Panarabisch

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Unter Arabischem Nationalismus oder auch Panarabismus versteht man eine Bewegung, die die arabische Kulturnation, im Sinne von gemeinsamer Sprache und Kultur, d. h. alle Araber vom Atlantik bis zum Persischen Golf in einen gemeinsamen Nationalstaat vereinen will, anstatt der heutigen vielen arabischen Staaten. Doch dieser Nationalismus war nicht rein säkular, obwohl er aus dem Westen importiert wurde und in manchen Fällen, gerade im Irak durch faschistische Einflüsse geprägt war. Einige sehen ihn jedoch trotzdem als Antwort auf das Scheitern des Panislamismus.

Der arabische Nationalgedanke hat seine Wurzeln noch in der Zeit des osmanischen Reiches. Islamische Reformer unter der osmanischen Herrschaft (also noch vor dem ersten Weltkrieg) übersetzten das französische „patrie“ mit dem Begriff "Watan“. So wurde die Vision von der islamischen Umma (islamische Gemeinde) unter dem osmanischen Reich erschüttert und durch die „Nation“ ersetzt.

Der Syrer und orthodoxe Christ Michel Aflaq, Vordenker des Baathismus als eine panarabische Gedanken- und politische Richtung) und Mitgründer der Ba'ath-Partei nimmt dabei eine gewichtige Rolle ein. Auch Gamal Abdel Nasser war ein glühender Verfechter des arabischen Nationalismus im Sinne des Nasserismus.

Der Panarabismus wurde zu einer Ideologie, die eine Identität schuf, nämlich die arabisch-islamische Identität. Dieser neugebildeten Nationalidentität verliehen Denker des Panarabismus eine Bedeutung, die vom Islam nicht zu trennen ist, was auch M. Aflaq bestätigt.

Nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 geriet der arabische Nationalismus mehr und mehr in eine Krise und musste über weite Strecken dem islamischen Fundamentalismus Platz machen. Der arabische Nationalismus entwickelte sich durch die zunehmende Macht der Nasseristen und später der Baathisten zu einem Unterdrückungsinstrument gegen die nationalen Minderheiten in den arabischen Ländern.

Panarabismus

Unter Panarabismus versteht man das Bestreben nach einem Zusammenschluss und Vereinheitlichung aller arabischer Staaten, die nicht zuletzt durch ihre Sprache miteinander verbunden sind. Der Gedanke eines gemeinsamen arabischen Staates ist die panarabische Antwort auf das Motto der damaligen europäischen Besatzer „Teile und herrsche“. Die jetzigen Staaten wurden von den Besetzern während der Kolonialisierung unterteilt und somit wurde auch die arabische Gesamtheit auseinandergerissen.

Der wohl bekannteste Verfechter des Panarabismus war Gamal Abdel Nasser (60er Jahre, Ägypten), der es für kurze Zeit schaffte, die Staaten Ägypten und Syrien zur Vereinigten Arabischen Republik zu vereinen.

Auch die von Michel Aflaq gegründete Baʿth-Partei ging ihren panarabischen Bestrebungen im Irak nach. So gründeten der Irak und Jordanien 1958 die Arabische Föderation, welche jedoch nur sechs Monate bestand.

Anhänger des Panarabismus wie Gamal Abdel Nasser wurden in Europa, aufgrund ihrer Aggressionspolitik als „arabischer Hitler“ diffamiert. Nasser zum Beispiel wurde die Verstaatlichung des in britischem Besitz gewesenen Sueskanals vorgeworfen sowie viel privates Eigentum.

Auch heute gibt es panarabische Gedanken in der Politik einiger arabischer Länder. Eng verbunden mit dem Panarabismus, so die Meinung einiger libyscher Denker, ist auch der Panafrikanismus.

Siehe auch:

Literatur

  • Bassam Tibi: Vom Gottesreich zum Nationalstaat. Islam und panarabischer Nationalismus

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