Paderhalle Paderborn

Paderhalle Paderborn
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Paderborn
Paderborn
Deutschlandkarte, Position der Stadt Paderborn hervorgehoben
51.7166666666678.766666666666794-347Koordinaten: 51° 43′ N, 8° 46′ O
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Paderborn
Höhe: 94-347 m ü. NN
Fläche: 179,38 km²
Einwohner: 144.181 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 804 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 33041–33106
Vorwahlen: 05251, 05252, 05254, 05293
Kfz-Kennzeichen: PB
Gemeindeschlüssel: 05 7 74 032
Stadtgliederung: Kernstadt und
7 Stadtbezirke
Adresse der Stadtverwaltung: Am Abdinghof 11
33098 Paderborn
Webpräsenz:
Bürgermeister: Heinz Paus (CDU)
Lage von Paderborn im Kreis Paderborn
Nordrhein-Westfalen Hessen Hochsauerlandkreis Kreis Soest Kreis Gütersloh Kreis Höxter Kreis Lippe Bad Lippspringe Paderborn Hövelhof Lichtenau Bad Wünnenberg Altenbeken Salzkotten Büren Borchen DelbrückKarte
Über dieses Bild

Die Universitätsstadt Paderborn (im westfälischen Niederdeutsch: Paterboärn[2]) ist eine über 140.000 Einwohner zählende Großstadt im Osten des deutschen Landes Nordrhein-Westfalen. Sie ist Kreisstadt des Kreises Paderborn, Oberzentrum und Mittelpunkt der Region Hochstift Paderborn. Darüber hinaus gehört Paderborn zur Region Ostwestfalen-Lippe. Kulturell und sprachlich gehört sie zu Norddeutschland.

Bereits 1614 wurde in Paderborn die erste Universität Westfalens gegründet (heute: Theologische Fakultät). Die Neugründung der Universität Paderborn erfolgte 1972. Bis 1802/03 war Paderborn Hauptstadt des Fürstbistums Paderborn. Seit 1930 ist die Stadt Sitz des Erzbistums Paderborn. Die Stadt erhielt ihre heutigen Grenzen 1975 durch Eingliederung umliegender Gemeinden im Zuge der Gebietsreform und wurde damit Großstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Paderborn liegt im südöstlichen Winkel der Westfälischen Tieflandsbucht, am Fuß der hier nach Süden und Osten ansteigenden Paderborner Hochfläche. Östlich der Stadt erhebt sich das Eggegebirge als Teil des Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge. Namensgebend für die Stadt war die Pader, ein nur 4 km langer Fluss, in dessen Quellmulde das Stadtzentrum liegt. Die nördlichen Stadtteile finden sich in der Niederung der oberen Lippe, in welche in Schloß Neuhaus die Pader und die Alme münden, nachdem letztere das westliche Stadtgebiet durchflossen hat. An stehenden Gewässern finden sich in Paderborn Altensenner See, Lippesee, Padersee, Nesthauser See, Rothesee, Habichtsee, Tallesee sowie die Fischteiche. Der höchste Punkt im Stadtgebiet befindet sich im Stadtteil Neuenbeken bei 347 m ü. NN, der niedrigste in Sande bei 94 m.

Ausdehnung und Nutzung des Stadtgebiets

Die als „kleine Großstadt“ klassifizierte Stadt bedeckt eine Fläche von 179,38 km². Den größten Flächenanteil nehmen Wald- und Landwirtschaftsfläche mit zusammen ca. 62,1 % ein, Siedlungs- und Verkehrsfläche bedecken weitere rund 30 %[3]. Die größte Ausdehnung in Nordsüdrichtung ist ca. 16,4 km, in Ostwestrichtung ca. 17,7 km.

Fläche
nach Nutzungsart
Landwirt-
schaftsfläche
Wald-
fläche
Gebäude-, Frei-
und Betriebsfläche
Verkehrs-
fläche
Wasser-
fläche
Sport- und
Grünfläche
sonstige
Nutzung
Fläche in km² 82,89 28,53 36,52 17,24 4,86 6,93 2,43
Anteil an Gesamtfläche 46,21 % 15,90 % 20,36 % 9,61 % 2,71 % 3,86 % 1,35 %

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an Paderborn (im Uhrzeigersinn beginnend im Norden): Hövelhof, Bad Lippspringe, Altenbeken, Lichtenau, Borchen, Salzkotten und Delbrück, alle zum Kreis Paderborn gehörig. Als nächst gelegene Großstädte sind Bielefeld, Göttingen, Kassel und Hamm zu nennen.

Stadtgliederung

Stadtbezirke

Stadtbezirke und Stadtteile der Stadt Paderborn

Nach §3 der Hauptsatzung der Stadt unterteilt sich Paderborn in die Stadtbezirke Paderborn-Benhausen, Paderborn-Dahl, Paderborn-Elsen, Paderborn-Marienloh, Paderborn-Neuenbeken, Paderborn-Schloß Neuhaus/Sande und Paderborn-Wewer. In den Stadtbezirken Schloß Neuhaus/Sande und Elsen werden vom Rat der Stadt nach jeder Kommunalwahl Bezirksausschüsse eingerichtet. Für die übrigen Bezirke wählt der Rat der Stadt jeweils einen Ortsvorsteher. Ferner gibt es in den Stadtbezirken Schloß Neuhaus/Sande und Elsen jeweils eine Bezirksverwaltungsstelle. Die Bezirksausschüsse und die Ortsvorsteher sollen die Belange des Stadtteiles gegenüber dem Rat wahrnehmen und können auch bestimmte Aufgaben der laufenden Verwaltung übertragen bekommen.[4] Kein Bezirk im Sinne der Hauptsatzung ist die „Kernstadt“ Paderborns, die das nicht zu den Bezirken gehörende Gebiet der Stadt umfasst und die dem Gebiet Stadt Paderborn im Gebietsstand von vor 1969 entspricht.

Stadtteile

§4 der Hauptsatzung definiert die Stadtteile Benhausen, Dahl, Elsen, Marienloh, Neuenbeken, Schloß Neuhaus, Sande und Wewer[5], die jedoch keine weitere Bedeutung für die Verwaltung der Stadt haben und ohnehin bis auf die zu einem Bezirk zusammengefassten Schloß Neuhaus und Sande jeweils einem gebietsidentischen Bezirk entsprechen. Kein Stadtteil im Sinne der Hauptsatzung ist die „Kernstadt“ Paderborns, die das Gebiet Stadt Paderborn im Gebietsstand von vor 1969 umfasst. Marienloh war vor 1969 eine eigenständige Gemeinden; die restlichen Stadtteile waren bis 1974 selbstständige Gemeinden. Folgende Tabelle zeigt die Einwohnerzahlen der Stadtteile:

Ortsteil Einwohner1
Schloß Neuhaus 24.811
Elsen 16.033
Wewer 6.763
Sande 5.947
Marienloh 2.944
Dahl 2.774
Neuenbeken 2.406
Benhausen 2.327
Gesamt 64.005

1Stand 28. Februar 2009 (ohne Nebenwohnungen)[6]

Die restlichen Paderborner wohnen in der Kernstadt. Stand 31. Dezember 2008 waren dies 78.561 Paderborner (55,1% aller Einwohner).[7]

Weitere Gliederung

Neben diesen offiziell in der Hauptsatzung umgrenzten Bereichen gibt es weitere Ortsteile bzw. Stadtteile, jedoch keine politische Relevanz haben und auch keine klaren Grenzen. Jedoch ist das Bewusstsein lokaler Identität in einigen Stadtteilen besonders ausgeprägt. Gemeinhin werden folgende Gebiete als Stadt- oder Ortsteil aufgefasst: Innenstadt, Talle, Stadtheide, Auf dem Dören, Kaukenberg, Auf der Lieth, Goldgrund, Südstadt, Riemekeviertel, Wilhelmshöhe, Lichtenfelde, An den Fischteichen, Sennelager und Mastbruch.

Geschichte

Dieser Artikel oder Abschnitt besteht hauptsächlich aus Listen, an deren Stelle besser Fließtext stehen sollte.

