Pakt der Wölfe

Pakt der Wölfe
Filmdaten
Deutscher Titel Pakt der Wölfe
Originaltitel Le Pacte des Loups
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 2001
Länge 137 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Christophe Gans
Drehbuch Stéphane Cabel,
Christophe Gans
Produktion Richard Granpierre,
Samuel Hadida
Musik Joseph LoDuca
Kamera Dan Laustsen
Schnitt Xavier Loutreuil,
Sébastien Prangère,
David Wu
Besetzung

Pakt der Wölfe ist ein französischer Film von Regisseur Christophe Gans aus dem Jahr 2001 mit Vincent Cassel, Monica Bellucci und Mark Dacascos. Der Film beruht auf einer wahren Geschichte, die sich in Gévaudan (Südfrankreich) zwischen 1764 und 1768 zugetragen haben soll. Es geht um den Mythos der Bestie vom Gévaudan, der ca. 100 Menschen auf grausame Weise unter nie geklärten Umständen zum Opfer fielen.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Als die französische Revolution in vollem Gange ist, schreibt der inzwischen alte Thomas d'Apcher seine Memoiren über die damaligen Geschehnisse in Gévaudan.

1767 wird der Naturwissenschaftler Grégoire de Fronsac von König Ludwig dem XV. nach Gévaudan entsandt. Er soll die Bestie erlegen und nach Paris bringen. Begleitet wird er von dem Irokesen Mani, den er in Amerika kennengelernt hat. Zusätzlich unterstützt wird er von Thomas d'Apcher, einem jungen Aristokraten.

Zunächst befragt er die Opfer der Bestie, die überlebt haben, und kommt so zu dem Schluss, dass die Bestie kein normaler Wolf sein kann und auch kein anderes Tier. In der Leiche eines Opfers, das er untersucht, findet er einen metallenen Zahn, einen weiteren Hinweis darauf, dass es sich um kein normales Tier handelt. Er selbst kann die Bestie jedoch nicht stellen.

Gleichzeitig lernt er die Familie Morangias kennen und verliebt sich in deren Tochter Marianne, die ihm gegenüber jedoch sehr zurückhaltend ist. Ihr Bruder steht dem Wissenschaftler ablehnend gegenüber, genauso der Priester der Gemeinde, Henri Sardis, jedoch ohne triftigen Grund. Schließlich kommt es zu der „größten Treibjagd, die je im Königreich Frankreich ausgerichtet wurde“. Dabei wird eine große Zahl von Wölfen erlegt, da die Allgemeinheit immer noch davon ausgeht, es handele sich um ein wolfsartiges Geschöpf. Die Bestie wird jedoch nicht getötet, denn das Morden geht weiter. Aufgrund dessen wird der bisherige Befehlshaber mit seinen Soldaten zurück zu seinem Regiment geschickt. An seiner Stelle kommt Beauterne, ein Mann aus der Garde des Königs. Da erfolgt ein weiterer Angriff und ein überlebendes Mädchen berichtet, dass ein Mann bei der Bestie war. Dies wird von Priester Sardis jedoch als Unsinn abgetan.

Fronsac bekommt von Beauterne den Befehl, einen Wolf so zu präparieren, dass er aussieht wie eine mögliche Bestie. Diese soll nach Paris gebracht und so der Ruf des Königs wiederhergestellt werden. Widerwillig beugt er sich und geht mit nach Paris, wo ihm verboten wird, je wieder nach Gévaudan zurückzukehren. Denn niemand soll erfahren, dass nicht die echte Bestie getötet wurde. Zusätzlich bekommt er das Angebot, nach Afrika zu reisen, ein langgehegter Wunsch von ihm. Am Tag der Abreise schafft es d’Apcher jedoch, ihn aufzuhalten. Dabei hilft ihm ein Brief von Marianne, in dem sie ihm vermutlich ihre Liebe gesteht.

Zurück in Gévaudan begeben sich Fronsac, Mani und d’Apcher erneut auf die Jagd, doch diesmal bringt Mani die Wölfe des Waldes dazu, ihnen die Bestie zu bringen. So geschieht es und die drei Männer versuchen, die Bestie in einer Schlucht zu überwältigen, doch die kann entkommen. Mani folgt den Spuren der verwundeten Bestie und entdeckt eine Höhle voller Kreuze, in der auch die Bestie gehalten wird. Jedoch wird er von den Menschen, die dem Herrn der Bestie dienen, getötet. Fronsac beginnt blind vor Wut Rache zu nehmen und sucht das Hauptquartier der Bestien-Anhänger auf, wo er viele von ihnen tötet. Doch er kehrt nach Hause zurück, um Mani zu bestatten. Dort stellt sich heraus, dass der Priester Sardis die ganze Zeit wusste, dass die Bestie von einem Menschen befehligt wurde. Anschließend wird Fronsac verhaftet, da er trotz Verbot nach Gévaudan zurückkehrte. Jedoch rettet ihn die Kurtisane Sylvia (die eine Spionin des Papstes ist, wie sich später herausstellt), die er gelegentlich besuchte, indem sie ihm ein Gift einflößt, das ihn tot erscheinen lässt. Von ihr erfährt er auch, dass die Bestie vom „Pakt der Wölfe“ befehligt wurde, einer Organisation, deren alleiniges Ziel es ist, das Wort Gottes zu verkünden und ein neues Frankreich zu erschaffen.

In einem Szenenwechsel sieht man Marianne und ihren Bruder Jean-François, der offenbar in sie verliebt und auch wahnsinnig ist. Da sie ihn aber zurückweist, dreht er durch, vergewaltigt seine Schwester und verwundet sie schwer. In dieser Szene ist auch zu erkennen, dass Jean-François der Meister der Bestie ist.

