Peugeot 205 Turbo 16

Peugeot 205 Turbo 16
Peugeot
Peugeot 205 (1983–1990)

Peugeot 205 (1983–1990)

205
Hersteller: Peugeot
Produktionszeitraum: 1983–1996 (1998)
Klasse: Kleinwagen
Karosserieversionen: Fließheck, drei-/fünftürig;
Cabrio, zweitürig;
Kastenwagen
Motoren: Ottomotoren:
1,0–1,9 Liter
31–147 kW
Dieselmotoren:
1,8–1,9 Liter
44–58 kW
Länge: 3.705 mm
Breite: 1.572 mm
Höhe: 1.350 mm
Radstand: 2.420 mm
Leergewicht: 720–880 kg
Vorgängermodell: Peugeot 104
Nachfolgemodell: Peugeot 206
Peugeot 205 (1990–1998)

Der Peugeot 205 ist ein von 1983 bis 1998 produzierter Kleinwagen des französischen Autoherstellers Peugeot. Er trat 1983 die Nachfolge der Baureihe 104 an und wurde im Oktober 1998 von der Modellreihe 206 abgelöst.

Nach fünfjähriger Entwicklungszeit führte Peugeot mit dem 205 sein neues Markengesicht ein. Mit insgesamt 5.278.000 Fahrzeugen wurde er ein großer Erfolg für Peugeot. Schon im ersten Jahr erhielt der 205 zahlreiche Auszeichnungen: Ihm wurde das „Goldene Lenkrad“ verliehen, er wurde „Bester Kleinwagen“ und „Auto des Jahres“. Neben der „zivilen“ Version des 205 gab es auch einen für die Rennsport-Gruppe B entwickelten Rallyewagen namens 205 Turbo16, der allerdings außer dem Namen und einigen wenigen Bauteilen wenig bis gar nichts mit dem Serienmodell zu tun hatte, sondern ein eigenständiges Fahrzeug mit Allradantrieb und Mittelmotor darstellt. Um die Zulassung für die Gruppe B zu erhalten, entstanden zusätzlich 200 "zivilisierte" Exemplare dieses Rallyeautos, die heute als "205 Turbo16 200" oder "205 Turbo16 Homologation" bekannt sind. Die meisten dieser Autos befinden sich seit vielen Jahren in den Händen von Sammlern, nur selten wechselt ein 205 Turbo16 200 den Besitzer. Am 31. Dezember 1998 rollte schließlich der allerletzte 205 vom Band.

In Deutschland war der 205 mit insgesamt 410.510 verkauften Exemplaren der bestverkaufte Peugeot überhaupt, bis ihn im Jahr 2007 sein Nachfolger 206 überholte. In den Jahren 1985 und 1986 war er das erfolgreichste Importmodell in Deutschland. Im Juli 1996 strich Peugeot den 205 in Deutschland allerdings aus dem Programm, da hier im ersten Halbjahr nur noch knapp 600 Exemplare verkauft wurden und er offenbar wegen veralteter Technik und Sicherheitsausstattung nicht mehr konkurrenzfähig war.

Inhaltsverzeichnis

Modelle

Anfangs wurden Kombinationen aus zwei oder drei Buchstaben verwendet, um die ungezählten Modellvariationen voneinander zu differenzieren, mit dem Facelift wurden diese kryptischen Bezeichnungen durch klingende Namen ersetzt.

Nicht jedes Modell war in allen Auslieferungsländern verfügbar, so wurde der 205 Trophy zum Beispiel nie in Deutschland angeboten. Teilweise unterschied sich auch der Ausstattungsumfang: In Frankreich wurden die Fahrzeuge erst relativ spät mit Katalysator ausgestattet, während er in für den deutschen Markt bestimmten Modellen schon seit Mitte der 1980er verbaut wurde.

Buchstabenkombinationen

Anhand der Buchstabenkombinationen kann man die Karosserie- und Ausstattungsvariationen erkennen:

1. Buchstabe
  • X = Dreitürer Fließheck
  • G = Fünftürer (außer GTI, Dreitürer) Fließheck
  • C = Cabriolet, Zweitürer
2. Buchstabe
  • A = Kastenwagen (vergleichbar mit „Post-Golf“)
  • N = absolute „Nullausstattung“
  • E = Sehr einfache, spartanische Ausstattung (z.B. ohne Armlehnen, ohne Tageskilometerzähler)
  • L = einfache Ausstattung (z.B. ohne Ausstellfenster hinten)
  • R = gehobene Ausstattung
  • S oder T = sportive Ausstattung (z.B. Drehzahlmesser)
  • J (nur als CJ) = Cabrio mit Jeans-Ausstattung
3. Buchstabe
  • D = Dieselmotor (sonst immer Benzinmotor)
  • I als GTI = Sportmodell (markenübergreifend feststehende Bezeichnung)
  • I als CTI = sportliches Cabrio (wohl von GTI abgeleitet)
4. Buchstabe Nur in Verbindung mit D als 3. Buchstaben
  • T = Turbomotor

Außerhalb der 205-Nomenklatur lief die Automatic-Variante mit 1,6-l-Motor (65 kW), Servolenkung und XS-Instrumentierung (Drehzahlmesser+Temperaturanzeige). Äußerlich ist der 205 Automatic an der Motorhaube erkennbar, die eine deutliche Erhöhung des mittleren Teils aufweist (weiterhin nur im XS und GT mit 65-kW-Motor verbaut).