Zeittafel

  • Einzelne Siedlungsfunde im Paderborner Land ab Ende der Altsteinzeit und der zurückgehenden Vergletscherung mit Ausklingen der Eiszeiten, mehrere Fundstätten von mittelsteinzeitlichen Lagerplätzen, größeren Erdwerken, und jungsteinzeitlichen Steinkistengräbern. Später bronzezeitliche Hügelgräber, feste Wohnplätze nachweisbar mindestens seit der vorrömischen Eisenzeit.
  • Römerzeit: Paderborn gehört generell zum Siedlungsbereich der Westgermanen und damit über die Jahrhunderte zum Gebiet verschiedener Stämme. Zur Zeit des römischen Nachschublagers nahe Anreppen einige Kilometer westlich, das im Jahr 4 n. Chr. angelegt und in der Folge der römischen Niederlage in der Varusschlacht nur wenige Jahre später wieder aufgegeben wurde, waren dies etwa die Marser und die Cherusker (die sich beide auch an der Varusschlacht beteiligten). Es gilt als unwahrscheinlich, dass dieses Lager das östlichste Römerlager entlang der Lippe war. Ebenso wird als wahrscheinlich angenommen, dass sich ein weiteres, noch unentdecktes Lager (eventuell das Östlichste) nahe den Quellen der Lippe oder der Pader im Raum Paderborn befunden haben muss.
  • Die große mittelalterliche Handwerkersiedlung Balhorn entlang der Alme im Westen der Stadt (Balhorner Feld, heute zwischen dem Stadtzentrum und dem Stadtteil Wewer), am Schnittpunkt von Hellweg und Frankfurter Weg (via regia), existierte bis zu ihrem Niedergang wahrscheinlich mindestens seit der Zeit um Christi Geburt.
  • etwa 300-600: Zur Zeit der Völkerwanderung bis auf wenige Ausnahmen Abbruch der Siedlungskontinuität und Wüstfallen einzelner germanischer Siedlungen im Raum Paderborn.
  • 7. Jahrhundert: Etablierung der von Norden eindringenden Sachsenstämme, im Großraum Paderborn die Engern (westlich davon die Westfalen, östlich die Ostfalen).
  • 772: Beginn der auf der Reichsversammlung von Worms beschlossenen fränkischen Sachsenkriege, in der Folge Einfall Karls des Großen in das Gebiet der Engern von Süden her über die via regia.
  • 776: Aufenthalt Karls der Großen in Paderborn nach (bei Zeitgenossen nicht unumstrittener) gewaltsamer Unterwerfung der heidnischen Sachsenstämme. Begründung der Pfalz und Karlsburg an den Paderquellen zur Christianisierung der Sachsen. Die karolingische Pfalz an den Paderquellen als Residenz des neuen Herrschers gilt als Geburtsstätte des mittelalterlichen Deutschen Reiches.
  • 777: Erster Reichstag und Missionssynode unter Karl dem Großen in Paderborn, damit erste offizielle Namensnennung der Siedlung an den Paderquellen (patris brunna). Weitere Reichsversammlungen Karls in Paderborn unter Anderem in den Jahren 780, 782, 783, 785, 799.
  • 794: Nach langen Kämpfen und mehreren Aufständen der Sachsen, mit der entscheidenden Schlacht auf dem Sintfeld südlich von Paderborn Eingliederung des Landes in das Frankenreich.
  • 799: Papst Leo III., der vor einem Aufstand aus Rom flüchten muss, trifft sich mit Karl dem Großen auf der Paderborner Pfalz, um dessen Hilfe zu erbitten. Beschluss der Kaiserkrönung Karls (im Jahr 800 in Rom). Gründung des Bistums Paderborn, aus dem das heutige Erzbistum Paderborn hervorgeht. Baubeginn der ersten Vorgängerkirche des heutigen Doms.
  • 806: Der ursprünglich als Geisel unter Franken aufgewachsene Sachse Hathumar ist der erste Bischof von Paderborn. Er lässt den Dom vergrößern und erstmals eine gemauerte Befestigung um die Siedlung in Domnähe, die „Domfreiheit“ anlegen.
  • 815: Auf einer Reichsversammlung in Paderborn unter Kaiser Ludwig dem Frommen wird das neue Bistums Hildesheim konstituert und der aus Reims stammende Kanoniker Gunthar als erster Bischof von Hildesheim eingesetzt; er erhält ein Schutz- und Immunitätsdiplom Ludwigs des Frommen[8]. Ferner wird die Gründung des Klosters Neu-Corbie, dem späteren Corvey beschlossen.
  • 822: Ludwig der Fromme verleiht dem Bistum Paderborn unter Bischof Badurad das Münzrecht.
  • 836: Zur Festigung des neuen christlichen Glaubens unter den konvertierten Sachsen werden die Reliquien des heiligen Liborius von Le Mans nach Paderborn überführt. Damit beginnt die älteste Städtepartnerschaft in Europa.
  • 843: Nach der Aufteilung des Fränkischen Reiches im Vertrag von Verdun gehört Paderborn zum ostfränkischen Reich unter Ludwig dem Deutschen und wird in diesem späteren Alten Reich Hauptstadt des gleichnamigen Hochstiftes.
  • 924: Die im Reich marodierenden Ungarn können Paderborn auch bei ihrem dritten Feldzug nicht einnehmen. Nach dem von Kaiser Heinrich I. erlassenen Gesetz zur Wehrverfassung der Städte wird offiziell eine Bürgerwehr zur Stadtverteidigung gebildet (was durch den dafür zu leistenden Bürgereid die Existenz eines offiziellen Stadtrechts voraussetzt). Es wird spekuliert, dass dem Kaiser Paderborns ausnehmende Standhaftigkeit der inoffiziellen Bürgerwehr und seine gute Befestigung dabei als Vorbild für das Gesetz diente. Diese Bürgerwehr bestand bis zu ihrem Verbot im Jahr 1806.
  • 1000: Großer Stadtbrand, die Pfalz und der frühe Dom werden zerstört.
  • 1002: Kunigunde (Gemahlin von Heinrich II.) wird in Paderborn zur Königin gekrönt.
  • 1009–1015: Neubau des Paderborner Doms unter Meinwerk (Bischof bis 1036), wovon die beiden heutigen kleinen Rundtürme stammen. Meinwerk gründet außerdem das Benediktinerkloster Abdinghof (1019) und das Stift Busdorf, lässt Bischofspalast und Bartholomäuskapelle erbauen, und erneuert die Befestigungen von Hathumars karolingischer Burgstadt und Bürgerstadt.
  • 1011: Nach dem Tod des Kurfürsten und Erzbischofs von Mainz, des Erzkanzlers des Kaiserreiches, wird Paderborn aus der weltlichen Abhängigkeit von Mainz entlassen und zum reichsunmittelbaren Bistum erhoben.
  • 1028: Paderborn wird erstmals urkundlich als Stadt genannt.
  • 1051-1076: Bischof Imad lässt den Doms weiter bauen mit dem heutigen großen Westturm (von 1068) und die Busdorfkirche errichten.
  • 1058: Einer zweiten großen Feuersbrunst fällt fast die ganze Stadt zum Opfer.
  • 1133: Dritter großer Stadtbrand.
  • 1146: Die äußere Stadtbefestigung existiert nachweislich in der Ausdehnung des heute noch sichtbaren Kernrings (Beschreibung in einer Papstbulle an Bischof Bernhard I.).
  • 1165: Großer Brand im Westen der Stadt, danach werden Marktkirche und Abdinghof neu erbaut.
  • 1222: Die älteste erhaltene Urkunde mit einem Stadtsiegel datiert aus diesem Jahr.
  • 1222: Die Bürger revoltieren gegen die Bischofsherrschaft.
  • 1225: König Heinrich VII. schränkt die Macht des bischöflichen Grafen stark ein und gewährt der Bürgerschaft Privilegien.
  • 1241: Der Stadtname „Paderborn“ wird endgültig festgelegt.
  • 1247: Bischof Simon I. zur Lippe (bis 1277) wird vom Kaiser als Erstem der Titel „Fürstbischof“ verliehen.
  • 1254: Paderborn wird als Hansestadt erwähnt.
  • 1275: Der Bischofssitz wird zeitweise nach Neuhaus verlegt.
  • 1279: Ein Rathaus wird erstmals erwähnt; ein Brot- und Biergericht wird erwirkt.
  • 1289: In der ganzen Stadt wütet ein große Feuersbrunst.
  • 1295: Paderborn wird als Mitglied der Hanse urkundlich genannt. Hier kreuzen sich die wichtigen Handelswege Nord/Süd (die Via Regia Bremen-Frankfurt) und West/Ost (der Hellweg AachenKönigsberg).
Stadtansicht Paderborns aus südwestlicher Richtung. Von links: Abdinghofkirche, Westerntor, Marktkirche St. Pankratius (1784 abgerissen), Dom, Gaukirche, Jesuitenkolleg, Busdorfkirche. Kupferstich von Matthäus Merian aus dem Jahr 1647 nach einer Vorlage aus dem Jahr 1629.
  • 1327: Bischof Bernhard V. bekräftigt das Rechts auf freie Ratswahl.
  • 1340: Großer Stadtbrand.
