Peter Horton

Peter Horton

Peter Horton (früher Peter Horten[1], * 19. September 1941 in Feldsberg, Südmähren als Peter Müller) ist ein österreichischer Sänger, Musiker, Gitarrist, Komponist, Buchautor.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Peter Horton im Kloster Irsee, 2008

Peter Horton wurde in Feldsberg (heute: Valtice) im damaligen Südmähren (heute: Tschechien), 70 Kilometer nördlich von Wien als Peter Müller geboren. Seine alleinerziehende Mutter zog mit seinen drei Geschwistern in den Nachkriegswirren nach Wien, wo er 1948 ersten Klavierunterricht erhielt. Seine musikalische Ausbildung setzte sich bei den Wiener Sängerknaben fort, mit denen er die ganze Welt bereiste und auch unter Herbert von Karajan auf der Bühne stand. 1951 trat er mit ihnen zum ersten Mal in einem öffentlichen Konzert auf. Er lernte in Wien Klavier und Klarinette, u. a. auch am Wiener Konservatorium. Mit 16 gründete er die Band Six Aces. Mit 18 hatte er seine erste Bühnenshow als Sänger in der Wiener Szene bei Jazzlegende Fatty George (Fatty’s Saloon) und im Kabarett-Zentrum Marietta von Gerhard Bronner. Mit 19 trat er als Bassist den Flamingos bei und begann mit 23 in Stuttgart Gesang zu studieren.

Es folgten Liederabende mit Repertoire von Franz Schubert über Carl Loewe bis Richard Strauss. Außerdem erste Aufnahmen mit dem Orchester Erwin Lehn beim Süddeutschen Rundfunk. Seine erste Single-Schallplatte erschien 1965. Er sang 1967 in der ersten Beatoper der Welt, Robinson 2000, am Berliner Theater des Westens und begann danach seine Karriere als Entertainer und Gitarrist. Er tourte in den USA mit seiner One-man-show, trat in Japan, Brasilien und Chile auf. Peter Horton begann erst mit 28 sein Gitarre-Studium. Durch seine pianistische Musikerfahrung konnte er sein harmonisches und rhythmisches Wissen auf die Gitarre übertragen, die schließlich zu seinem Hauptinstrument wurde. Seit seinen Anfängen veröffentlichte er etwa 65 Alben und Singles.

1967 vertrat Peter Horton – damals noch unter dem Namen Peter HortenÖsterreich beim Eurovision Song Contest mit dem Titel Warum es hunderttausend Sterne gibt. Mit nur zwei Punkten landete er auf einem geteilten 14. Platz unter 17 Teilnehmern. Zudem versuchte er sein Glück zweimal bei der deutschen Vorentscheidung zum Wettbewerb: 1972 scheiterte er an der Vorrunde als Siebtplatzierter mit Wann kommt der Morgen, 1975 erreichte er mit Am Fuß der Leiter den elften Platz unter 15 Teilnehmern.

Von 1978 bis 1984 spielte er im Duo Guitarissimo mit Sigi Schwab. 1985 gründete er das Duo Symphonic Fingers mit der deutsch-bulgarischen Pianistin und Sängerin Slava Kantcheff, mit der er auch neun Jahre verheiratet war. Neben zahlreichen Fernsehauftritten spielte das Duo an die 2000 Konzerte. Peter Horton wirkte als Gastsolist mit bei Produktionen von Weltstars wie Plácido Domingo, Peter Schreier und Art van Damme. Er spielte auf der Bühne mit Opernstars der Metropolitan Opera New York, der Mailänder Scala, der Wiener Staatsoper und des Bolschoi Theaters und präsentierte als Fernsehgastgeber Künstler aller Sparten. Mit seinen Sendereihen Café in Takt (ARD), Hortons Kleine Nachtmusik (ZDF) und "Horton's Bistro" (ZDF) schrieb er ein Stück kulturelle deutsche Fernsehgeschichte.

1982 verpflichtete ihn die Musikhochschule Hamburg als Dozent. Peter Horton gab auch Seminare für Schulmusiker und war stets ein Förderer von qualitätsbewusstem Nachwuchs.

Sein erstes Buch mit Aphorismen, Die andere Saite, veröffentlichte Peter Horton 1978. Es folgten bislang neun weitere. Darunter Pflaumen im Apfelhimmel mit Kurzgeschichten und Aphorismen im Jahr 2001. 2004 erschienen Die zweite Saite und Winterflüstern (Hör-Musik-Buch mit Weihnachtsgeschichten). Auch drei CDs mit meditativer Musik für Gitarre und Synthesizer bereicherten Peter Hortons Musikpalette. 2007 kehrt der Künstler wieder zurück zu seinen Wurzeln. In seiner CD „Wilde Gärten“ hört man wieder seine unverkennbare Stimme.

Der Künstler verbindet seinen Kunstbegriff mit der Seele und dem Menschsein. Erklärtes Ziel sei, mit Musik und Wort die ästhetische Sinnlichkeit, Spiritualität und Lebensenergie zu stärken. Sein ganzheitliches Unterhaltungskonzept umschreibt Peter Horton mit dem Begriff „Philotainment“.

