Pater Sievernich

Pater Sievernich

Michael Sievernich (* 1945 in Arnsburg bei Lich, Hessen) ist ein deutscher Jesuit, römisch-katholischer Theologe und Professor für Pastoraltheologie.

Leben

Nach seinem Abitur in Köln 1965 trat Sievernich als Novize der Gesellschaft Jesu (SJ) bei. 1967 bis 1970 studierte er Philosophie an der jesuitischen Hochschule für Philosophie München mit Abschluss Lic. phil.; es folgte 1973 sein Diplom in katholischer Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main. Nach einem kurzem Studienaufenthalt in den USA wird er 1973 von Kardinal Hermann Volk zum Priester geweiht. Sievernich schließt an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster ein postgraduales Studium in katholischer Theologie an. Dort wird er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Sauerlandia Münster im CV. Sievernich wurde 1982 an der Universität Münster mit der Arbeit Schuld und Sünde in der Theologie der Gegenwart promoviert. Die Arbeit erhielt den Preis der Universität Münster.

Nach einem Studienaufenthalt in Kolumbien habilitierte sich Sievernich an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main und erhielt die venia legendi für Pastoraltheologie und Religionspädagogik. Ab 1984 war er als Privatdozent tätig und erhielt 1988 einen Ruf als Professor für Pastoraltheologie an der obgenannten Frankfurter Hochschule. Mehrfach hatte er Gastprofessuren in Lateinamerika inne: Buenos Aires (1991, 1993) und Mexiko-Stadt (1995). Von 1996 bis 2000 war er Rektor der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt. 2003 erhielt Michael Sievernich einen Ruf auf den Lehrstuhl für Pastoraltheologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Zur Zeit ist Michael Sievernich Dekan der katholisch-theologischen Fakultät in Mainz. An der Hochschule Sankt Georgen wurde er zum Honorarprofessor ernannt.

Sievernich war seit 1973 in Nebentätigkeit pastoral engagiert (Jugendarbeit, Predigt, Exerzitien, geistliche Begleitung). 1977 bis 1981 war er Subregens am Priesterseminar Sankt Georgen in Frankfurt.

Sievernich hat mittlerweile zahlreiche Veröffentlichungen publiziert; bekannt wurden insbesondere seine Auseinandersetzungen mit der Befreiungstheologie. Seine Schwerpunkte in der Forschung sind: Christliche Sozialformen in Geschichte und Gegenwart, Ritual und Sakrament, Urbanität und Pastoral, Inkulturation und interkulturelle Theologie, ignatianische Spiritualität und Seelsorge, Religion in der späten Moderne.

Literatur

  • Michael Sievernich: Sexualmoral ohne Normen?, Grünewald-Verlag Mainz 1972.
  • Michael Sievernich: Schuld und Sünde in der Theologie der Gegenwart, Knecht Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-7820-0479-5
  • Michael Sievernich, Klaus Philipp Seif: "Schuld und Umkehr in den Weltreligionen", Matthias-Grünewald-Verlag Mainz 1983, ISBN 3-7867-1034-1
  • Michael Sievernich: Friedrich von Spee: Priester, Poet, Prophet, Knecht Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-7820-0552-X
  • Michael Sievernich: Gott und die Armen: Über d. Theologie d. Befreiung, Johannes-Verlag Leutesdorf am Rhein 1986, ISBN 3-7794-0997-6
  • Michael Sievernich: Impulse der Befreiungstheologie für Europa, Kaiser München 1988, ISBN 3-459-01750-3
  • Michael Sievernich, Günter Switek: Ignatianisch: Eigenart und Methode der Gesellschaft Jesu, Herder Freiburg 1991, ISBN 3-451-21842-9
  • Michael Sievernich: Conquista und Evangelisation: 500 Jahre Orden in Lateinamerika, Matthias-Grünewald-Verlag Mainz 1992, ISBN 3-7867-1649-8
  • Michael Sievernich: Gotteslust: meditative Überraschungen, Herder Freiburg 1993, ISBN 3-451-23080-1
  • Michael Sievernich, Johannes Beckermann: Christen an der Schwelle zum dritten Jahrtausend: Entwicklungen und Perspektiven", Knecht Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-7820-0837-5
  • Bartolomé de LasCasas: Kurzgefaßter Bericht von der Verwüstung der Westindischen Länder, hg. von Michael Sievernich, Insel Verlag Frankfurt 2006, ISBN 3-4583-4862-X
  • Ignatius von Loyola, Bericht des Pilgers, hg., übers. und eingel. von Michael Sievernich, mit Kupferstichen von Peter Paul Rubens und Jean Baptiste Barbé, Marixverlag Wiesbaden 2006, ISBN 3-86539-075-7
  • Franz Xaver, Briefe und Dokumente 1535-1552, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2006, ISBN 3-7954-1875-5, zusammen mit Peter Knauer

Weblinks



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