Pausa/Vogtland

Pausa/Vogtland
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Pausa/Vogtl.
Pausa/Vogtl.
Deutschlandkarte, Position der Stadt Pausa/Vogtl. hervorgehoben
50.56666666666711.983333333333470Koordinaten: 50° 34′ N, 11° 59′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Vogtlandkreis
Höhe: 470 m ü. NN
Fläche: 36,57 km²
Einwohner: 3787 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 104 Einwohner je km²
Postleitzahl: 07952
Vorwahl: 037432
Kfz-Kennzeichen: V
Gemeindeschlüssel: 14 5 23 310
Stadtgliederung: 7 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Neumarkt 1
07952 Pausa/Vogtl.
Webpräsenz:
Bürgermeister: Jonny Ansorge

Die Stadt Pausa/Vogtl. liegt im sächsischen Vogtlandkreis. Die etwa 4000 Einwohner zählende Stadt wirbt touristisch damit, am Mittelpunkt der Erde zu liegen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Die Stadt liegt auf einer Höhe von ungefähr 450 Meter über NN in einem Talkessel am Fluss Weida am westlichen Rand des Freistaates Sachsen. Sie umfasst eine Gesamtfläche von 38 km². Höchster Punkt ist der 546 m ü. NN hohe Sandberg.

Pausa gehört zum Einzugsgebiet von Plauen, das etwa zwölf Kilometer entfernt liegt. Es liegt in einer Ausbuchtung des Freistaats Sachsen, die fast das thüringische Zeulenroda-Triebes erreicht, das etwa acht Kilometer entfernt ist. Die Grenze zum Freistaat Bayern befindet sich in ungefähr 17 Kilometern Entfernung.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind Mehltheuer, die Stadt Mühltroff und die Stadt Plauen im Vogtlandkreis, die Gemeinde Vogtländisches Oberland und die Stadt Zeulenroda-Triebes im thüringischen Landkreis Greiz sowie die Stadt Schleiz im ebenfalls thüringischen Saale-Orla-Kreis.

Stadtgliederung

Zur Stadt Pausa gehören die Ortsteile Ebersgrün, Linda, Oberreichenau, Ranspach, Thierbach, Unterreichenau und Wallengrün.

Geschichte

Vermutlich im 6./7. Jahrhundert siedelten sich Wenden an. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes als Pussen datiert von 1263 in einer Urkunde über einen Kauf zwischen dem Deutschherren-Ordenshaus Plauen und dem Kloster Mildenfurth bei Weida (heute Ortsteil von Wünschendorf/Elster). Die erste urkundliche Erwähnung als Stadt war 1393, die ältesten Stadtstatuten stammen aus dem Jahr 1449. Seit 1571 ist die Stadtmauer urkundlich nachweisbar. Die Entwicklung von einem reinen landwirtschaftlich geprägtem Gebiet zu industriellem Gewerbe begann im 17. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert prägten Textilbetriebe (Stickerei, Weberei, Strumpfwirkerei) das Stadtbild. 1883 wurde die Eisenbahnstrecke Mehltheuer–Weida eröffnet, an der Pausa einen Bahnhof erhielt. In der Folge wurden einige Fabriken gebaut, die die Industrialisierung fortschreiten ließen.

Während der Zeit der DDR gehörte Pausa zum Bezirk Gera und wurde nach der Wiedervereinigung Deutschlands zunächst thüringisch. Zum 1. April 1992 setzten die Pausaer ihre Rückgliederung zum Freistaat Sachsen durch. Gleichfalls fanden in den 1990er Jahren Ortseingliederungen statt, die Pausa zu einem Unterzentrum werden ließen. Am 10. Januar 2000 wurde eine Verwaltungsgemeinschaft zwischen der Stadt Pausa und der sechs Kilometer westlich gelegenen Stadt Mühltroff mit dem Namen Verwaltungsgemeinschaft Pausa gebildet.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1998 31. Dezember):

  • 1834: 2191
  • 1998: 4189
  • 1999: 4179
  • 2000: 4139
  • 2001: 4112
  • 2002: 4052
  • 2003: 3988
  • 2004: 3956
  • 2005: 3902
  • 2006: 3834
  • 2007: 3787
Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt Sachsen

Die Zahlen geben den dramatischen Einwohnerverlust nach 1990, verursacht durch die Schließung zahlreicher Industriebetriebe und die dadurch bedingte Abwanderung, nur unzureichend wieder, da durch umfangreiche Eingemeindungen (siehe Stadtgliederung) rechnerisch Einwohner hinzu kamen.

