Perière

Perière

Vizeadmiral Lothar von Arnauld de la Perière (* 18. März 1886 in Posen; † 24. Februar 1941 bei Le Bourget, Paris) war der erfolgreichste deutsche U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg. Mit 194 versenkten Schiffen von zusammen 453.716 BRT war er zugleich erfolgreichster U-Bootkommandant der Seekriegsgeschichte.

Inhaltsverzeichnis

Karriere vor den Weltkriegen

Lothar von Arnauld de la Perière trat bereits am 1. April 1903 im Alter von 17 Jahren in die Kaiserliche Marine ein (Crew 4/03). Er durchlief die übliche Ausbildung und segelte mit Fregattenkapitän von Dombrowski auf dem Segelschulschiff Stein zu einer Ausbildungsfahrt nach Westindien. 1905 absolvierte er Spezialkurse für die Torpedowaffe und Artillerie. 1906 wurde er Leutnant zur See. Während der kommenden Jahre folgten Kommandos auf den Linienschiffen SMS Kurfürst Friedrich Wilhelm, SMS Schlesien und SMS Schleswig-Holstein sowie auch bei der II. Torpedobootsdivision. Von 1911 bis 1913 war Oberleutnant zur See von Arnauld de la Perière Torpedooffizier auf dem Kleinen Kreuzer SMS Emden. Bis zum Beginn des Krieges war er Adjutant beim Chef des Admiralstabes, Admiral Hugo von Pohl, in Berlin.

Erster Weltkrieg

Bei Ausbruch des Krieges meldete sich Lothar von Arnauld de la Perière zu den Marinefliegern. Zum Kapitänleutnant befördert wurde er am 16. Dezember 1914, am 1. April 1915 wechselte er zur U-Bootwaffe. Nach absolviertem Kommandantenkurs (mit Übungsfahrten in S.M. U 1 und S.M. U 3) übernahm er am 18. November 1915 in Pola das Kommando über S.M. U 35. Kapitänleutnant von Arnauld de la Perière machte mit diesem Boot im Mittelmeer bis März 1918 14 Feindfahrten. Die sechste Operation, die vom 26. Juli bis zum 20. August 1916 dauerte, war mit 54 versenkten Schiffen mit über 90.000 BRT die erfolgreichste Feindfahrt des Ersten Weltkrieges. Am 11. Oktober 1916 wurde er dafür als dritter U-Boot-Kommandant der U-Flottille Pola mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet. Am 18. Mai 1918 stellte Lothar von Arnauld de la Perière den U-Kreuzer S.M. U 139, der den Namen „Kapitänleutnant Schwieger“ erhielt, in Dienst. Mit diesem Boot machte er eine Fahrt, auf der fünf Schiffe mit 7.008 BRT versenkt wurden.Er konnte bei seinen Feindfahrten insgesamt 193 Handelsschiffe mit 457.179 BRT sowie zwei Kanonenboote mit 2.500 BRT versenken; außerdem wurden 7 Schiffe mit insgesamt 31.810 BRT beschädigt.

Zwischen den beiden Weltkriegen

Nach Kriegsende blieb Lothar von Arnauld de la Perière bei der Marine und führte vom 1. Februar 1919 bis zum Oktober 1920 das Sturmbataillon von-Arnauld-de-la-Perière in der 3. Marinebrigade unter Wilfried von Loewenfeld. 1922 wurde er zum Korvettenkapitän befördert. In den folgenden Jahren war er als Navigationsoffizier auf den Linienschiffen SMS Hannover und SMS Elsass sowie als Amiralstabsoffizier beim Chef der Marinestation Nordsee (damals Vizeadmiral Bauer) tätig. Von 1928 bis 1930 war er, inzwischen zum Fregattenkapitän befördert, Kommandant des Leichten Kreuzers Emden. Am 30. September 1931 trat er im Range eines Kapitän zur See in den vorzeitigen Ruhestand. Zwischen 1932 und 1938 unterrichtete er an der türkischen Marineakademie.

Zweiter Weltkrieg

Grabmal auf dem Invalidenfriedhof in Berlin

Lothar von Arnauld de la Perière wurde bei Kriegsbeginn reaktiviert und war bis März 1940 Marinebevollmächtigter in Danzig. Nach einer kurzen Zeit als Marinebefehlshaber Belgien - Niederlande, war er dann als Konteradmiral z.V. bis Juni 1940 Marinebefehlshaber Bretagne und anschließend Marinebefehlshaber Westfrankreich. Am 1. Februar 1941 erfolgte die Beförderung zum Vizeadmiral. Auf dem Weg zur Übernahme des Kommandos als Admiral Südost starb Lothar von Arnauld de la Perière beim Absturz seines Flugzeugs bei Le Bourget nahe Paris.

Zu seinem Andenken wurde eine Gruppe von VII C-Booten im Mittelmeer unter dem Namen Arnauld zusammengefasst.

Er ruht auf dem Berliner Invalidenfriedhof.

Orden und Ehrenzeichen

Literatur

  • Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft - Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild, Erster Band, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930, S. 35, ISBN 3-598-30664-4

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