Fronsac greift den Pakt während einer Versammlung ein zweites Mal an, diesmal jedoch in Begleitung von Soldaten, die die Mitglieder sogleich verhaften. Dennoch kommt es zum finalen Kampf zwischen Fronsac und Jean-François, bei dem Jean-François stirbt. Zu Hause erfährt Fronsac, dass Marianne im Sterben liegt. Er verabreicht ihr ein Heilmittel, das er von Mani erhalten hat. Unklar bleibt, ob Marianne dadurch gerettet ist. In seinen Erinnerungen berichtet d'Apcher allerdings, er habe sich gerne vorgestellt, dass die beiden später ein glückliches Leben in Afrika geführt haben. Vom Pfleger der Bestie erfährt Fronsac noch, dass die Bestie ein Junges einer seltsamen Kreatur aus Afrika ist, das in einer Rüstung steckt, die es grauenvoll aussehen lässt und unverwundbar macht. Jean-François richtete das Tier gezielt darauf ab, so grausam zu sein.

Besonderheit

Pakt der Wölfe ist einer der wenigen französischen Filme, die auch in den Vereinigten Staaten erfolgreich waren.

Nicht nur das Thema des Films beruht auf einer wahren Begebenheit, auch die Mehrheit der im Film handelnden Personen. Beauterne und Duhamel sind sehr stark an ihre historischen Vorbilder angelehnt. Fronsac hingegen ist nicht so einfach zuzuordnen und basiert vermutlich auf dem Naturwissenschaftler Comte (Graf) de Buffon, der ebenfalls sehr wortgewandt, aber nie in Amerika war.

Die Gestaltung der Bestie

Die Bestie wurde für den Film vom „Jim Hensons Creature Shop“ gestaltet, der unter anderem schon den Ninja Turtles und dem Schweinchen Babe Leben einhauchte.

Nachdem die ersten Zeichnungen bei Christophe Gans auf Zustimmung stießen, wurde erst einmal eine Skulptur der Bestie erstellt, die sich dann mit Hilfe diverser Mechanismen möglichst realistisch bewegen sollte.

Das Team bestand aus Malern, Designern, Ingenieuren und Elektronikern, die schließlich ein computergesteuertes hydraulisches System entwarfen, so dass bestimmte Bewegungsabläufe, wie zum Beispiel die Mimik, die sich sonst nur schwer gestalten lässt, programmiert werden konnten.

Schließlich entstanden drei Exemplare der Bestie. Es gab eine mechanische Version für die Dreharbeiten, die allerdings nur dann verwendet werden konnte, wenn die Bestie sich in einer Szene nicht viel bewegen musste. Zusätzlich dazu wurde noch ein Exemplar für die Stunts benötigt. Die wichtigste Version war aber die digitale, die erst bei der Filmüberarbeitung am Computer eingefügt wurde, meist bei Actionszenen, die nicht von dem mechanischen Modell ausgeführt werden konnten.

Oftmals fiel die Entscheidung zwischen mechanischer und digitaler Version erst nach den Dreharbeiten, wenn dem Regisseur eine Szene nicht realistisch genug erschien.

Gedreht wurden die Szenen mit der mechanischen Bestie nur selten direkt am Schauplatz, sie entstanden meist vor einem Bluescreen in den Londoner Studios, so dass sich die Schauspieler die Bestie oft vorstellen mussten.

Auszeichnungen

Beim „Cabourg Romantic Film Festival“ gewann Émilie Dequenne den Preis als beste Nachwuchsschauspielerin für ihre Rolle als „Marianne de Morangias“.

2002 gewann Dominique Borg den César für die besten Kostüme.

Christophe Gans erhielt den „Grand Prize of European Fantasy Film in Silver“ beim Sitges Festival Internacional de Cinema de Catalunya, Spanien.

Der Pakt der Wölfe war in acht Kategorien für den Saturn Award nominiert, konnte aber keinen gewinnen.

Kritiken

„Hongkong-Action, Ungeheuer und Kostüme: Mit seinem Mystery-Abenteuer „Pakt der Wölfe“ gelang dem französischen Regisseur Christophe Gans ein ebenso stilvoller wie virtuos inszenierter Genrefilm, der das europäische Kino schmückt, sich aber auch vor Hollywood-Blockbustern nicht verstecken muss.“

Spiegel Online

„Gut gebrüllt: Schon beim adrenalinträchtigen Auftakt stürzt einen der französische Actionfilm „Der Pakt der Wölfe“ in Verwirrung. Das Mädchen sieht aus wie aus einem teuren Kostümepos, doch ihr Tod ist so blutrünstig voyeuristisch inszeniert wie in einem Splatterfilm – und so hektisch wie bei MTV.“

AP

„Wenn dann gegen Ende das ulkige Monster gefunden wird, hat man tatsächlich längst abgeschaltet. Die Sinne schlafen. Soviel Fantasie [gemeint ist das Filmgenre, besser bekannt als Fantasy] ermüdet, so schnell, wie Phantasie es nie könnte.“

FAZ.net

„Wirklich gruselig an PAKT DER WÖLFE ist sein unwissendes Pendeln zwischen Langatmigkeit und Sensation. Mit seinem unübersichtlichen Personengeflecht, den knalligen, aber wahllos eingestreuten Martial-Arts-Einlagen und dem behäbigen Abgrasen so ziemlich aller machbaren Themen steht der Film sich selbst im Weg. Die Spannung kommt und geht sporadisch. Den Bogen überspannt Gans vollends, wenn sein Held nach fast zwei Stunden Laufzeit in einen zutiefst zynischen und abstoßenden Rachefeldzug zieht, als Ersatz für ein sinniges Ende. Was soll da eine ausgefeilte Optik noch rausreißen?“

Playerweb.de

Weblinks


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