Politik

Wappen

Wappenbeschreibung: "In Gold ein rotbewehrter schwarzer Löwe."

Städtepartnerschaften

Seit 1990 bestehen zwei Städtepartnerschaften: Gemeinde Neunkirchen im Siegerland und Stadt Selbitz (Frankenwald). Im Jahr 2005 wurde ein Partnerschaftsvertrag mit der tschechischen Stadt Brezova (bei Sokolov) abgeschlossen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Zu den baulichen Sehenswürdigkeiten Pausas gehören das Rathaus mit Globus, das ehemalige Amtsgericht, die Michaeliskirche mit Kirchplatz sowie Reste der Stadtmauer. Ferner sind sehenswert:

  • Der holzgeschnitzte Altar der Kirche im Ortsteil Ebersgrün.
  • Die Wehrkirche im Ortsteil Thierbach.
  • Die Triangulierungssäule Nummer 155 auf dem Sandberg beim Ortsteil Thierbach, mit der das Königreich Sachsen 1876 vermessen werden sollte; sie kam in den 1990er Jahren wieder an ihren Platz.
  • Der Ringwall im Ortsteil Linda, Reste einer germanischen Schutzburg mit Erdwall und Wassergrabenresten.

Naturdenkmäler

  • Eckhardts-Park mit seinen Quellen, Naturlehrpfad und Tiergehege.
  • Im Ortsteil Linda: Reinhards-Quelle, wo mineralhaltiges, klares Wasser aus dem Boden sprudelt.
  • Naturschutzgebiet Pausaer Weide
  • Orchideenwiese auf dem Wallengrüner Flur am Jahnberg.

Sport

  • Pausa hat ein gut ausgebautes Wanderwegenetz von ca. 85 Kilometer Länge.
  • Freizeitanlage Freibad Pausa am Butterberg. In der Nacht vom 28. zum 29. Oktober 2007 brannte das Restaurant des Bades durch Brandstiftung bis auf die Grundmauern nieder. Es entstand ein Schaden von ca. 700.000 Euro.
  • Jedes Jahr findet in Pausa ein achtstündiges Trabantrennen statt

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Sport

  • Der Ringerverein Pausa ist sehr erfolgreich.

Sonstiges

Mittelpunkt der Erde

Die Aussage, am Mittelpunkt der Erde zu liegen, entstand in Abwandlung der Tatsache, dass Pausa relativ genau in der Mitte des ursprünglichen Vogtlandes liegt. Ende des 18. Jahrhunderts begann die "Vermarktung" dieser Eigenschaft, nachdem aus Pausa ab 1850 für einige Jahrzehnte Bad Pausa wurde; die entsprechenden Mineralwasserquellen wurden bereits im 15. Jahrhundert nachgewiesen. Der genaue Ort des Mittelpunkts, und damit des Austrittpunktes der Erdachse, änderte sich im Laufe der Zeit: Ein auf dem Markt stehender Wasserkasten, ein Deckel und eine Messingkugel in der Diele im Boden von örtlichen Wirtshäusern. Heute ist die Erdachse im Keller des Rathauses gegen Entgelt zu besichtigen.

Das Wahrzeichen des Ortes symbolisiert - erstmals 1934 - auch eine auf dem Rathausdach montierte Weltkugel, heute mit einem Durchmesser von 3 Metern und einem Gewicht von 1,2 Tonnen. Das Modell wird nachts beleuchtet und rotiert (allerdings gegen den Rotationssinn der Erdkugel, da sonst der Schriftzug "Pausa - Mittelpunkt der Erde" nicht lesbar wäre).

Die Bezeichnung Mittelpunkt der Erde reklamiert auch Bernstadt auf dem Eigen bei Görlitz für sich.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung

Weblinks


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