Otto Magnus von Dönhoff

Otto Magnus von Dönhoff
Otto Magnus von Dönhoff
Schloss Friedrichsstein um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Otto Magnus Graf von Dönhoff (* 18. Oktober 1665 in Berlin; † 14. Dezember 1717 in Berlin) war brandenburgisch-preußischer Generalleutnant und Gesandter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Otto Magnus war der Sohn von Graf Friedrich von Dönhoff und Freiin Eleonore Katharina von Schwerin. Er besuchte 1679 das Gymnasium in Thorn, 1681 in Posen. Nach einer Reise durch Frankreich und England studierte er 1684 in Leiden. Anschließend trat er wie sein Vater in brandenburgische Dienste. Er kämpfte als Kapitän der Grands Mousquetaires im Pfälzischer Erbfolgekrieg, dann bei Neuss, Kaiserswerth und Bonn gegen die Franzosen. 1695 wurde er bei der Belagerung von Namur mehrfach verwundet. Als Auszeichnung wurde er Major und am 10. Oktober 1689 Oberstleutnant der Grands Mousquetaires. Gut zwei Jahre darauf, am 9. Februar 1692, wurde er Oberst im Regiment des Vaters (des späteren altpreußischen Infanterieregiment No. 2), nach dessen Tod Regimentschef, Gouverneur von Memel, wirklicher Kammerherr und Brigadegeneral. 1699 reiste er als wirklicher Geheimer Rat und Gesandter nach Wien, wo ihn der Kaiser in den Reichsgrafenstand erhob. Am 28. Dezember desselben Jahres wurde er Generalkriegskommissar. 1701 erhielt er als einer der Ersten den neu gestifteten Schwarzen Adlerorden. Als Gegner des Grafen Kolbe von Wartenberg zog er sich 1702 weitgehend vom Hof zurück. Er lebte in dieser Zeit in Memel und ließ das Schloss Friedrichstein erbauen, wonach die von ihm gestiftete Linie Dönhoff-Friedrichstein genannt wird. Erst nach dem Sturz Wartenbergs konnte der am 8. September 1703 zum Generalmajor und am 6. Januar 1706 zum Generalleutnant Beförderte zurückkehren. 1711 ernannte ihn der König zum ersten preußischen Gesandten beim Friedenskongress zu Utrecht, der bis 1713 andauerte. 1715 nahm er am Feldzug in Pommern gegen die Schweden teil. Die Brandenburger landeten dabei auf Rügen, belagerten und eroberten die Hansestadt Stralsund.

Otto Magnus von Dönhoff heiratete die Generalstochter Marie Elisabeth von Schlieben († 1698) und am 8. September 1701 Wilhelmine Amalie (22. Mai 1686 in Stockholm; † 23. September 1757 in Elbing), Tochter des Grafen Alexander zu Dohna-Schlobitten, mit der er fünf Söhne und fünf Töchter hatte. Marion Gräfin Dönhoff ist eine direkte Nachfahrin von ihm.

Sein Sohn Friedrich von Dönhoff erhielt als Oberstleutnant im Regiment Truchseß zu Fuß (Inf. R. 13) im Jahre 1742 den Pour le mérite[1].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Christian Zweng: Die Ritter des Ordens Pour le mérite 1740-1918. Band 1, Biblio Verlag, Osnabrück 1998, Seite 42.

Literatur

  • Kurt von Priesdorff (Hg.): Soldatisches Führertum. Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg [1937], Band 1, S. 74
  • Christian Krollmann (Hg.): Altpeußische Biographie. Band 1, Gräfe und Unzer Verlag, Königsberg (Preußen) 1941
  • Anton Balthasar König: Biographisches Lexikon aller Helden und Militärpersonen, welche sich in preussischen Diensten berühmt gemacht haben. [Wever], Berlin 1788-1791, Nachdruck: LTR-Verlag, Starnberg 1989, ISBN 3-88706-305-8
  • Kilian Heck und Christian Thielemann (Hg.): Friedrichstein. Das Schloß der Grafen von Dönhoff in Ostpreußen. Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 2006, ISBN 3-422-06593-8

Weblinks


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