Paul Troger

Paul Troger
Paul Troger, Selbstportrait
Christus am Ölberg
Stift Göttweig: Kaiserstiege: Apotheose Karl VI (1739)

Paul Troger (* 30. Oktober 1698 in Welsberg im Pustertal (Südtirol); † 20. September 1762 in Wien) war ein österreichischer Maler des Rokoko.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Bischof von Gurk, Jakob Maximilian von Thun und Hohenstein, ermöglichte ihm vor 1722 eine längere Studienreise nach Italien, wo er unter anderem bei Sebastiano Ricci in Venedig und Francesco Solimena in Neapel studierte. Solimena wurde sein großes Vorbild. In seinem Nachlass fand man auch Kupferstiche anderer italienischer Künstler, die seine Vorbilder waren, unter anderem von Tintoretto und Raffael.

1727/28 schuf er sein erstes Hauptwerk, das Hochaltarbild und das Kuppelfresko der Kajetanerkirche in Salzburg. Anschließend war er in Wien ansässig, wo die Malerei jedoch von Rottmayr und Gran dominiert wurde, so dass er nach Niederösterreich auswich. Vor allem für die Klöster in Niederösterreich schuf er den größten Teil seiner Fresken, oft in Zusammenarbeit mit seinen Tiroler Landsleuten, dem Maler Johann Jakob Zeiller und dem Architekten Joseph Munggenast.

Sein letztes großes Werk ist das Deckenfresko des Brixner Doms, das in einem expressiven, zukunftsweisenden Stil gemalt ist (1750). Danach schuf er nur noch Staffeleibilder.

In den Jahren von 1754 bis 1757 war Paul Troger Rektor der Wiener Akademie der bildenden Künste.

Licht und Farbe wurde bei Troger gezielt für allegorische Zwecke eingesetzt, fast immer gibt es eine "helle" und eine "dunkle" Seite bei seinen Bildern. Oft sind es auch die allegorischen Figuren, die als "Lichtquelle" fungieren, was auch perspektivische Probleme aufwirft. Gegenüber dem klassisch orientierten Gran ist bei Troger eine Steigerung des Expressiven zu bemerken, das sich bei seinem bedeutendsten Schüler Franz Anton Maulbertsch noch verstärkte. Weitere seiner Schüler waren Martin Knoller und Franz Xaver Wagenschön. Kokoschka stellte sich bewusst in die Traditionslinie von Troger-Maulbertsch.

Im Jahr 1894 wurde in Wien Penzing (14. Bezirk) die Trogergasse nach ihm benannt.

Werke

Literatur

  • Hermann Arthur Lier: Troger, Paul. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 38, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 633 f.
  • Aschenbrenner, W./Schweighofer, G.; Paul Troger. Leben und Werk, Salzburg (1965), Verlag St. Peter

Weblinks

 Commons: Paul Troger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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