PZL Bielsko SZD-9

PZL Bielsko SZD-9
SZD-9 Bocian
SZD-9 Bocian
Typ: Schulsegelflugzeug
Entwurfsland: PolenPolen Polen
Hersteller: PZL

Bei der PZL Bielsko SZD-9 Bocian (deutsch Storch) handelt es sich um ein zweisitziges polnisches Schulsegelflugzeug. Der Mitteldecker ist in Holz/Stahlrohr-Gemischtbauweise hergestellt. Die Bocian ist für alle Arten der Segelflugausbildung einschließlich einfachem Kunstflug geeignet. Auch heute (2007) wird die SZD-9 Bocian in einigen Staaten noch zur Ausbildung eingesetzt, zum Beispiel in Polen und in Deutschland. Der Segelflug-Index beträgt 78.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die SZD-9 wurde von Justin Sandauer konstruiert. Der Erstflug fand am 10. März 1952 statt. Im Lauf der folgenden Jahre entstanden mehrere Versionen und Weiterentwicklungen.

Es wurden folgende Versionen hergestellt
SZD-9 (Prototyp)
SZD-9 bis 1A – erste Serienversion (11)
SZD-9 bis 1B – zweite Serienversion mit vergrößertem Höhenleitwerk (11).
SZD-9 bis 1C – dritte Serienversion mit vielen Veränderungen, unter anderem wurde die Geometrie der Tragflächen geändert (40)
SZD-9 bis 1D – vierte Serienversion mit wenigen Änderungen (186)
SZD-9 bis 1E – letzte Serienversion, eigentlich ein neuer Flugzeugtyp; diese Version basiert auf der SZD-33, deren Entwicklung zugunsten der 1E eingestellt wurde (366).

Die Abkürzung SZD (Szybowcowy Zakład Doświadczalny) bedeutet in etwa Segelflugzeug-Entwicklungswerk.

Konstruktion

Das Flugzeug ist am Boden sehr hecklastig. Die fest montierten Haltegriffe vor dem Höhenleitwerk benötigen deshalb zwei Personen zum Anheben des Hecks. Seiten-, Höhen- und Trimmruder werden über Seilzüge bewegt. Das Hauptfahrwerk wird mit einem Gummiring gefedert. Der zentrale Rumpf ist eine Stahlrohrkonstruktion mit Sperrholzverkleidung. Der Passagier/Fluglehrer sitzt im Schwerpunkt des Flugzeugs. In den Flügelnasen ist beidseitig großzügiger Stauraum vorhanden, in dem mitunter die Batterie für das nicht serienmäßige Funkgerät eingebaut wurde. Die Sitze sind mit 5-Punkt-Gurten ausgestattet. Die vordere Kabinenhaube öffnet nach rechts, der hintere Teil kann nach hinten geschoben werden. Ein Notabwurf der vorderen Haube kann auch vom hinteren Sitz ausgelöst werden. Nach dem Abwurf der vorderen Haube ist ein Abwurf der hinteren, sonst auch im Flug zu öffnenden Haube, aus aerodynamischen Gründen nicht mehr möglich.

Für einen leichteren Einstieg über die recht hohen Bordwände sind in diese Trittstufen integriert, die mit innen selbstständig schließenden Klappen ausgestattet sind. Eine körpergrößengerechte Einstellung der Seitenruderpedale kann in drei Stufen vor dem Start vom Piloten vorgenommen werden. Die Frischluftzufuhr befindet sich am Rumpfbug und ist über eine ausstellbare Klappe regelbar. Der Luftstrom trifft die Kabinenhaube, was zur Kondenswasserbildung führen kann.

Der hintere Passagier/Fluglehrer kann über ein eigenes Instrumentenpanel verfügen. Dieses wurde beim Hersteller aber nur in Ausnahmefällen bestellt, da der Fluglehrer durch seine erhöhte Sitzposition auch die Instrumente des vorn sitzenden Piloten teilweise erkennen kann. Das Standard-Instrumentenbrett enthielt einen Fahrtmesser (bis 400 km/h), einen Höhenmesser, Grob- und Feinvariometer, einen Kompass mit Libelle und einen meistens (wegen der fehlenden Batterie) deaktivierten Wendezeiger.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Baujahre 1953–1970
Hersteller PZL Bielsko
Spannweite 18,10 m
Länge 8,20 m
Höhe 1,80 m
Flügelfläche 20 m²
Flügelstreckung 16,2
Gleitzahl 26,4 bei 80 km/h
Geringstes Sinken 0,82 m/s bei 68 km/h
Nutzlast ca. 170 kg
Startgewicht max. 540 kg
Flächenbelastung 27,0 kg/m²
Passagiere 1
Besatzung 1 oder 2
Pilotenmindestgewicht 65 kg
Höchstgeschwindigkeit 200 km/h
Mindestgeschwindigkeit 60 km/h

Weblinks


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