Paul Joseph Schafarik

Paul Joseph Schafarik
Pavel Jozef Šafárik

Pavel Jozef Šafárik (auch in den Schreibungen Safáry / Schaffáry/ Schafary/ Saf(f)arik / Šafarík/ Szafarzik, tschechisch Pavel Josef Šafařík, neuslowakisch: Pavol Jozef Šafárik, dt. Paul Joseph Schaffarik, lat. Paulus Josephus Schaffarik, ung. Pál József Saf(f)arik; * 13. Mai 1795 in Kobeliarovo; † 26. Juni 1861 in Prag) war ein slowakischer Wissenschaftler und Dichter.

Šafárik gilt neben Josef Dobrovský und Jernej Kopitar als einer der Begründer der wissenschaftlichen Slawistik.

Leben

Von 1819-1833 war er Lehrer und später Direktor des serbischen Gymnasium in Novi Sad, danach Journalist, von 1837-1847 Zensor und ab 1841 Kustos der Prager Universitätsbibliothek.

Obwohl er sich selbst als Slowaken bezeichnete, schrieb Šafárik fast ausschließlich tschechisch und deutsch und nahm eine kritische Position zu der von Ľudovít Štúr vorgeschlagenen slowakischen Schriftsprache ein.

Šafárik war Großvater des Begründers der böhmischen Balkanologie und Byzantinistik Konstantin Jireček.

Die slowakische Stadt Tornaľa in der Mittelslowakei trug von 1948 bis 1990 zu seinen Ehren den Namen Šafárikovo.

Werke

Poesie
  • Ode festiva... (Levoča, 1814)
  • Tatranská múza s lyrou slovanskou (Levoča, 1814) [wörtlich:Die Tatra-Muse mit einer slawischen Lyra]
Wissenschaftliche Werke
  • Počátkové českého básnictví, obzvláště prozodie (1818, Pressburg), mit František Palacký [wörtlich:Grundlagen der böhmischen Dichtung, insbesondere der Prosodie]
  • Novi Graeci non uniti ritus gymnasii neoplate auspicia feliciter capta. Adnexa est oratio Pauli Josephi Schaffarik (1819, Novi Sad)
  • Písně světské lidu slovenského v Uhřích. Sebrané a vydané od P. J. Šafárika, Jána Blahoslava a jiných. 1-2 (1823-27, Prag) /"Národnie zpiewanky- Pisne swetské Slowáků v Uhrách" (1834-1835, Buda), mit Jan Kollár [wörtlich: Weltliche Lieder des slowakischen Volkes im (Königreich) Ungarn. Gesammelt und herausgegeben von P. J. Šafárik, Ján Blahoslav und anderen. 1-2 / Volksgesänge - Weltliche Lieder der Slowaken im (Königreich) Ungarn]
  • Geschichte der slawischen Sprache und Literatur nach allen Mundarten (1826, Pest),
  • Über die Abkunft der Slawen nach Lorenz Surowiecki (1828, Buda)
  • Serbische Lesekörner oder historisch-kritische Beleuchtung der serbischen Mundart (1833, Pest)
  • Slovanské starožitnosti(1837, Prag), sein Hauptwerk, dt. Fassung Slawische Altertümer, das erste umfassende Werk über die Kultur und Geschichte der Slawen.
  • Monumenta Illyrica (1839, Prag)
  • Slovanský národopis (1842, Prag) [wörtlich: Slawische Völkerkunde]
  • Die ältesten Denkmäler der böhmischen Sprache... (1840, Prag), mit František Palacký
  • Počátkové staročeské mluvnice in: Výbor (1845) [wörtlich: Grundlagen der altböhmischen Grammatik]
  • Památky dřevního pisemnictví Jihoslovanů (1851, Prag) [wörtlich: Denkmäler des alten Schrifttums der Südslawen]
  • Památky hlaholského pisemnictví (1853, Prag) [wörtlich: Denkmäler des glagolitischen Schrifttums]
  • Glagolitische Fragmente (1857, Prag), mit Konstantin Höfler
  • Über den Ursprung und die Heimat des Glagolitismus (1858, Prag)
  • Geschichte der südslawischen Litteratur 1-3 (1864-65, Prag)

Weblinks


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