Paul Thumann

Paul Thumann
Paul Thumann

Friedrich Paul Thumann (* 5. Oktober 1834 in Groß Schacksdorf; † 19. Februar 1908 in Berlin) war ein deutscher Illustrator und Porträtmaler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Thumann, Sohn eines vielseitig begabten Dorfschullehrers, war von 1855 bis 1856 Schüler der Akademie in Berlin und arbeitete dann bis 1860 im Atelier von Julius Hübner in Dresden. Nach zweijährigem Aufenthalt in Leipzig studierte er an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar unter Ferdinand Pauwels, an der er 1866 zum Professor berufen wurde.

Die Zeit der Rosen und der Träume

Im Kriege 1870/71 wurde Thumann als Zeichner im Hauptquartier der III. Armee eingesetzt. Nachdem er seit 1872 als Lehrer in Dresden tätig gewesen war, wurde er 1875 als Professor an die Kunstakademie in Berlin berufen; diese Stellung legte er 1887 nieder. Er bereiste 1862 Ungarn und Siebenbürgen, 1865 Italien, später Frankreich, Belgien und England. Zwischen 1887 und 1891 lebte er in Italien und übernahm 1892 das Meisteratelier von Professor Julius Schrader. Seine Haupttätigkeit fand Thumann in der Illustration (z. B. Auerbachs Kalender, Johann Wolfgang von Goethes „Wahrheit und Dichtung“, Alfred Tennysons „Enoch Arden“. Adelbert von Chamissos „Frauenliebe und Leben“, desselben „Lebenslieder und -Bilder“, Robert Hamerlings „Amor und Psyche“, Heinrich HeinesBuch der Lieder“). Die Eleganz der Formengebung, der sinnvolle Ernst und die Anmut der Figuren gewannen diesen Illustrationen großen Beifall. Doch verlor sich Thumann schließlich in ein süßliches und oberflächliches Formenspiel, welches den Eindruck seiner ersten Schöpfungen abschwächte.

1860 heiratete Thumann eine Frau aus englischem Adel. Eine Tochter Thumanns heiratete einen Bruder des englischen Dichters Algernon Swinburne.

Werke (Auswahl)

Von seinen Gemälden sind neben der Erstlingsarbeit zu erwähnen:

  • St. Hedwigis, Altarbild für Liegnitz (1857),
  • fünf Bilder Aus dem Leben Luthers für die Wartburg,
  • Luthers Trauung (1871),
  • die Taufe Wittekinds und
  • die Rückkehr Hermanns des Cheruskers aus der Schlacht am Teutoburger Wald für das Gymnasium zu Minden und
  • die drei Parzen

Er hat auch Studienköpfe gemalt, deren Vorzug in der süßlichen Eleganz der Auffassung beruht.

Illustrationen (Auswahl)

Literatur

Georg Speitel: Paul Thumann (1834-1908) und seine in Minden befindlichen Monumentalgemälde. Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins, Jahrgang 51 (1979), S. 85-92.

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Weblinks

 Commons: Paul Thumann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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