Otto Lauffer

Otto Lauffer

Otto Lauffer (* 20. Februar 1874 in Göttingen-Weende; † 8. August 1949 in Hamburg) war ein deutscher Volkskundler und Kulturhistoriker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Otto Lauffer wurde in Weende (heute Stadtteil von Göttingen) geboren und verbrachte dort bis 1886 (bis 1877 im Schlagenweg 5) seine Kindheit.

Er studierte Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte in Göttingen (immatrikuliert am 22. August 1891), Berlin, München und erneut in Göttingen (immatrikuliert 24. April 1894). Im Jahre 1896 promovierte er bei Moriz Heyne.

1902 wurde Lauffer Assistent, 1907 Direktor des Historischen Museums in Frankfurt am Main. Von 1908 bis zur Eröffnung 1922 baute er als Gründungsdirektor das Museum für Hamburgische Geschichte auf, das er bis 1946 weiterhin als Direktor leitete.

Im Gründungsjahr der Hamburger Universität 1919 erhielt Prof. Dr. Otto Lauffer den ersten volkskundlichen Lehrstuhl in Deutschland, den er bis 1939 innehatte.

Begraben wurde Lauffer in Hamburg auf dem Friedhof Ohlsdorf (Grablage: R9 (29-30)) und wird von der Friedhofsverwaltung unter den bekannteren Persönlichkeiten geführt. Sein Nachlass ist in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky zu finden. Seit dem 20. Februar 1984 erinnert eine Gedenktafel in Weende an Otto Lauffer.

Die Otto-Lauffer-Straße in Weende sowie die Dampfbarkasse Otto Lauffer in Hamburg sind nach ihm benannt.

Arbeitsleben

Aus der Personalunion der Ämter des Museumsleiters und Universitätsprofessors ergab sich bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg die besondere Ausrichtung der Hamburger Volkskunde, deren Schwerpunkt zunächst in der Erforschung der Sachkultur lag.

Als Schwerpunkte im Bereich Forschung und Lehre befasste sich Lauffer mit sachvolkskundlichen Themen. Neben diesem aus der Aufbauarbeit des Museums herwirkenden Bereich befasste er sich auch mit vielen anderen volkskundlichen und kulturgeschichtlichen Gebieten, vor allem in der Haus- und Brauchforschung. Bis heute zählt er zu den wichtigsten Forscherpersönlichkeiten in der Gesamtgeschichte des Faches. Seine Publikationsliste umfasst mehr als 300 Titel. 1951 veröffentlichte er in seiner Publikation "Volkswerk" eine behutsame Abrechnung mit dem in der Zeit des Nationalsozialismus populären Begriff der "Sinnbildforschung"[1].

Einzelnachweise

  1. Symbole: zur Bedeutung des Zeichens in der Kultur

Weblinks


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