicht des Verbrechers erzählt – setzte und heute als Klassiker gilt.“

Prisma Online

„Regisseur dieser brutal offenen Geschichte um Verbrechen und Sühne in einer Stadt des mittleren Westens ist der zweifache Oscar-Preisträger John Huston, Sohn des verstorbenen Walter Huston. Johns Filme haben meistens einen düsteren Hintergrund, sind daber stets dramatisch und packend. Diesmal beleuchtet er, wie es bei einem Überfall auf ein Juweliergeschäft hinter den Kulissen aussieht... In diesem Film gibt es nur überdurchschnittliche Darstellerleistungen... Auch eine hübsche Blondine namens Marilyn Monroe tritt auf; sie spielt Calherns Freundin und mach aus jeder ihrer Szenen das beste.“

Liza Wilson in Photo Play

Auszeichnungen

Für Asphalt-Dschungel erhielt Huston 1950 den Preis der National Board of Review als bester Regisseur. Asphalt-Dschungel wurde auch beim BAFTA-Film-Award als bester Film nominiert, jedoch gewann der Film Alles über Eva. Huston wurde auch 1951 für den Oscar als bester Regisseur nominiert, die Trophäe gewann jedoch Joseph L. Mankiewicz für Alles über Eva. Auch Sam Jaffe wurde für Asphalt-Dschungel als bester Nebendarsteller nominiert, verlor aber gegen George Sanders in Alles über Eva. 2008 wurde der Film ins National Film Registry aufgenommen.

DVD-Veröffentlichung

  • Asphalt-Dschungel. Warner Home Video 2006

Literatur

  • W. R. Burnett: Asphalt-Dschungel (Originaltitel: The Asphalt Jungle). Deutsch von Walle Bengs. Diogenes, Zürich 1987, 319 S., ISBN 3-257-21417-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Thomas Bräutigam: Lexikon der Film- und Fernsehsynchronisation. Mehr als 2000 Filme und Serien mit ihren deutschen Synchronsprechern etc.. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-289-X, S. 56-57

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