Peter Hecker

Peter Hecker

Peter Hecker (* 13. April 1884 in Türnich; † 28. Dezember 1971 in Scheuren b. Altenberg) war ein deutscher Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Hecker malte hauptsächlich Bilder sakraler Natur, zumeist direkt auf Kirchenwände. Einige wenige profane Gemälde fanden sich in der Ordensburg Vogelsang und in der zerstörten Kölner Oper am Rudolfplatz. Peter Hecker war Soldat im Ersten Weltkrieg. Seine Fronterlebnisse flossen mitunter in seine kirchlichen Wandmalereien mit ein. Exemplarisch hierfür sind einige Wandgemälde in der Frechener Kirche St. Audomar. Ein Frühwerk von Hecker stellte die Ausmalung der Köln-Ehrenfelder Kirche St. Mechern dar, die über das Kölner Institut für religiöse Kunst vermittelt wurde. St. Mechern wurde im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Zwar sind einige Reste der Ausmalung erhalten geblieben, doch sein Heiland des 20. Jahrhunderts blieb es nicht. Auf diesem Bild sammelt Christus vom Schicksal gebeutelte Menschen um sich, während im Hintergrund das dekadente Nachtleben der Großstadt der 1920er Jahre dargestellt ist

Das Schicksal von Zerstörung ereilte auch die Ausmalung eines alten Kirchleins in Arnoldsweiler bei Düren. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Hecker erneut den Auftrag, besagtes Kirchlein auszumalen. Neben seinen obligatorischen Heiligenbildern sieht man nun einen Sensenmann auf einem der totbringenden Flugzeuge des zu Ende gegangenen Krieges reiten.

Bedeutend ist auch die Ausmalung der Kreuzerhöhungskirche in Wissen an der Sieg. Diese blieb vollständig erhalten und ist konzeptionell sehr interessant, da sich die Ausmalung auf den Altar hin konzentriert. Sie steht damit im Einklang mit den Ideen der Liturgischen Bewegung, welche die Altar- bzw. Christo-Zentriertheit in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen stellte. Die Arnoldsweiler-Ausmalung kennt das nicht, da sich der eigentliche Altar in einer historistischen Hauptkirche neben der Grabeskirche des Hl. Arnold befindet.

Hecker malte im Laufe der Jahre etliche weitere Kirchen aus, die meisten im Rheinland. Aber auch in der Sankt-Hedwigs-Kathedrale zu Berlin verlangte man seine Dienste. Ein letztes Werk findet sich im Kölner Dom. Dort, unter der aus Beton gegossenen Orgelempore, hat er sich dem Thema Musik gewidmet. Biblische Fundstellen, in denen Musik angesprochen wird, wie zum Beispiel die Posaunen von Jericho, sind dort bildlich umgesetzt. Eine kleine Referenz an den Auftragsgeber enthält dieses Werk auch: Der berühmte Kölner Erzbischof Kardinal Joseph Frings spielt Geige.

Siehe auch: Expressionistische Kirchenmalerei

Kirchen mit Gemälden von Peter Hecker

  • Kölner Dom
  • Kriegergedächtniskapelle von Alt St. Alban (Teil des Gürzenich)
  • Kriegergedächtniskapelle von St. Mechtern (Köln)
  • St. Patrokli (Soest)
  • St. Albertus Magnus (Köln)
  • St. Martin (Aldenhoven)
  • St. Agatha (Merchingen), Bauwerk des Kirchenexpressionisten Clemens Holzmeister
  • St. Nikolaus (Köln-Sülz)
  • St. Marien (Recklinghausen)
  • Herz Jesu (Leverkusen-Wiesdorf)
  • Hedwigsdom (Berlin)
  • St. Audomar (Frechen)
  • St. Marien (Neuss)
  • St. Barbara (Neuss)
  • Krankenhauskirche St. Elisabeth (Köln)
  • Kreuzerhöhungskirche in Wissen an der Sieg
  • St. Arnold Alt (Arnoldsweiler)
  • St. Maria Lyskirchen (Köln)
  • St. Martinus, Altarfenster (Solingen-Burg) (hier fügte er 1969 zwei Astronauten in den Mond ein, um an die Mondlandung zu erinnern)[1][2]
  • St. Raphael, Wuppertal-Langerfeld
  • St. Martin und Severin (Muffendorf, Bonn)

Literatur

  • Elisabeth Peters: Kirchliche Wandmalerei im Rheinland 1920–1940. Ein Beitrag zur Geschichte des Kölner Instituts für religiöse Kunst. CMZ-Verlag, Rheinbach 1996, ISBN 3-87062-026-9.

Weblinks

 Commons: Peter Hecker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. WDR-Lokalzeit Bergisch Land vom 20. Juli 2009
  2. Bildbeschreibung auf der Webseite der Gemeinde

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