Ein erstes bemerkbares Facelift erfolgte beim Modell 1988. Es zeichnete sich durch ein neues Armaturenbrett aus (robuster und nicht so klapprig), dickere, runde Hebel für Blinker, Licht, Scheibenwischer, abgerundete Außenspiegel und eine überarbeitete Heckklappe (beim XS/GT/GTI mit integriertem Miniheckspoiler). Mit diesem Lifting erscheint die Variante „Green“ quasi als Fortsetzung des limitierten Sondermodells „Lacoste“ (nur 44-kW-Motor) mit 44 und 55 kW. Noch vor dem zweiten Lifting 1990 (weiße Blinker vorne, neue Rückleuchten) wurden die Basismodelle "E" durch „Sondermodelle“ ersetzt. Es folgen weitere „Sondermodelle“. Weitere Modelle, die jedoch nicht wirkliche Sondermodelle sind, da sie nicht limitiert waren, sind:

Dreitüriger Peugeot 205 als Sondermodell "Junior"
  • Color Line: rot-grüne Farbstreifen an den Fahrzeugseiten und auf den Sitzen (abgespeckter XR/GR)
  • Gentry:(75 kW), optional u.a. Vollleder, Panoramadach, Spiegelheizung, Servo, ABS, auch als Automatik
  • Green: Wagenfarbe (inklusive Stoßfänger) weiß, Innenausstattung grün, Panoramadach
  • Junior: Jeans-blaue Sitze
  • Look: besonders einfache Ausstattung (z. B. ohne Zeituhr)
  • Roland Garros: Wagenfarbe grün metallic, Sitze in weißem Teilleder, 55-kW-Motor, Panorama-Schiebedach, auch als Cabrio (Cabrio mit elektrischem Dach)
  • Winner: Sportsitze, umfangreiche Instrumentierung, 14"-Felgen („abgespeckter XS“ mit Alufelgen)

„Echte“, limitierte Sondermodelle:

  • Collection: XS/GT-Armaturen, Sportlenkrad, Colorglas, ZV, elektrische Fensterheber
  • Griffe: Edel-GTI (88 kW), u.a. Vollleder, Panoramadach, Spiegelheizung, Servo, ABS, auch mit Klimaanlage
  • Indiana: Wagenfarbe in beige (44-55 kW), Panoramadach, Colorverglasung, Schalensitze, Satteltaschen an den Türen.
  • Lacoste: Lacoste-Logo, grüner Teppich, Panoramadach (Serie 1)
  • Open: Wagenfarbe silber metallic, (44-58 kW)

Mit dem dritten Facelift (signifikant: Wegfall der Kunstoffblende zwischen den Rückleuchten) reduziert sich die 205-Palette auf einige klingende Namen – die klassischen Modellbezeichnungen entfallen (Ausnahme GTI/CTI):

  • Forever: Velours-Sitzbezüge, ZV, elektrische Fensterheber, Panoramadach
  • New-Look: Jeans-blaue Sitze
  • Sacré Numéro (nicht in Deutschland erhältlich)
  • Trophy: Wagenfarbe in „Griffe“-Grün, GTI-Radläufe, aber nur mit TU-Motor (limitiert)

Am 31. Dezember 1998 lief der letzte Peugeot 205 vom Band, das Modell „Génération 205“.

Motorisierung

XU-Motor (120 PS) eines 205 GTI

Der Peugeot 205 wurde mit einer großen Vielfalt an Motoren gefertigt. Die frühen Versionen waren mit dem „Douvrin“-Motor des Vorgängermodells Peugeot 104 bestückt, welcher auch als "Flachmotor" bekannt ist, da er im Motorraum "liegt", das Getriebe in der Ölwanne darunter. Diese Motoren, die bei Hubräumen von 1,0 bis 1,4 Liter zwischen 45 und 86 PS Leistung hatten, wurden ab 1988 nach und nach durch die neu entwickelten TU-Motoren der PSA-Gruppe ersetzt. 205 aus spanischer bzw. marokkanischer Fertigung wurden mit einem weiteren Motortyp gefertigt, den Peugeot aus der Übernahme von Talbot/Simca geerbt hatte: der G/Y/J-Baureihe aus den Simca 1100, 1308 und Talbot Horizon stammend, mit Hubräumen zwischen 1,2 und 1,6 Liter und mit bis zu 90 PS im spanischen Modell 205 GTX.