  • 1341-1361: Während seiner Regentschaft von Fürstbischof Balduin von Steinfurt wird die Stadtbevölkerung durch die grassierende Pest stark dezimiert.
  • 1370: Der Fürstbischof verlegt seine Residenz endgültig nach Schloß Neuhaus.
  • 1449: Mit dem Kurfürstentum und Erzbistum Köln, das jahrzehntelang versucht hatte, sich das Bistum Paderborn gewaltsam einzuverleiben, wird Frieden geschlossen.
  • 1471: 33 Jahre währender Friedensschluss mit dem Landgrafen von Hessen.
  • 1474: Feldzug gegen Graf Otto von Waldeck nach dessen Raubzügen im Bistum (Plünderung von Lichtenau), 1475 Friedensschluss mit Waldeck.
  • 1506: Nach einem großen Stadtbrand, der den Bedarf von Löschmöglichkeiten offenkundig macht, wird der Bau einer künstlichen Wasserversorgung beschlossen (die „Wasserkunst“ an der Dielenpader). Mit der Fertigstellung von Pumpstation und Leitungen im Jahr 1523 hat Paderborn sein erstes eigenes Leitungsnetz.
  • 1525: Reformation: Paderborn wird mehrheitlich evangelisch.
  • 1528: Aufruhr in der Domfreiheit. Fraktionierungen und mitunter bürgerkriegsähnliche Revolten unter der Bevölkerung halten bis 1604 an.
  • 1555: Auf Druck des Volkes hin wird der neue Glauben gesetzlich anerkannt.
  • 1571: Paderborn hat etwa 5400 Einwohner.
  • 1580: Beginn der Gegenreformation; das Domkapitel holt die Jesuiten nach Paderborn.
  • 1604: „Kampf um Paderborn“: Hinrichtung des selbsternannten protestantischen Bürgermeisters Liborius Wichert (alternativ Wickard oder Wichard); die Stadt verliert ihre Selbständigkeit an den katholischen Fürstbischof.
  • 1612: Gründung des Theodorianum.
  • 1613–1618: Neubau des heutigen Rathauses im Stil der Weserrenaissance.
Hauptstädte und Städte des Fürstbistums Paderborn bis 1802/03 (Stand 1789):
Paderborn, Warburg, Brakel, Borgentreich | Beverungen, Borgholz, Bredenborn, Büren, Driburg, Dringenberg, Gehrden, Calenberg, Kleinenberg, Lichtenau, Lippspringe, Lügde, Nieheim, Peckelsheim, Salzkotten, Steinheim, Vörden, Willebadessen, Wünnenberg
  • 1614: Gründung der Jesuitenuniversität, der ältesten Universität Westfalens bis zu ihrer Auflösung 1818.
  • 1618: Nachweislich gibt es 300 brauende Bürger in der Stadt.
  • 1622: Der Liborischrein wird durch Christian von Braunschweig geraubt und eingeschmolzen, nachdem dessen protestantische Truppen durch Verrat problemlos in die Stadt eindringen konnten.
  • 1627: Rückgabe der Liborireliquien.
  • 1630: Friedrich von Spee schreibt im Paderborner Jesuitenkolleg die „Cautio Criminalis“ gegen den Hexenwahn.
  • 1646: Schleifung durch Hessische und Schwedische Truppen unter Feldmarschall Wrangel.
  • 1648: Zum Ende des Dreißigjährigen Krieges hat Paderborn noch etwa 500 Einwohner (vergleiche 1571). Die Stadt wurde im Krieg insgesamt 16 mal belagert und eingenommen, und durch Beschuss und Plünderung mehrfach schwerstens in Mitleidenschaft gezogen.
  • 1651: Abschluss der Reparatur der Kriegsschäden an der Stadtbefestigung.
  • 1652: In der Schänke am Eckkamp Nr. 66 wird – einer an dieser Stelle angebrachten Gedenktafel zufolge – erstmals Sechsundsechzig gespielt, Sechsundsechzig ist daher auch unter dem Namen Paderbörnern bekannt.
  • 1658: Gründung des Michaelsklosters durch die Chorfrauen des heiligen Augustinus. Das Michaelskloster ist die älteste Mädchenschule in NRW. Sie hat zur Zeit etwa 1500 Schülerinnen; Niederlassungen der Franziskaner.
  • 1661: Beginn des Baus der Franziskanerkirche.
  • 1661-1683: Herrschaft von Bischof Ferdinand von Fürstenberg.
  • 1686: Beginn des Baus der Michaelskirche.
  • 1802/03: Das Hochstift fällt infolge der Säkularisation an Preußen; der Fürstbischof verliert sein weltliches Amt als Fürst.
  • 1803: Friedrich Sertürner, Apotheker aus Neuhaus, isoliert in einem Haus am Marktplatz erstmals Morphin aus Opium.
  • 1806: Kampflose Einnahme der Stadt durch napoleonische Truppen, offizielles Verbot der Bürgerwehr (die als inoffizielle Garde bis 1830 weiterbesteht, jedoch mehr und mehr an Zuständigkeit verliert).
  • 1807–1813: Zugehörigkeit zum napoleonischen Königreich Westphalen.
  • 1809: Beginn der Jahrzehnte dauernden Abtragung der Schanzenanlagen vor den Stadttoren.
  • 1816: Nach endgültiger Zugehörigkeit zu Preußen nach dem Wiener Kongress 1815 wird Paderborn Sitz eines Kreises.
  • 1818: Auflösung der Universität Paderborn durch die preußische Regierung.
  • 1820: Paderborn wird Garnisonsstadt.
  • 1825: Einführung einer Berufspolizei.
  • 1831: Neugründung der Bürgerwehr als (heute noch bestehender) Bürger-Schützen-Verein.
  • 1850: Eröffnung der Eisenbahnstrecke der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft Richtung Hamm.
  • 1853: Durchgängige Eröffnung der Eisenbahnstrecke Hamm–Paderborn–Kassel.
  • 1854: Bau einer Gaserzeugungsanstalt, ab 1855 gasbetriebene Straßenbeleuchtung.
  • 1863: Die Abdinghofkirche wird der evangelischen Gemeinde zugewiesen.
  • 1875: „Ükernbrand“ - ein Großfeuer vernichtet den Stadtbereich Ükern und greift auch auf den Dom über.
  • 1879: Eingliederung des Weilers Dören (Gemeinde Benhausen).
  • 1881: Kaiser Wilhelm I. überträgt die Stadtmauer aus Staatsbesitz kostenlos an die Stadt. Durch dieses Ende der staatlichen Erhaltungspflicht setzt ein forcierter Abbau der Mauer ein, wo schlechter Erhaltungszustand oder Behinderung der Stadtexpansion dies nötig machen.
  • 1890: Erste Anlage des Truppenübungsplatzes Senne/Sennelager nördlich der Stadt.
  • 1898/1902/1906: Eröffnung der Eisenbahnstrecken in Richtung Büren (Westfalen) (Almetal-Bahn), Bielefeld (Senne-Bahn) und Lippspringe.
  • 1909: Gründung der Paderborner Elektrizitäts- und Straßenbahn-Aktiengesellschaft (PESAG).
  • 1930: Das Bistum Paderborn wird zum Erzbistum erhoben. Seither ist die Stadt Sitz der Mitteldeutschen Kirchenprovinz (Erzbistum Paderborn).
  • 1939: Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs hat Paderborn 42490 Einwohner, nach dem Krieg noch 29033.
  • 1945: Paderborn wird insbesondere am 17. Januar und 27. März zu über 85 % durch alliierte Bombenangriffe zerstört.
  • 1946: Gründung der Pädagogischen Hochschule (als Pädagogische Akademie).
  • 1964: Beginn der Ausgrabungen der karolingischen und ottonischen Kaiserpfalzen.
  • 1965: Anschluss an das Erdgasnetz.
  • 1967: Offizielle Besiegelung der seit 836 bestehenden Städtefreundschaft mit Le Mans.
  • 1969: Eingliederung der Gemeinden Marienloh und Wewer.
  • 1972: Neugründung der Universität Paderborn, die Pädagogische Hochschule wird zur Gesamthochschule unter Zusammenführung der Fachhochschulen Paderborn, Höxter, Meschede und Soest.
  • 1975: Bau des Diözesanmuseums. Im Zuge des Sauerland/Paderborn-Gesetzes werden in der Gebietsreform zum 1. Januar die Gemeinden Benhausen, Dahl, Elsen, Neuenbeken, Sande und Schloß Neuhaus mit Paderborn zur neuen Stadt Paderborn zusammengeschlossen, die damit Großstadt ist.
  • 1977: Große 1200-Jahr-Feier, Beginn des Wiederaufbaus der ottonischen Kaiserpfalz, die heute ein Museum beherbergt.
  • 1981: Bau der Paderhalle.
  • Während des Kalten Krieges war die Stadt auch Garnison der 33. britischen Panzerbrigade (Armoured Brigade)
  • 1994: 4. Landesgartenschau NRW am Schloss Neuhaus.
  • 1996: Besuch von Papst Johannes Paul II.
  • 1999: Feier des Bistumsjubiläums und des 1200-jährigen Jubiläums des Treffens von Karl dem Großen und Papst Leo III.
  • 2001: Deutschlands größte Uni-Party mit knapp 20.000 Menschen auf dem Campus der Universität Paderborn, übertragen von MTV.
  • 2002: Verkauf der Stadtwerke Paderborn an E.ON (ehemals PESAG: Paderborner Elektrizitätswerke und Straßenbahn AG).
  • 2007: Nordrhein-Westfalen-Tag findet zum ersten Mal außerhalb von Düsseldorf in Paderborn statt

