Ataya

Ataya
Teezubereitung in Gambia/Westafrika

Ataya, auch Attaya, Ataaya, ist in mehreren Ländern der westafrikanischen Küstenregion die Bezeichnung für die übliche Zubereitungsart von Grünem Tee wie auch für das so zubereitete Getränk.

Grüner Tee gelangte über die Teeroute von China bis zu den Maghreb-Staaten und über Mauretanien durch den Transsaharahandel bis nach Westafrika. Mit dem Tee verbreitete sich die berberisch-arabische Teekultur Nordwestafrikas auch in den schwarzafrikanischen Ländern Senegal, Gambia, Sierra Leone und Liberia.

Inhaltsverzeichnis

Namen

Der Name Ataya hat denselben maghrebinischen Ursprung. Das Berberwort Atay für „Tee“ wurde ohne den bestimmten Artikel im Marokkanisch-Arabischen und durch die Ausbreitung nach Süden auch im arabischen Dialekt Mauretaniens, dem Hassania, übernommen.[1] In Atay ist wie im Deutschen „Tee“ und sehr vielen weiteren Sprachen das entsprechende chinesische Schriftzeichen enthalten, das chá oder te ausgesprochen wird. Die Endung -a dürfte eine regionale Ausspracheerleichterung sein.

Zubereitung

Beim Einschenken wird der Tee aus einem kleinen Emaille-Kännchen, das vorher auf einem Stövchen erhitzt wurde, aus erhöhter Position (ca. 30 cm) oft kunstvoll in kleine Glastassen geschüttet. Anschließend wird er in einer schnellen ungefähr dreimaligen Prozedur in einer zweiten Tasse hin und zurück geschüttet, bis der Tee schaumig ist. Je häufiger man dieses Verfahren wiederholt, als desto besser (weniger bitter) gilt der Tee. Dabei kühlt er sich ein wenig ab – ist aber dennoch sehr heiß. Getrunken wird er dann mit sehr viel Zucker und wenn vorhanden mit Minz- bzw. Pfefferminzblättern garniert. Oder die Minzblätter werden gleich mit aufgekocht.

Der Tee wird dabei zu fast allen Tages- und Nachtzeiten getrunken, bevorzugt nach dem Essen mit der Familie oder mit Gästen. Es wird dazu Grüner Tee in drei Aufgüssen serviert, von denen es heißt:

  • Der erste sei bitter wie der Tod
  • Der zweite lieblich wie das Leben
  • Der dritte süß wie die Liebe

Es gilt als passendes Gastgeschenk, wenn man dem Hausherrn, zu dem man eingeladen ist, Grünen Tee und Zucker mitbringt.

Regionale Varianten

In Gambia wird neben Ataya mit Grünem Tee auch die Spezialität eines Tees aus Kinkéliba-Blättern zubereitet.

Literatur

  • Jojo Cobbinah: Senegal, Gambia: praktischer Reiseführer an die Westküste Afrikas. Meyer, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-89859-103-4
  • Rosel Jahn: Gambia: Reiseführer mit Landeskunde ; mit einem Reiseatlas. Mai, Dreieich 1997, ISBN 3-87936-239-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jeffrey M. Heath: Jewish and Muslim Dialects of Moroccan Arabic. RoutledgeCurzon, London/New York 2002, S. 253 (bei Google Books)

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