Peter Huttenlocher

Peter Huttenlocher

Peter R. Huttenlocher (* 1931 in Oberlahnstein bei Koblenz) ist ein deutsch-US-amerikanischer emeritierter Professor für Pädiatrie und Neurologie.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Huttenlocher wanderte 1949 in die USA aus und studierte an der University at Buffalo Medizin bis zu seinem Bachelor-Abschluss. Anschließend wechselte er zur Harvard University in Cambridge (Massachusetts), wo er zum Doktor der Medizin (M.D.) promovierte. Als Professor lehrte und forschte Huttenlocher zunächst an der Yale University in New Haven (Connecticut) und dann von 1976 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 an der University of Chicago (Illinois).

Peter Huttenlocher ist ein Neffe des deutschen Geographen Friedrich Huttenlocher. Er ist verheiratet mit Janellen Huttenlocher, einer Professorin für Psychologie. Sein Sohn Daniel Huttenlocher und seine Tochter Anna Huttenlocher sind ebenfalls Professoren an US-amerikanischen Universitäten.

Wissenschaftliche Leistungen

Huttenlochers wichtigstes Forschungsgebiet war die Entwicklung der Synapsen im menschlichen Großhirn. Hier wurden besonders seine Untersuchungen vom Ende der 1970er Jahre bekannt, als es ihm als erstem gelang, die Anzahl der Synapsen in den Gehirnen von Kleinkindern zu messen. Seine Arbeit zeigte, dass in der Zeit von der Geburt bis zum dritten Lebensjahr die Zahl der Synapsen im Gehirn mit großer Geschwindigkeit zunimmt, während sie sich danach wieder verringert. Da Synapsen die Kontaktstellen sind, die Nervenzellen miteinander verbinden, erklären Huttenlochers Forschungsarbeiten die enorme Lern- und Anpassungsfähigkeit von Kleinkindern. Seine Untersuchungen zeigten auch, dass verschiedene Gehirnregionen die größte Produktionsgeschwindigkeit der Synapsen jeweils zu anderen Zeiten erreichen. Die Vermutung, dass Kleinkinder in verschiedenen Altersstufen jeweils auf ganz unterschiedliche Arten lernen, konnte damit zum ersten Mal auf die Bildung der Synapsen in den verschiedenen Bereichen des Gehirns zurückgeführt werden.

Nach Huttenlocher wurde eine von ihm erforschte neurodegenerative Erkrankung benannt, das Alpers-Huttenlocher-Syndrom.

Schriften (Auswahl)

  • Peter R. Huttenlocher: Neural Plasticity: The Effects of Environment on the Development of the Cerebral Cortex (Perspectives in Cognitive Neuroscience). Harvard University Press, Cambridge 2002, ISBN 978-0674007437
  • Peter R. Huttenlocher, Arun S. Dabholkar: Regional Differences in Synaptogenesis in Human Cerebral Cortex. Journal of Comparative Neurology 1997, Band 387, S. 167–178
  • Peter R. Huttenlocher: Synaptic Density in Human Frontal Cortex: Developmental Changes and Effects of Aging. Brain Research 1979, Band 163, S. 195–205

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