Pemba

Pemba
Pemba
Pemba mit Nebeninseln
Pemba mit Nebeninseln
Gewässer Indischer Ozean
Inselgruppe Sansibar-Archipel
Geographische Lage 5° 13′ S, 39° 44′ O-5.210555555555639.72550Koordinaten: 5° 13′ S, 39° 44′ O
Pemba (Tansania)
Pemba
Länge 67 km
Breite 22 km
Fläche 984 km²
Höchste Erhebung 50 m
Einwohner 362.000 (2002)
368 Einw./km²
Hauptort Chake-Chake

Pemba (arabisch ‏الجزيرة الخضراء‎ al-Dschazira al-Chadra', DMG al-Ǧazīra al-ḫaḍrāʾ ‚die grüne Insel‘, lateinisch: Pyralax (römische Bezeichnung der Insel in der Antike)[1])) ist mit 984 km² (Nord-Süd-Ausdehnung 67 km; Ost-West-Ausdehnung bis zu 22 km ) und ca. 360.000 Einwohnern die zweitgrößte Insel des ostafrikanischen Sansibar-Archipels. Gemeinsam mit der 50 km südlich gelegenen Insel Unguja und zahlreichen kleinen Nebeninseln bildet Pemba den halbautonomen Teilstaat „Sansibar“ in Tansania.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Im Vergleich zur Nachbarinsel Unguja (Insel Sansibar) ist Pemba fruchtbarer und auch hügeliger. Pemba besitzt einige kleinere der Westküste vorgelagerte Inseln und eine Reihe von meist nur schwer zugänglichen Badestränden (bei ansonsten starkem Mangrovenbewuchs bzw. Korallenfelsküste).

Bevölkerung

Kinder auf Pemba

Zu über 95 % sind die Einwohner Pembas Muslime. Aufgrund weitgehend fehlender Sozialsysteme ist der familiäre Verbund und die Absicherung für das Alter durch Kinder sehr wichtig. Die Kinder müssen auf dem Lande schon früh in Haushalt und bei der Landwirtschaft mithelfen.

Geschichte

Die Geschichte der Insel ist untrennbar mit der Geschichte Sansibars und des Oman verbunden. Pemba war jedoch kurzzeitig (vom 18. Januar bis 7. April 1964) eine eigene Volksrepublik.

Flagge der Volksrepublik Pemba, 1964

Politik

Siehe: Politik Tansanias, Sansibar (Staat)

Die Insel gehört politisch zur Vereinigten Republik Tansania; Hauptorte sind Chake-Chake (Flughafen), Wete (Parlamentsgebäude) sowie Mkoani (Fährhafen). Auf Pemba hat sich seit Anfang der 1990er Jahre eine starke politische Oppositionsbewegung (Civic United Front – CUF) gegen die frühere Einheitspartei CCM (Chama Cha Mapinduzi) entwickelt.

Die Regierung der Republik Zanzibar ruft neuerdings zu erhöhtem Umweltbewusstsein auf. Das Fischen mit Gift oder Sprengstoff soll ganz unterbunden werden, die Kinder werden über nachhaltige Anbaumethoden von Feldfrüchten unterrichtet. Stellen aus dem Koran untermauern die neue grüne Bewegung.

Landwirtschaft

Gewürznelken werden in der Sonne getrocknet

Angebaut werden vor allem Gewürznelken, aber auch Kokosnüsse, Reis, Muskatnüsse, Bananen, Zuckerrohr, Mango, Jackfrucht, Papaya, Ananas, Bungo, Okra, Tomate, Pfeffer und Cassava.

Während der mehrmonatigen Nelkenerntesaison werden an vielen Stellen auf der Insel Matten ausgelegt, auf denen die Gewürznelken (Swahili: karafuu) mehrere Tage zum Trocknen ausgelegt werden. Die Nelkenernte zog früher jedes Jahr Wanderarbeiter vom Festland an; die Erntearbeiten sind gefährlich, da die noch nicht aufgeblühten Blütenstämme vom sehr hohen Nelkenbaum per Hand gepflückt werden müssen. Der Verfall der Weltmarktpreise für Nelken lässt jedoch nur noch geringe Lohnzahlungen zu, so dass heute im Bedarfsfall meist lokale Arbeiter beschäftigt werden.

Wirtschaft

Auf der Insel finden sich keine nennenswerten Industriebetriebe.

Aufgrund des tiefen Seegrabens zwischen Pemba und Sansibar sowie dem Festland konnte Pemba bis 2010 nicht mit Strom von außen versorgt werden; es gab daher in Wesha bei Chake-Chake ein eigenes Ölkraftwerk, welches jedoch nicht die ganze Insel versorgen konnte. Häufige Stromausfälle waren daher an der Tagesordnung bzw. es wurde jeweils im Wechsel nur ein Teil der Insel versorgt. Am 3. Juni 2010 wurde ein 36 kV Unterseestromkabel (78 km Länge, Tiefe bis 850 m) freigeschaltet, mit welchem nun die Insel mit Strom vom Festland Tanga versorgt wird.

Bodenschätze

Schon seit Längerem ist bekannt, dass bei Tundaua an der Westküste Ölvorkommen bestehen (Tundaua oil seep). Für die Onshore- und Offshore-Exploration von Öl und Gas sind im Jahr 2010 Lizenzen vergeben worden.

Tourismus

Touristisch ist Pemba trotz seiner vielfältigen landschaftlichen Reize im Gegensatz zu Sansibar bislang nur wenig entwickelt. Es gibt an einigen Stränden hochpreisige Hotels, die nur mit arrangiertem Transport zu erreichen sind; in den Orten Chake-Chake, Wete und Mkoani finden sich jeweils mehrere Hotels verschiedener Kategorien.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lionel Casson: The Periplus Maris Erythraei: text, translation, and commentary Princeton University Press, Princeton 1989. S. 37.



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