- Ovalbumin
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Ovalbumin (Gallus gallus) Bändermodell von zwei Seiten nach PDB 1OVA Vorhandene Strukturdaten: 1jti, 1ova, 1p1z, 1p4l, 1uhg, 1vac Masse/Länge Primärstruktur 385 Aminosäuren; 42,8 kDa Bezeichner Externe IDs UniProt: P01012 CAS-Nummer: 9006-59-1 Vorkommen Homologie-Familie Serpine Übergeordnetes Taxon Lebewesen Ovalbumin ist der Name des mengenmäßig häufigsten Proteins im Eiklar von Vogeleiern (55–65 Prozent). Da es dem Küken später zur Ernährung dient, handelt es sich um einen Reservestoff. Es hilft aber auch dank seiner wasserabweisenden Eigenschaft beim Schutz des Eigelbs. Ovalbumin ruft in Menschen Allergien hervor. Ovalbumin gehört zu den Serpinen, ihm fehlt aber die Fähigkeit zur Hemmung von Proteasen.
Inhaltsverzeichnis
Biosynthese
Das Gen für Ovalbumin ist beim Haushuhn (Gallus gallus domesticus) auf Chromosom 2 zu finden und umfasst 8 Exons und 5.900 Basenpaare. Die transkribierte mRNA enthält 1.392 Basen und nach der Translation und weiterer posttranslationaler Modifikation entsteht das 385 Aminosäuren lange Ovalbumin mit einer Molekülmasse von 42,8 kDa.[1]
Verwendung
Ovalbumin hat für die Proteinforschung einen hohen Rang, da es historisch aufgrund seiner großen Verfügbarkeit für die Entwicklung der Techniken zur Molmassenmessung und der Strukturaufklärung verwendet wurde. Es dient jetzt noch als Vergleichsstandard in diesen Bereichen. Durch seine den Serpinen ähnliche Struktur wird es zur Erforschung dieser Proteinfamilie benutzt. Außerdem verwendet man es in der Immunologie, um eine allergische Reaktion hervorzurufen.[2]
Geschichte
Hühner-Ovalbumin war (nach Hämoglobin im Jahr 1870) das zweite Protein, das rein und in Kristallform erhalten werden konnte. Franz Hofmeister konnte 1889 durch vorsichtiges Ausfällen mit Ammoniumsulfatlösung reines Ovalbumin herstellen und daraus Kristalle züchten. Den Namen bekam das Protein erst im Jahr 1900 von Osborne and Campbell.[3]
Sonstiges
Hühner-Ovalbumin gerinnt bei 84,5°C [4]
Literatur
- F. Hofmeister: Ueber die Darstellung von krystallisirtem Eieralbumin und die Krystallisirbarkeit colloider Stoffe. Zeitschrift für Physiologische Chemie 14/-/1890. S. 165–172 Faksimile bei MPIWG
- F. Hofmeister: Ueber die Zusammensetzung des krystallinischen Eieralbumins. Zeitschrift für Physiologische Chemie 16/-/1892. S. 187–191 Faksimile bei MPIWG
- T. B. Osborne und G. F. Campbell, J. Am. Chem. Soc. 22/-/1900. S. 422ff
Einzelnachweise
- ↑ ENSEMBL-Eintrag
- ↑ Infomaterial bei Fordras
- ↑ Rudolf Hausmann: To Grasp the Essence of Life: A History of Molecular Biology. Springer 2003. ISBN 1-402-01092-3 S. 10.
- ↑ http://kochen.exp.univie.ac.at/Ostern_Ei.html
Kategorien:- Ei
- Speicherprotein
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