Eingemeindungen

Nach dem Sauerland/Paderborn-Gesetz wurden zum 1. Januar 1975 die Stadt Paderborn und die Gemeinden Schloß Neuhaus, Elsen, Sande (alle Amt Schloß Neuhaus), Dahl (Amt Kirchborchen), Benhausen, Neuenbeken (alle Amt Altenbeken)zur neuen Stadt Paderborn zusammengeschlossen und eingegliedert. Gleichzeitig wurden die bisherigen Ämter aufgelöst.

Einwohnerentwicklung

Nach 1890 gab es in Paderborn 20.000 Einwohner. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl auf 43.000, um dann 1945 durch die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges um rund 40 Prozent (17.000 Personen) auf 26.000 Einwohner zu sinken. Nach 1950 erreichte die Bevölkerungszahl wieder den Vorkriegsstand. Am 1. Januar 1975 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt infolge mehrerer Eingemeindungen die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.

Ende Dezember 2007 lebten in Paderborn nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik 144.181 Menschen mit Hauptwohnsitz, was nur knapp unter dem historischen Höchststand von 144.258 Einwohnern Ende des Jahres 2006 liegt.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Stadt Paderborn nach dem jeweiligen Gebietsstand, bei einigen Zahlen zusätzlich nach heutigem Gebietsstand. Bei den Zahlen handelt es sich vor 1818 um Schätzungen, von 1818 bis 1970 meist und für 1987 um Volkszählungsergebnisse[9][10][11][12] und ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik[13]. Die Zahlen von 1975 bis 1985 sind geschätzte Werte, die Zahlen ab 1990 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987. Die Angaben beziehen sich ab 1871 sowie für 1946 auf die Ortsanwesende Bevölkerung, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und ab 1985 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung. Vor 1871 wurden die Einwohnerzahlen nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Bevölkerungsentwicklung in Paderborn von 1818 bis 2007 (untere Linie: jeweiliger Gebietsstand, obere Linie: heutiger Gebietsstand)
Jahr Einwohner
1272 ca. 500
1571 553
1763 2.500
1818 (31. Dez.) 5.846
1831 (31. Dez.) 7.121
1837 (31. Dez.) 7.895
1843 (31. Dez.) 8.692
1849 (3. Dez.) 9.249
1852 (3. Dez.) 10.768
1858 (3. Dez.) 10.848
1861 (3. Dez.) 12.271
Jahr Einwohner
1867 (3. Dez.) 12.867
1871 (1. Dez.) 13.726
1880 (1. Dez.) 14.689
1885 (1. Dez.) 16.606
1890 (1. Dez.) 17.986
1895 (1. Dez.) 19.980
1900 (1. Dez.) 23.538
1905 (1. Dez.) 26.469
1910 (1. Dez.) 29.441
1916 (1. Dez.) 26.461
Jahr Einwohner
1919 (8. Okt.) 32.095
1925 (16. Juni) 33.719
1933 (16. Juni) 37.272
1939 (17. Mai) 42.490
60.025 1
1946 (29. Okt.) 29.092
1950 (13. Sep.) 40.270
63.968 1
1961 (6. Juni) 53.984
78.161 1
1970 (27. Mai) 66.829
92.890 1
Jahr Einwohner
1975 (31. Dez.) 103.719
1980 (31. Dez.) 110.163
1985 (31. Dez.) 109.615
1987 (25. Mai) 110.715
1990 (31. Dez.) 120.680
1995 (31. Dez.) 133.717
2000 (31. Dez.) 139.084
2005 (31. Dez.) 143.769
2007 (31. Dez.) 144.181

1 heutiger Gebietsstand

Hinzuzurechnen sind noch die in den amtlichen Statistiken nicht aufgeführten etwa 9.200 Angehörigen der britischen Streitkräfte, die entweder in den Kasernen stationiert sind oder mit ihren Familien in Paderborn wohnen.

Mit 144.181 Einwohnern ist Paderborn nach Bielefeld die zweitgrößte Stadt im Regierungsbezirk Detmold. Im deutschlandweiten Vergleich liegt die Stadt auf Rang 54 der größten Städte (Stand: 31. Dezember 2007).

Kirchliche Entwicklung

In Paderborn wurde 799 das gleichnamige Bistum gegründet, aus dem sich später das Hochstift Paderborn als geistliches und zugleich weltliches Territorium innerhalb des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation entwickelte, das bis 1802/03 bestand.

Die Südseite des Paderborner Doms

Von Lippstadt und der Landgrafschaft Hessen aus wurde ab 1525 versucht, die Reformation einzuführen. Sie fasste zunächst im Minoritenkloster Fuß, wurde 1528 durch Gegenmaßnahmen Bischof Erichs unterdrückt, regte sich hier aber 1532 erneut. Ab 1566 verstärkten sich die reformatorischen Bestrebungen. Das Domkapitel und schließlich die Mehrheit der Bevölkerung nahmen das evangelisch-lutherische Bekenntnis an. In der Marktkirche wurde evangelisch gepredigt.

Ab 1580 leiteten die Jesuiten die Rekatholisierung ein. Bischof Dietrich von Fürstenberg ließ 1596 die Marktkirche gewaltsam schließen und unterwarf die Stadt, der auch hessische Unterstützung nicht helfen konnte, 1604 schließlich vollständig. Danach gab es keine evangelischen Gottesdienste mehr. Auch die kurzzeitige protestantische Besetzung unter Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel 1622 konnte daran nichts mehr ändern und so blieb Paderborn bis 1802 eine fast ausschließlich katholische Stadt. Neben dem Dom gab es mehrere Pfarrkirchen. Nach Aufhebung des Hochstifts Paderborn wurde Anfang des 19. Jahrhunderts das Bistum Paderborn neu zugeschnitten. Infolge des Preußen-Konkordates wurde es 1930 zum Erzbistum erhoben. Die heutigen Pfarrgemeinden der Stadt gehören alle zum Dekanat Paderborn des Erzbistums.

Ab 1802 formierte sich auch eine evangelische Gemeinde. Ihr wurde zunächst die Abdinghofkirche, dann die Alexiuskapelle, 1817 die Busdorfkirche und 1863 endgültig die Abdinghofkirche zur Verfügung gestellt. Gehörten die evangelischen Christen der Stadt zunächst zur Kreissynode Bielefeld, so wurde Paderborn 1840 Sitz einer eigenen Kreissynode mit einem Superintendenten innerhalb der Evangelischen Kirche in Preußen bzw. deren westfälischer Provinzialkirche. Aus der Kreissynode Paderborn entwickelte sich der heutige Kirchenkreis Paderborn, zu dem heute 24 evangelische Kirchengemeinden innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen gehören. Der Kirchenkreis umfasst alle Kirchengemeinden der Kreise Höxter und Paderborn sowie die Kirchengemeinde Lügde aus dem Kreis Lippe. Die drei Kirchengemeinden auf dem Paderborner Stadtgebiet sind Paderborn (Abdinghofkirche, Martin-Luther-, Markus-, Matthäus-, Johannes- und Lukas-Gemeindezentrum sowie Gemeindezentrum Auf der Lieth), Elsen und Schloß Neuhaus (mit den Kirchen in Schloß Neuhaus und in Sennelager). Die Stadtteile Benhausen, Marienloh und Neuenbeken gehören zur benachbarten Kirchengemeinde Bad Lippspringe.

Neptun-Brunnen vor dem Dom

Neben den katholischen und evangelischen Gemeinden in Paderborn gibt es auch noch verschiedene Freikirchen, darunter eine Evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die „Freie Christengemeinde“ und das „International Christian Fellowship (Lukas Zentrum)“ (beide zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden gehörig), eine Freie evangelische Gemeinde (FeG) und eine Adventgemeinde. Auch die Neuapostolische Kirche ist in Paderborn vertreten.

Des Weiteren gibt es sechs Gemeinden der Zeugen Jehovas, vier davon in Englisch, Italienisch, Russisch und Türkisch. An der Talle steht das Gotteshaus der Syrisch-Orthodoxen Gemeinde. In Paderborn existieren zwei islamische Gemeinden und eine jüdische Gemeinde mit eigener Synagoge. Die jüdische Kultusgemeinde Paderborn umfasst dabei die Kreise Paderborn, Soest und Höxter. Der jüdische Friedhof Paderborns liegt an der Warburger Straße vor dem Universitätscampus.

Aufgrund seiner Zugehörigkeit zum ehemaligen Hochstift ist die Bevölkerung in Paderborn traditionell mehrheitlich katholisch. Ein Indiz für die Verteilung der Religionen kann die konfessionelle Zugehörigkeit der Schüler in Paderborn sein. Demnach gaben im Schuljahr 2006/2007 23,5 % der Schüler evangelisch, 55,8 % katholisch und 6,9 % islamisch als Religionszugehörigkeit an. 5,0 % gaben eine andere Religionszugehörigkeit und 8,8 % keine Konfession an.[14]

Paderborn im Nationalsozialismus

Mahnmal für die ermordeten Juden Paderborns

In der Zeit der Weimarer Republik war Paderborn eine Hochburg der katholischen Zentrumspartei, die fast immer eine absolute Mehrheit erreichte. 1929 wurde dann der erste NSDAP-Ortsverband in Paderborn gegründet, der zuerst noch sehr klein war, sich aber schon bald Straßenschlachten mit der KPD lieferte. Nach der Machterlangung Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 wurden auch schon bald Hitler und der damalige Reichspräsident Paul von Hindenburg zu Ehrenbürgern ernannt.

Im stark katholisch geprägten Paderborn konnte sich der Nationalsozialismus als Ideologie nie richtig etablieren, an eine Verdrängung des Katholizismus durch den „Glauben“ an den Nationalsozialismus war erst recht nicht zu denken. Dennoch gab es auch in Paderborn Sympathisanten, die zum Beispiel den „Filter“ lasen, das Propagandablatt der NSDAP in Paderborn. Auch während der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938, in der landesweit jüdische Geschäfte und Synagogen vandaliert und angezündet wurden, gab es in Paderborn Ausschreitungen, die sich gegen die jüdische Gemeinde in Paderborn richteten. Am Morgen des 10. November 1938 brannte schließlich auch die Paderborner Synagoge.

Auch in Paderborn fanden viele Deportationen statt: Über hundert Juden aus Paderborn kamen um. Ein Teil der jüdischen Bürger der Stadt konnten sich vorher ins Ausland absetzen.

Als am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, blieb das Paderborner Leben davon relativ unberührt, auch wenn viele der Männer im Kriegsverlauf in den Krieg ziehen mussten. Es gab einige Bombenangriffe auf die Bahnhofsanlagen, Kasernen und das Flugfeld der Luftwaffe im Süden der Stadt, bei denen relativ wenige Menschen verletzt wurden oder umkamen, und die im Stadtbild vergleichsweise geringe Schäden anrichteten. Als die deutsche Luftabwehr allerdings im Zuge der sich abzeichnenden Niederlage zunehmend an Kraft verlor, und die Strategie der Bombardierung deutscher Städte durch die Alliierten (Area Bombing Directive) an Intensität immer mehr zunahm, wuchs auch die Gefahr für Paderborn. Mit ihrer mittelalterlich anmutenden Innenstadt, die noch zum Großteil aus leicht brennbaren Fachwerkhäusern bestand, bot die Stadt ein leichtes Angriffsziel für Brandbombenangriffe. 1944 wurden verstärkt Hitlerjungen und BDM-Mädchen als Flakhelfer eingesetzt. Die Paderborner Bürger verfolgten aufmerksam die kodierten Luftlagemeldungen des militärischen Senders „Primadonna“, der sie bei Gefahr für „Konrad Siegfried 2“, dem Planquadrat für Paderborn, in die Luftschutzkeller schickte. Waren wiederholter Luftalarm und Sirenengeheul schon lange alltägliche Ereignisse geworden, die das Leben und die Produktivität in der Bevölkerung teils drastisch einschränkten, so befand sich die Stadt spätestens ab Herbst 1944 in dauerhaftem Alarmzustand.