Fernsehserien

  • Café in Takt (ARD 1978–1984)[2]
  • Hortons Kleine Nachtmusik (ZDF 1986–1989)[3]
  • Horton's Bistro (ZDF 1990–1991)[4]
  • Sprungbrett (SDR 1990–1991)[5]

Diskografie

Solowerke: (Auszug)

Vinyl LP/CD Alben:

  • Zwischen Himmel und Erde (Vinyl-LP 1970)
  • Peter Horton (Vinyl-LP 1970)
  • Intercontinental (Vinyl-LP 1971 Klapp-Cover)
  • Irgendwie geht es immer (Vinyl-LP 1974)
  • Ich kann machen was ich will / Alles zu seiner Zeitl (CD-Album 1974)
  • Horton’s Erzählungen (Vinyl-LP 1975)
  • Solang du in dir selber nicht zuhause bist (Vinyl-LP 1975)
  • Liederbuch (Vinyl-Doppel-LP 1976 gegenüber der CD zusätzlich: Caroline, Das Fenster zum Hof, Im Tal der blauen Wasser, Fridolin der Stier)
  • Liederbuch (CD-Album - auf der CD fehlen gegenüber der 2-LP siehe oben)
  • Ein Mann geht auf dem Asphalt (Vinyl-LP 1976)
  • Live – Schmunzellieder aus Wien (Vinyl-LP 1977)
  • Lieder, die wie Falken sind (Vinyl-LP 1978 Klapp-Cover)
  • Will Deine Seele mit Dir singen (Vinyl-LP 1979 Klapp-Cover)
  • Vierzig Jahre Leben (Vinyl-LP 1981)
  • Live -Wer andern nie ein Feuer macht (Vinyl-LP 1983)
  • Komm näher (Vinyl-LP 1984 Rockchanson)
  • Guitarero (Vinyl-LP 1985 als Gast: Jean Toots Thielemans)
  • Im Dezember des Jahrtausends (CD-Album 1995 Entspricht der CD „Poet & Poesie – Meine Lieder“)
  • Poet & Poesie – Meine Lieder (CD-Album 1997 Entspricht der CD „Im Dezember des Jahrtausends“)
  • Oceans Inside / Meditative Musik für Gitarre und Synth. (CD-Album 2001)
  • Wild Silence / Meditative Musik für Gitarre und Synth. (CD-Album 2001)
  • Loving Hands / Meditative Musik für Gitarre und Synth. (CD-Album 2001)
  • Wilde Gärten (CD-Album 2007)

Vinyl Singles/CD Singles:

  • Das kann uns nicht passieren / Geh’ nicht vorbei (Vinyl-Single 1968)
  • Der Kartendippler-Blues / Wer hat den Eiffelturm geklaut? (Vinyl-Single 1972 Aus der ZDF-Serie Der Kommissar)
  • Es ist uns’re Welt / Sonnenschein (Vinyl-Single 1972)
  • Komm in die Laube / Mädchen mit den grünen Augen (Vinyl-Single 1973)
  • Wenn du nichts hast als die Liebe / Am Fuß der Leiter (Vinyl-Single 1975)
  • Solang du in dir selber nicht zuhause bist / Wie oft ging ich als Fremder (Vinyl-Single 1975)
  • Ich suchte wilde Rosen / Seit wir getrennt sind… (Vinyl-Single 1976)
  • He – Ho – Ho – A – He / Bla – Bla – Bla (CD-Single?)
  • Das Fenster zum Hof / Den Schlüssel hast Du (Vinyl-Single?)
  • Was geschieht / Ein Mädchen mit Lausbuben-Blick (Vinyl-Single?)


Weitere: (Auszug)

  • Horton, Peter & Schwab, Siegfried / Guitarissimo (Vinyl-LP 1978)
  • Horton, Peter & Schwab, Siegfried / Guitarissimo (CD-Album 1980)
  • Horton, Peter & Schwab, Siegfried / Guitarissimo – Confianca (Vinyl-LP 1980)
  • Horton, Peter & Schwab, Siegfried / Guitarissimo (CD-Album 1988 = Compilation aus 2 LPs 1978, 1980)
  • Horton, Peter & Kantcheff, Slava / Rock On Wood (Vinyl-LP 1985)
  • Horton, Peter & Kantcheff, Slava / Albatros – klingende Geschichten (Vinyl-LP 1988)
  • Horton, Peter & Kantcheff, Slava / Albatros – klingende Geschichten (CD-Album 1988)
  • Horton, Peter & Kantcheff, Slava / Poeme Musical (CD-Album 1991)
  • Horton, Peter & Kantcheff, Slava / Rock on Wood (CD-Album 1992 entspricht der LP 1985)
  • Horton, Peter & Kantcheff, Slava / Live – Symphonic Fingers (CD-Album 1995)
  • Horton, Peter & Kantcheff, Slava / Loving Hands (CD-Album 1997 Meditative Musik)
  • Horton, Peter & Kantcheff, Slava / Rhapsody of Virtuosity (CD-Album 2000 = Compilation)

Einzelnachweise

  1. Die Zeit, Ausgabe 41 1978, Artikel Fixsterne für Verbraucher
  2. Fernsehserien-Infoportal S. 14969
  3. Fernsehserien-Infoportal S. 13184
  4. Fernsehserien-Infoportal S. 14518
  5. Peter Horton: Mein Weg

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Udo Jürgens Österreich beim Eurovision Song Contest
1967
Karel Gott

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