Am 17. Januar 1945 schließlich folgte der erste große Luftangriff auf Paderborn. Bis jetzt hatte man geglaubt oder gehofft, dass die Stadt, die noch sehr ländlich geprägt war, kein allzu großes Ziel für die Alliierten biete und deshalb nicht bombardiert würde. Daher war das Entsetzen nach dem Bombenangriff, der 256 Leben forderte, groß, und es wurde eine Massenflucht auf das Land ausgelöst. Aber nicht alle Bewohner konnten oder wollten fliehen, weil sie es sich nicht leisten konnten oder keine Verwandten auf dem Land hatten. Nach verschiedenen weniger großen Luftangriffen wurde Paderborn dann am 22. März abermals bombardiert, es starben über 40 Menschen. Am Dienstag, dem 27. März 1945 folgte schließlich der letzte und größte Luftangriff auf Paderborn. Mindestens 344 der wenigen Tausend Menschen, die noch in Paderborn verblieben waren, verloren ihr Leben; am Ende waren über 85 Prozent der Innenstadt zerstört. Am 1. April folgte schließlich im Rahmen der Schließung des Ruhrkessels die Eroberung Paderborns durch die 3. amerikanische Panzerdivision, die sich tags zuvor südlich der Stadt noch einige Kämpfe mit SS-Einheiten liefern musste (bei denen unter anderem der US-General Maurice Rose fiel), bei der Einnahme der gerade erst zerstörten Stadt selbst jedoch kaum mehr auf nennenswerten Widerstand stieß.

Stadtherrschaft und -verwaltung

An der Spitze der Stadt stand seit etwa 1100 ein vom Bischof ernannter „comes civitatis“. Seit dem 13. Jahrhundert kam allmählich auch ein Rat und ein Bürgermeister auf. Bischof Bernhard V. gewährte die freie Ratswahl, die jährlich an Silvester stattfand. Im 15. Jahrhundert gab es einen 40-köpfigen Bürgerausschuss, welcher jährlich an Mariä Lichtmess (2. Februar) gewählt wurde. Ab 1532 wurde die Zahl auf 24 reduziert. Er wurden dann vom Rat, und dieser wiederum vom Bürgerausschuss gewählt. Daneben gab es im 15. und 16. Jahrhundert den „Vierer“, ein aus den vier Bauerschaften der Stadt gewähltes Gremium, das den Rat zu bestätigen hatte. 1599 bis 1604 leitete ein fürstbischöflicher Amtmann und Schultheiß, der über dem Rat stand, die Stadt. Der Rat hatte dann 12 Mitglieder, darunter 2 Bürgermeister und 2 Kämmerer. 1619 und 1639 wurde die Verwaltung reorganisiert. Ab 1800 gab es einen Magistrat, der aus einem regierenden und einem beisitzenden Bürgermeister, einem Syndikus, 2 Kämmerern, 8 Ratsherren und 4 Gemeinheitsdeputierten bestand. Ab 1805 gab es den Stadtmagistrat mit einem Stadtdirektor und 1807 bildete die Stadt einen Kanton mit einem Maire an der Spitze. In preußischer Zeit leitete ein Bürgermeister und ein Rat die Stadt. Ende des 19. Jahrhunderts trug das Stadtoberhaupt teilweise den Titel Oberbürgermeister.

Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Bürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Bürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Bürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Stadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1999 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Bürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.

Bürgermeister

  • 1804–1807: Johann Gottfried David Busse
  • 1808–1819: Anton Bernhard Meyer
  • 1820–1848: Alexander Brandis, Stadtdirektor, später Bürgermeister
  • 1850: von Beesten
  • 1851–1857: Julius von zur Mühlen
  • 1857–1871: Julius Woerdehoff, ab 1869 Oberbürgermeister
  • 1871–1872: Theodor Dillenburger
  • 1872–1894: Franz Franckenberg
  • 1895–1919: Otto Plaßmann, ab 1912 Oberbürgermeister
  • 1919–1933: Philipp Haerten
  • 1933–1937: Andreas de Voys
  • 1937-1938: Kurt Nobelmann
  • 1938–1945: Rudolf Kosiek
  • 1945: Dr. Heinrich Zacharias
  • 1945–1946: Dr. Norbert Fischer
  • 1946–1968: Christoph Tölle
  • 1968–1988: Herbert Schwiete
  • 1988–1999: Wilhelm Lüke
  • 1999–heute: Heinz Paus

Stadtdirektoren:

  • 1946–1952: Dr. Norbert Fischer
  • 1952–1971: Wilhelm Sasse
  • 1971–1991: Wilhelm Ferlings
  • 1991–1999: Dr. Werner Schmeken

Sprache

Paderborn liegt im Einzugsbereich der ostwestfälischen Dialektgruppe des Plattdeutschen. Plattdeutsch wird im Paderborner Land noch verbreitet gesprochen, von jüngeren Generationen aber kaum noch gepflegt. Im Stadtgebiet selbst ist das früher verbreitete „Paderborner Platt“ oder „Paderbörnsch“ de facto nicht mehr anzutreffen, und wird nur noch aus Traditionsbewusstsein von interessierten Bürgern dokumentiert. Es wird praktisch ausschließlich Hochdeutsch mit bestenfalls eingestreuten typisch westfälischen Eigenarten und Wendungen benutzt.

Politik

Politik und Verwaltung

Stadtrat

Im Paderborner Stadtrat hat gegenwärtig die CDU die absolute Mehrheit. Die 58 Stadtratsmitglieder verteilen sich auf die einzelnen Parteien wie folgt:

  • CDU 30 Sitze
  • SPD 13 Sitze
  • Grüne 6 Sitze
  • FDP 4 Sitze
  • FBI (Freie Bürgerinitiative): 3 Sitze
  • DIP (Demokratische Initiative Paderborn): 2 Sitze

Im Juni 2008 trat der ehemalige Fraktionsvorsitzende der FDP aus seiner Fraktion aus und bleibt fortan als fraktionsloses Mitglied im Rat.

Im Jahr 2004 hatte die Stadt Paderborn 127 Mio. € Schulden.

Bürgermeister

Bürgermeister von Paderborn ist seit 1999 der CDU-Politiker Heinz Paus, der sich im Stadtrat auf die durch die Differenz von lediglich einer Stimme gesicherte absolute Mehrheit seiner Partei stützen kann.

Kreis Paderborn

Im Rahmen des Kreises Paderborn, der zum Regierungsbezirk Detmold gehört, hat Paderborn den Status einer Großen kreisangehörigen Stadt und ist Sitz der Kreisverwaltung.

Wappen

Das Wappen der Stadt Paderborn zeigt in Rot vier goldene Pfähle unter einem roten Schildhaupt mit durchgehendem, ebenfalls goldenem Kreuz. Die Stadtfarben sind rot-gelb. Das Wappen wurde der Stadt 1931 vom Innenministerium des Staates Preußen verliehen. Es hat aber bereits eine alte Tradition. Möglicherweise steht das Kreuz für das ehemalige Fürstbistum Paderborn. Die Pfähle werden mit dem Stadtbanner erklärt, das in den Siegeln der Stadt im 13. Jahrhundert auftaucht. Man spricht gelegentlich auch von einem „redenden“ Wappen, denn die Pfähle können auch von „Palborn“, der mundartlichen Bezeichnung der Stadt, herrühren.

Städtepartnerschaften

Paderborn unterhält mit folgenden Städten Städtepartnerschaften:

  • Le Mans (Frankreich), seit 836, älteste europäische Städtefreundschaft, offizielle Städtepartnerschaft jedoch erst seit 1967
  • Bolton (Vereinigtes Königreich), seit 1975
  • Belleville, Illinois (USA), seit 1990
  • Pamplona (Spanien), seit 1992
  • Przemyśl (Polen), seit 1993
  • Debrecen (Ungarn), seit 1994
  • (Seit 2003 besteht eine Kooperationsvereinbarung zwischen Paderborn und der chinesischen Stadt Qingdao)

Darüber hinaus ist Paderborn Mitglied des Städtebundes der Neuen Hanse.

Wissenschaft, Wirtschaft und Infrastruktur

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Paderborn verfügt über eine starke Industrie im Bereich Nahrungsmittel und Automobilzulieferer. Durch den Computerpionier Heinz Nixdorf wuchs seit den 1970er Jahren die IT-Branche überdurchschnittlich. Die Stadt weist seit einigen Jahren eine der höchsten IT-Dichten ganz Deutschlands auf. Zwei Drittel der Unternehmen des Technologieparks sind Ausgründungen aus der Universität Paderborn. Ebenso expandierte der Dienstleistungssektor. Mit entscheidend für das Wachstum der Stadt war bzw. ist der Ausbau der Infrastruktur (z. B. Flughafenerrichtung, Bau der A 33, Anschluss an das IC-Netz). Paderborn ist auch beliebte Einkaufsstadt durch ihre Funktion als Oberzentrum der Kreise Paderborn, Höxter, Soest (Altkreis Lippstadt), von Teilen des Hochsauerlandkreises (Altkreis Brilon) und sogar vom Nordteil des Waldecker Landes in Nordhessen.

Mit einem Land- und Amtsgericht ist die Stadt überregionaler Gerichtssitz.

Bildung und Forschung

Universität

Die Universität Paderborn war ursprünglich die älteste Hochschule Westfalens, sie wurde 1614 als Jesuiten-Universität gegründet, allerdings 1819 geschlossen. 1972 erfolgte die Neugründung als Universität-Gesamthochschule. Seit 2002 ist sie ausschließlich Universität. Es bestehen Kontakte und Austauschprogramme mit über 100 Universitäten weltweit. Geboten wird ein großes Fächerspektrum von mehr als 105 Studiengängen (z. B. von „A“ wie Anglistik über Informatik, Kunst, Medienwissenschaften, Musik, Philosophie etc. bis zu „Z“ wie „Zusatzqualifikation Medien und Informationstechnologien in Erziehung, Unterricht und Bildung“). Die Hochschule gehört in Informatik zur Forschungsspitze Deutschlands und u. a. in Anglistik/Amerikanistik zu den besten Nordrhein-Westfalens. Das Fach Geschichtswissenschaft ist für sein Mittelalterinstitut bekannt, an welches eine eigene Professur für das UNESCO-Weltkulturerbe angeschlossen ist. Die Germanistik erforscht u. a. im Rahmen eines An-Institutes die berühmte Fürstliche Bibliothek Corvey in Höxter, in der Hoffmann von Fallersleben gearbeitet hat. An Forschungsdrittmitteln konnten im Jahr 2003 von der Universität insgesamt ca. 30 Mio. Euro eingeworben werden. So belegte die Universität im Förder-Ranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 2006 im Bereich Elektrotechnik, Informatik, Systemtechnik eine Platzierung im Spitzenfeld. Die zwei Fraunhofer-Institute in Paderborn arbeiten eng mit der Universität zusammen. Weiterhin gibt es mehrere Joint-Ventures von Universität und High-Tech-Industrie, und die Universität Paderborn hat die zweithöchste Ausgründerrate ganz Nordrhein-Westfalens. Im Jahr 2003 gründete die Universität gemeinsam mit der dortigen Hochschule für Wissenschaft und Technik eine Chinesisch-Deutsche Technische Fakultät (CDTF) im chinesischen Qingdao.

Katholische Fachhochschule

Die Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen wurde 1971 gegründet und hat neben Paderborn Standorte in Aachen, Köln und Münster. Träger der Hochschule sind die Erzbistümer bzw. Bistümer Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn als Gesellschafter der Katholischen Fachhochschule.

Theologische Fakultät

Die Theologische Fakultät Paderborn wurde 1614 gegründet und ist damit die älteste Hochschuleinrichtung Westfalens. Ab 1917 trug die Hochschule zunächst die Bezeichnung „Philosophisch-Theologische Akademie“. Doch verlieh ihr Papst Paul VI. 1966 den Rechtsstatus einer Theologischen Fakultät und bestätigte ihre Rechte, die akademischen Grade zu verleihen. Die Bibliothek der Fakultät ist die Erzbischöfliche Akademische Bibliothek Paderborn.

Bildungszentrum für informationsverarbeitende Berufe

Das Bildungszentrum für informationsverarbeitende Berufe, gegründet von Heinz Nixdorf, ist eine private Berufsschule, Fachschule und Berufsfachschule für Angewandte Informatik und heute ein eingetragener, gemeinnütziger Verein mit weiteren Standorten in Bergisch Gladbach, Hannover, Dresden und Görlitz. In Verbindung mit einer dualen Ausbildung werden IHK-Abschlüsse, bei rein schulischer Ausbildung staatliche Berufsabschlüsse (staatlich geprüfter Informatiker oder staatlich geprüfter Informationstechnischer Assistent) verliehen.

Fachhochschule der Wirtschaft

Die Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) wurde 1993 durch das Bildungszentrum für informationsverarbeitende Berufe (s. o.) gegründet. Die staatlich anerkannte Hochschule in privater Trägerschaft hat weitere Standorte in Bergisch Gladbach, Hannover, Gütersloh und Bielefeld.

Siehe auch: ATIW

Berufskollegs

In der Trägerschaft des Kreises befinden sich die fünf Berufskollegs

  • Ludwig-Erhard-Berufskolleg (Wirtschaft und Verwaltung)
  • Berufskolleg Schloß Neuhaus (Wirtschaft und Verwaltung)
  • Helene-Weber-Berufskolleg (Erziehung, Soziales, Gestalterisches und Gastronomie)
  • Edith-Stein-Berufskolleg (Sozial- und Gesundheitswesen)
  • Richard-von-Weizsäcker-Berufskolleg (Technik)
  • Gregor-Mendel-Berufskolleg (Agrar)

Fort- und Weiterbildungsstätten sowie Schulen

Gymnasien

Ansässige Unternehmen

Medien

In Paderborn erscheinen die zwei großen regionalen Tageszeitungen Neue Westfälische und Westfälisches Volksblatt. Monatlich erscheint das Stadtmagazin „Das Heft“ [15], welches vor allen Dingen Veranstaltungshinweise und Kulturnachrichten enthält.

Der lokale Radiosender Radio Hochstift kann im Stadtgebiet unter 93,7 MHz und 88,1 MHz terrestrisch sowie unter 87,6 MHz im Kabelnetz empfangen werden. Das englischsprachige Radioprogramm für Angehörige der britischen Streitkräfte und deren Familien ist im Stadtgebiet von Paderborn frei empfangbar (BFBS Radio 1 vom Sender Bielefeld: 103,00 MHz, im Kabelnetz: 94,85 MHz; BFBS Radio 2 vom Sender Paderborn-Sennelager: 105,00 MHz). Das mehrkanalige BFBS-Fernsehprogramm ist seit Mai 2006 digital und nur noch für berechtigte Personen empfangbar (via Kabel oder Satellit).

Der WDR hat Anfang 2007 ein Regionalbüro in Paderborn errichtet. Das Bürgerfernsehen für Paderborn und Umgebung war der Offene Kanal Paderborn, der bis Ende 2008 über das Kabelnetz zu empfangen war[16].

Weiterhin liegt Paderborn im Empfangsgebiet von DVB-T.

Verkehr

Luftverkehr

Der Flughafen Paderborn/Lippstadt liegt rund 15 Kilometer süd-westlich der Stadtgrenzen Paderborns und in unmittelbarer Nähe des Ortsteils Ahden der Stadt Büren. Angeboten werden verschiedene inländische Ziele, wie Frankfurt am Main, München,Nürnberg aber auch ausländische Ziele wie London, Manchester, Bournemouth, Zürich und Wien. Darüber hinaus starten viele Chartermaschinen in südliche Urlaubsziele.

Der Flughafen ist direkt über die Bundesstraße 1 und den Flughafenzubringer sowie von der A 44 über die Abfahrt Büren erreichbar. Zwischen dem Flughafen und dem Hauptbahnhof verkehrt stündlich eine Schnellbuslinie, die für die Strecke 20 Minuten benötigt.

Zusätzlich befindet sich im äußersten Süden des Stadtgebiets der Flugplatz Paderborn-Haxterberg, an dem hauptsächlich Individualluftverkehr und Luftsport stattfindet.

Straßenverkehr

Paderborn liegt an der Bundesautobahn 33, der Verbindungsautobahn zwischen der A 2 OberhausenBerlin und der A 44 DortmundKassel.

Von Westen ist die Stadt aus Richtung Dortmund/Soest über die Bundesstraße 1 erreichbar, die im weiteren Verlauf nach Nordosten in Richtung Detmold führt. Von Osten aus Richtung Höxter gelangt man über die B 64, die in nordwestlicher Richtung weiter nach Münster führt, nach Paderborn. Von Süden aus Richtung Warburg/Korbach ist die Stadt über die B 68 erreichbar.

Schienenverkehr

Hauptbahnhof Paderborn

Der Hauptbahnhof Paderborn liegt an der Bahnstrecke Hamm–Warburg, einem Teil der Mitte-Deutschland-Verbindung aus dem Ruhrgebiet nach Thüringen, Sachsen bzw. Berlin. In Paderborn zweigt die Senne-Bahn nach Bielefeld ab.

Im Schienenpersonenfernverkehr hält hier die IC-Linie DüsseldorfHammKasselErfurt–Berlin–Stralsund (einzelne Züge nach ErfurtLeipzigDresden). Der Nahverkehr wird von RE- und RB-Linien in Richtung Hamm–Düsseldorf, Herford, Bielefeld, HöxterHolzminden, Warburg und Münster bedient. In Paderborn endet die S-Bahnlinie S5 nach HamelnHannover HbfHannover Flughafen.

Die Senne-Bahn bedient in Paderborn weiterhin die Bahnhöfe Paderborn Kasseler Tor und Paderborn Nord. Außerdem gibt es noch die Innerstädtischen Haltepunkte Paderborn-Schloß Neuhaus sowie Sennelager. Der neue Haltepunkt Paderborn-Schloß Neuhaus - zwischen Schatenweg und Hatzfelder Straße - ist seit dem 30. Oktober 2008 in Betrieb, auch der Zugang von der Hatzfelder Straße aus wurde im April 2009 fertiggestellt. Auf einzelnen Fahrten ist ferner ein Fahrgastwechsel am Ausbesserungswerk Paderborn möglich. Planmäßige Halte am Ausbesserungswerk sind jedoch nicht im öffentlich zugänglichen Fahrplanmaterial verzeichnet.

Busverkehr

Stadtbusverkehr

Den Straßenpersonennahverkehr bedienen die Stadtbusse des PaderSprinters. Der Name PaderSprinter für den Stadtbusverkehr in Paderborn wurde im Jahre 2000 von der damaligen PESAG (der vormaligen Paderborner Elektrizitätswerke und Straßenbahn AG) eingeführt und auch beibehalten, als 2003 die PESAG durch Übernahme und Fusion in der E.ON Westfalen Weser aufging. Derzeit betreibt der PaderSprinter 13 Hauptlinien (sonntags 12 Hauptlinien), 7 Nebenlinien und an Wochenenden sowie vor ausgesuchten Feiertagen 8 innerstädtische Nachtbuslinien.[17] [18]

Zu den einzelnen Buslinien im Stadtgebiet von Paderborn siehe die Übersicht im Artikel PaderSprinter.

Regionalbusverkehr

Regionalbusse der BahnBus Hochstift GmbH (seit 1. November 2008 DB Bahn Ostwestfalen-Lippe-Bus) fahren u. a. nach Delbrück, Hövelhof, Bad Lippspringe, Borchen, Büren (Westfalen) und über Lichtenau (Westfalen) nach Warburg. An Wochenenden und vor ausgewählten Feiertagen verkehren 10 Nachtbus-Expresslinien aus der Stadt Paderborn in die übrigen Städte und Gemeinden des Kreises Paderborn sowie nach Schlangen und Bad Driburg.[19] Für Fahrten zurück in die Stadt Paderborn sind allerdings die normalen Tagesbuslinien zu benutzen.

Tarif

Alle Regionalzüge und -busse fahren zu einheitlichen Tarifen innerhalb des Nahverkehrsverbunds Paderborn-Höxter („Hochstift-Tarif“).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Theater

Westfälische Kammerspiele

Die Westfälischen Kammerspiele haben ein eigenes Ensemble, das bereits mehrfach zum bedeutenden NRW-Theatertreffen eingeladen wurde. Der Neubau eines Theatergebäudes der Kammerspiele für 21 Millionen Euro ist geplant und soll bis Ende 2010 / Anfang 2011 realisiert werden. Die Kammerspiele sind wegen ihres Repertoires aus klassischen und experimentellen Stücken über die Region hinaus bekannt.

Die Universität Paderborn beherbergt ein eigenes Theater, die Studiobühne. Dort spielen Studierende unter Anleitung eines Theaterwissenschaftlers. Sehr häufig werden einzelne Spieler der Studiobühne für das jährliche Sommertheater im ehemaligen Kloster Dalheim (südlich von Paderborn) engagiert.

Das Amalthea-Theater führt als Kleinkunstbühne ebenfalls zahlreiche Theaterstücke auf, es ist Westfalens kleinstes Theater.

Zu erwähnen ist auch die Freilichtbühne im Neuhäuser Schlosspark, die jedes Jahr ein neues Stück aufführt und damit tausende Besucher Jahr für Jahr begeistert.

Museen/Galerien

Bauwerke

Paderborner Dom von der Libori Galerie aus gesehen.

Paderborn zählt neben Aachen, Köln, Münster und Soest zu den bedeutendsten historischen Stätten Nordrhein-Westfalens.[20] Die wichtigsten Baudenkmäler wie der Dom als Wahrzeichen der Stadt mit dem Drei-Hasen-Fenster wurden zwischen dem 10. und 13. Jahrhundert und im Barockkatholizismus im 17./18. Jahrhundert errichtet. Mit der preußischen Herrschaft ab 1802 verliert Paderborn auch im Denkmalbereich gänzlich an Bedeutung. Im 20. Jahrhundert reichen das Diözesanmuseum und die PaderHalle nicht an die Qualität früherer Bauwerke heran. Auch die Liboripassage und die paragon arena entsprechen nicht hohen architektonischen Standards.

Liste der Baudenkmäler in Paderborn

Parks

Panorama vom Paderquellgebiet bei der Stadtverwaltung

Insgesamt liegen vier Parks im Stadtgebiet von Paderborn. Der Bürgerpark liegt in der Südstadt an der Borchener Straße. Das Paderquellgebiet umfasst etwa 200 Karstquellen, die inmitten einer Grünanlage im Zentrum Paderborns Deutschlands kürzesten Fluss, die Pader, speisen. Die Paderauen entlang der Pader reichen vom Stadtzentrum bis zum Stadtteil Schloß Neuhaus. Eben dort schließt sich der Schloß- und Auenpark an, dessen Gelände zur ehemaligen Landesgartenschau NRW gehört.

Sport

  • Der Fußballverein SC Paderborn 07 spielt in der 3. Liga.
  • Eine der erfolgreichsten Baseball-Mannschaften Deutschlands sind die Paderborn Untouchables.
  • Der Basketballverein Paderborn Baskets spielt in der 1. Bundesliga.
  • American Football wird bei den Paderborn Dolphins gespielt. Nach erfolgreichen Jahren in der ersten und zweiten Bundesliga in den 1990er Jahren wurde 2004 der Neuanfang in der Verbandsliga NRW gewagt. Nach zwei perfekten Saisons, in denen alle Spiele gewonnen wurden, sind die Dolphins nun in die Regionalliga NRW aufgestiegen.
  • Die Sportart Bahnengolf (Minigolf) ist in Paderborn mit vier Minigolfplätzen und vier Vereinen repräsentiert. Die erfolgreichste Mannschaft ist der Verbandsligist 1. BGC Paderborn, dessen Anlage „An den Fischteichen“ zugleich ein beliebtes Ausflugsziel darstellt.
  • Sportwissenschaftlern mit dem Forschungsschwerpunkt Motorik/Sensorik sowie allen Studierenden steht die Golfakademie der Universität Paderborn mit einer eigenen Golfanlage zur Verfügung.
  • Äußerst erfolgreich ist auch der Paderborner Squash Club PSC. Die Herren und Damen-Mannschaften waren mehrfach deutsche Meister. Die Herren wurden im Jahren 2003, 2004 und 2005 Europapokalsieger. 2006 belegten sie den 3. Platz.
  • Der SC Grün-Weiß 1920 e. V. Paderborn ist mit ca. 5000 Mitgliedern der größte Breitensportverein der Region. In 21 Abteilungen wird ein breites Spektrum sportlicher Betätigungsmöglichkeiten abgedeckt.
  • Der 1. Paderborner Schwimmverein ist mit seiner Damen- und Herrenmannschaft in der 2. Bundesliga vertreten. Die Unterwasserrugby-Mannschaft spielt in der 1. Bundesliga.
  • Der LC Paderborn ist mit über 900 Mitgliedern der größte Leichtathletikverein in Paderborn und stellte wiederholt Olympiateilnehmer wie z. B. Claudia Tonn und Lilli Schwarzkopf.
  • Der TV 1875 Paderborn ist ein großer lokaler Breiten- und Leistungssportverein mit 11 Abteilungen.
  • Der VdP 1989 e. V. (Verein der Poolspieler) ist der ortsansässige Poolbillardverein und spielt mit seinen 120 Mitgliedern und seinen 4 Mannschaften bereits in der Oberliga.
  • Der Verein der Freunde zur Förderung der Skate Night Paderborn e. V. organisiert regelmäßig öffentliche Inline Skate Touren über die Straßen Paderborns.
  • Die Luftsportgemeinschaft Paderborn e. V.[21] betreibt den Flugplatz Paderborn-Haxterberg und einen Modellflugplatz zwischen Paderborn und Borchen mit den Angeboten Motorflug, Motorsegelflug, Segelflug, Ultraleichtflug und Modellflug. Der Flugplatz ist Landesleistungsstützpunkt für Segelflug und war Ort diverser Landes- und Weltmeisterschaften. Aus den Reihen des Vereins stammen diverse Weltmeisterschaftsteilnehmer im Segelkunstflug.

Regelmäßige Veranstaltungen

Seit wenigen Jahren beginnt das Veranstaltungsjahr von Paderborn mit dem Karnevalsumzug im Februar. Im April geht es mit Lunapark, der jüngsten Kirmes in Paderborn weiter. Ebenfalls im April startet der Paderborner Osterlauf. Im April oder Mai folgt die Paderborner Literaturnacht („Erlesenes bei Tag und Nacht“). Im Mai gibt es ein Frühlingsfest, das Theaterfest in der Innenstadt sowie Drums'n'Percussion. Letzteres ist Europas größtes Schlagzeug- und Percussionfestival.

Von Mai bis September ist im Stadtteil Schloß Neuhaus Schlosssommer. Im Juni folgt das Sommer-Festival des AStA an der Universität, das größte von Studierenden veranstalte Festival Deutschlands. Im Juli feiert man in Paderborn Schützenfest. Die größte Feierlichkeit ist im Juli oder August das Liborifest mit Europatag und Tag des Handwerks. Im August sind Hochstifttage. Alle zwei Jahre sind im Sommer zusätzlich die Dom-Festspiele.

Im September wird zum Paderborner Orgelsommer eingeladen. Im Oktober findet das deutschlandweite Honky Tonk Kneipenfestival auch in Paderborn statt. Ebenfalls im Oktober kennt man in Paderborn Herbstlibori, die kleinere Ausgabe des Liborifestes. Den Abschluss bildet alljährlich der Weihnachtsmarkt auf dem Domplatz.

Freizeitangebote

Bäder

  • Waldbad (Freibad)
  • Rolandsbad (Freibad)
  • SchwimmOper (Hallenbad mit 8x50 m Wettkampfbecken, elektronischer Zeitmessanlage und Zuschauertribüne)
  • Residenzbad (Hallenbad)
  • Alisobad (Hallenbad)
  • Kiliansbad (Hallenbad)

Sportstätten

  • Paderkletterpark mit Bootsverleih
  • Laufpfad an den Fischteichen
  • Skate- und Inlinepark am Goldgrund hinter den Fußballtrainingsstätten
  • Ahorn-Sportpark (Leichtathletik & Squash)
  • Ballpark (Baseball)
  • Sportzentrum am Maspernplatz (auch „Maspernhalle“ genannt) (u. a. Basketball)
  • Hermann-Löns-Stadion (Fußballstadion/ ca. 10.000 Plätze)
  • Waldstadion Südstadt (Spielstätte des Fußballvereins Sportfreunde Blau Weiß Paderborn)
  • Inselbadstadion (Football/ aktuell im Umbau/ca. 6.000 Plätze)
  • paragon arena (Fußballstadion/ 15.000 Plätze)
  • Schießsport
  • drei Bowlinganlagen
  • Paderbiniland am Frankfurter Weg
  • Segeln auf dem Lippesee, Wasserski-Anlagen auf dem benachbarten Nesthauser See
  • Tauchsport in mehreren Seen (Habichtsee, Nesthauser See, etc.)
  • Kanuparcours auf der Pader und auf der Lippe in Höhe der B 64
  • Reitsport in mehreren Zentren und Anlagen (Füllersheide, Thunhof, Haxtergrund)
  • Segelflug- und Motorflugzentrum Haxterberg
  • Sport- und Begegnungszentrum im Goldgrund (Fitness-Studio, Kletterwand, Tanzsäle, Boxen, Budo)
  • Eissporthalle an der Pamplonastraße in PB-Mönkeloh

Kinos

In Paderborn gibt es zwei Multiplex-Kinos, die sich beide in der Innenstadt befinden, das Cineplex in der Westernstraße und die UCI-Kinowelt in der Libori-Galerie, einem Einkaufszentrum am südöstlichen Rand der Altstadt. Die Aktion „Lichtblick“ von Studierenden der Medienwissenschaften an der Universität Paderborn bietet ein regelmäßiges Programmkino im Cineplex und im Kinoraum der Universität.

Restaurants, Clubs, Bars

Im Hafenviertel, dem Gebiet rund um den Ükern/nördliche Altstadt, sowie im Riemekeviertel finden sich zahlreiche Studentenkneipen und Restaurants. Clubs, Bars finden sich direkt in der Innenstadt. So zum Beispiel im Bereich Kamp/Marienplatz/Marienstraße, im Bereich Mühlenstraße/Heiersstraße und Liboriberg. Weitere Clubs außerhalb der Innenstadt lassen sich am Grüner Weg und oberen Frankfurter Weg finden. Insgesamt gibt es in Paderborn etwa 50 Kneipen.

Kulinarische Spezialitäten

In Paderborn und Umgebung kennt man unter Paderborner Landbrot ein Roggenmischbrot. Die Brauerei Haus Cramer stellte früher das Paderborner Goldpilsener her. Mittlerweile wird dies von der Warsteiner Brauerei vertrieben.

Bedeutende Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Folgende Persönlichkeiten wurden in Paderborn geboren:

Ehrenbürger

Die Stadt Paderborn hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:[22]

  • 1838: Diedrich Friedrich Carl von Schlechtendahl, Chefpräsident des OLG Paderborn
  • 1865: Dr. Friedrich Eduard Traugott Lange, Präsident des OLG Paderborn
  • 1871: Dr. Anton Karl Welter, Vizepräsident des Appellationsgerichts
  • 1879: Dr. theol. h. c. Josef Freusberg, Weihbischof und Dompropst
  • 1879: Gustav Bernhard Victor Meyer, Chefpräsident des Appellationsgerichts
  • 1879: Joseph Hubert Friedrich Wilhelm von Niesewand, Offizier
  • 1899: Walther Jentzsch, Landrat
  • 1903: Dr. theol. h. c. Augustinus Gockel, Weihbischof und Domdechant
  • 1903: Franz Nacke, Professor, Propst
  • 1903: Heinrich Wigger, Generalvikar, Dompropst
  • 1903: Heinrich Franz Joseph Ruland, Professor, Propst
  • 1909: Dr. jur. h. c. Hermann Kirchhoff, Ministerialbeamter
  • 1910: Andreas Vüllers, Bergbauingenieur
  • 1920: Dr. theol. Karl Joseph Kardinal Schulte, Bischof von Paderborn bzw. Erzbischof von Köln
  • 1930: Dr. theol. h.c. Caspar Klein, Erzbischof von Paderborn
  • 1931: Otto Plassmann, Bürgermeister
  • 1933: Paul von Hindenburg, Reichspräsident
  • 1946: Wilhelm Peters, Kaufmann
  • 1947: Dr. theol. Dr. phil. h. c. Alois Fuchs, Theologe und Kunsthistoriker
  • 1952: Dr. theol. h.c. Johannes Hatzfeld, Theologe und Kirchenmusiker
  • 1956: Dr. theol. Lorenz Kardinal Jaeger, Erzbischof von Paderborn
  • 1968: Christoph Tölle, Bürgermeister, Sparkassenrendant
  • 1978: Dr. Jacques Maury, Bürgermeister von Le Mans
  • 1980: Joachim Bieling, Lehrer und Heimatforscher
  • 1984: Dr. Rainer Barzel, Bundestagspräsident und Bundesminister a. D.
  • 1990: Herbert Schwiete, Bürgermeister
  • 1991: Dr. theol. Johannes Joachim Kardinal Degenhardt, Erzbischof von Paderborn
  • 1999: Wilhelm Lüke, Bürgermeister

Wie zahlreiche andere Städte und Gemeinden Deutschlands verlieh 1933 auch die Stadt Paderborn dem damaligen Reichskanzler und NSDAP-Führer Adolf Hitler das Ehrenbürgerrecht. Da dieses Recht mit dem Tode des Beliehenen automatisch erlischt, ist eine Aberkennung nach dem Tode juristisch nicht möglich. Um dennoch in sinnfälliger Weise ein öffentliches und offizielles Zeichen der Erinnerung an das nationalsozialistische Unrecht zu setzen, hat der Rat der Stadt Paderborn am 3. Februar 1983 anlässlich der 50. Wiederkehr des Jahrestages der sog. Machtergreifung beschlossen, den Namen Hitlers aus der Ehrenbürgerliste der Stadt förmlich zu streichen.

Weitere Persönlichkeiten

Folgende Persönlichkeiten sind keine gebürtigen Paderborner, wirk(t)en aber in dieser Stadt:

Literatur

  • Alois Fuchs: Paderborn (Westfälische Kunst), München Berlin 1965 (2. Auflage 1976)
  • Otto Gaul, Anton Henze, Fried Mühlberg, Fritz Stich: Reclams Kunstführer Deutschland, Bd.3, Nordrhein-Westfalen (Kunstdenkmäler und Museen). Stuttgart 1982. 
  • Alfred Heggen:Staat und Wirtschaft im Fürstentum Paderborn im 18. Jahrhundert. Paderborn 1978
  • Karl Hüser, Jörg Jarnut, Frank Göttmann: Paderborn. Geschichte der Stadt in ihrer Region. 3 Bände, Paderborn 1999, ISBN 3-50675-690-7.
  • Uwe Lobbedey: Der Paderborner Dom (Westfälische Kunst) München/Berlin 1990
  • Margit Naarmann, Die Paderborner Juden 1802-1945. Emanzipation, Integration und Vernichtung, Paderborn 1988
  • Paul Michels: Baugeschichte des Paderborner Rathauses. Paderborn 1962
  • F. Philippi: Zur Verfassungsgeschichte der westfälischen Bischofsstädte mit urkundlichen Beilagen. 1894
  • Peter Strüber: Der „Senneblitz“, Spuren einer Sekundärbahn, eine Dokumentarreihe, seit 2000
  • Westfälisches Städtebuch; Band III, 2. Teilband aus Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart 1954
  • Westfälischer Städteatlas; Band II, 2 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Paderborn, Autor: Manfred Balzer, ISBN 3-89115-354-6; Dortmund-Altenbeken 1981.

Trivia

Im Gelände des Paderborner Hauptbahnhofs wurde in den frühen 1970er Jahren der fünfzigtausendste Kilometer Bahngleise der damaligen Deutschen Bundesbahn elektrifiziert. Zur Erinnerung an diesen Meilenstein wurde im Bahnhofsgebäude eine Gedenktafel errichtet.

Weblinks

Anmerkungen

  1. Information und Technik Nordrhein-Westfalen: Amtliche Bevölkerungszahlen
  2. vgl. Richard Knoche: Niu lustert mol! Plattdeutsche Erzählungen und Anekdoten im Paderborner Dialekt; Celle 1870
  3. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Kommunalprofil Paderborn
  4. §3 der Hauptsatzung der Stadt Paderborn
  5. §4 der Hauptsatzung der Stadt Paderborn
  6. Paderborn.de: Ortsteile Paderborns
  7. Paderborn.de: Bevölkerung / Einwohnerzahlen
  8. Genealogie Mittelalter Bistum Hildesheim http://www.mittelalter-genealogie.de/mittelalter/bistuemer/hildesheim/hildesheim_bistum.html am 29. Oktober 2006
  9. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1816–1871. Düsseldorf 1966, S. 206
  10. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961. Düsseldorf 1964, S. 422–423.
  11. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen: Die Wohnbevölkerung in den Gemeinden Nordrhein-Westfalens 1970: Ergebnisse der Volkszählung am 27. Mai 1970. Düsseldorf 1972, S. 44.
  12. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Sonderreihe zur Volkszählung 1987 in Nordrhein-Westfalen, Band 1.1: Bevölkerung, Privathaushalte und Erwerbstätige. Düsseldorf 1989, S. 128.
  13. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen
  14. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik: Schüler an allgemein bildenden Schulen in NRW nach der Religionszugehörigkeit
  15. Webseite des Stadtmagazin „Das Heft“
  16. Informationstafel des Offenen Kanals Paderborn bezüglich seiner Einstellung
  17. PaderSprinter: Liniennetzpläne
  18. PaderSprinter: Nachtbuslinien
  19. BahnBus Hochstift GmbH: Paderborner NachtExpress
  20. vgl. Gaul/Henze/Stich 1982
  21. Luftsportgemeinschaft Paderborn e. V.
  22. Übersicht Ehrenbürger

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