  • XV-, XW-, XY-Motoren mit 1.0 l, 1.1 l bzw. 1.4 l Hubraum (von 9.83 bis 3.89)
  • G/Y/J-Motoren von 1.2 bis 1.6 Liter Hubraum
  • XU-Benzinmotoren mit 1.6 l bzw 1.9  Liter Hubraum
  • XUD-Dieselmotoren mit 1.8 bzw. 1.9 Liter Hubraum
  • TU-Motoren mit 1.1 l bzw. 1.4 l Hubraum (ab 9.88)

Benziner

Hubraum Leistung in kW (in PS) Motorbezeichung Baujahr / Modellbezeichnung v-max 0-100km/h Leergewicht
1,0 l 31 ( 42 ) XV8 11/86-09/87
1,0 l 33 ( 45 ) XV8 09/83-10/86
1,1 l 36 ( 49 ) XW7 01/86-09/88
1,1 l 37 ( 50 ) XW7 09/83-12/85
1,1 l 40 ( 55 ) TU1 09/88-09/89
1,1 l 44 ( 60 ) TU1M 09/89-06/96 - G-KAT ca. 164 km/h 13.9 s 790 kg
1,3 l 74 (103 ) TU2.4A 03/88-12/90 - 205 Rallye 1.3 (nicht in D)
1,4 l 44 ( 60 ) XY7 09/83-03/89
1,4 l 44 ( 60 ) TU3CP 09/88-08/89 - 205 CJ G-KAT
1,4 l 49 ( 67 ) TU3A 04/89-08/89
1,4 l 55 ( 75 ) TU3M 09/88-06/96 - 205 XS / GT / CJ / Green /Roland Garros G-KAT ca.175 km/h 10.6 sek. 850 kg
1,4 l 58 ( 79 ) XY8 01/86-03/89 - 205 XS / GT / CT
1,4 l 59 ( 80 ) XY8 09/83-12/85 - 205 XS / GT / CT
1,4 l 62 ( 84 ) TU3S 04/89-08/89 - 205 XS / GT / CT (nicht in D)
1,6 l 55 ( 75 ) XU51C 09/86-08/89 - 205 Automatic 1.6
1,6 l 65 ( 89 ) XU5M3Z 09/91-06/96 - 205 Automatic 1.6 + 205 XS90 G-KAT ca.167 km/h 14 sek. 880 kg
1,6 l 76 (104 ) XU5J 09/83-10/85 - 205 GTI 1.6 "105 PS" ca.193 km/h 8.6 sek. 850 kg
1,6 l 76 (104 ) XU5J1 11/85-08/89 - 205 GTI 1.6 "105 PS" Puls-Air (nur für D)
1,6 l 83 (113 ) XU5JA 11/85-02/92 - 205 GTI 1.6 "115 PS" / CTI 1.6 "115 PS" (nicht in D)
1,9 l 75 (102 ) XU9J1 03/86-12/94 - 205 GTI 1.9 "105 PS" / CTI 1.9 "105 PS" / Rallye 1.9 / Gentry / Automatic 1.9 G-KAT
1,9 l 88 (120 ) XU9JAZ 09/88-08/95 - 205 GTI 1.9 "120 PS" G-KAT ca. 206 km/h 7,8 sek. 880 kg
1,9 l 94 (128 ) XU9JA 09/86-02/92 - 205 GTI 1.9 "130 PS" (ab Mitte 1988 Verkauf in D eingestellt) ca. 198 km/h 7,6 sek. 875 kg

Diesel

  • Bj. 1983–90, 1796 cm³ 44 kW (60 PS) ; XUD7 09/83-08/89
  • ab Bj. 1990, 1905 cm³ je nach Markt 44 kW (60 PS) bis 48kW (65PS);XUD9Y
  • Turbodiesel: ab Bj. 1990, 1796 cm³ 58 kW (79 PS); XUD7T

Sportmodelle

Peugeot 205 GTI Frontansicht Rückansicht

Im Vergleich zu den „kleinen“ 205-Modellen hatten die GTI-Modelle eine Karosserie mit einigen Detailänderungen, so u.a. mit komplett anders geschnittenen Radhäusern. entsprechenden Radhausverbreiterungen aus Kunststoff sowie größere Räder (14" bzw. 15") um die sportliche Note zu betonen. Weiterhin wurden andere Hinterachsen mit breiterer Spur und teilweise Scheiben- statt Trommelbremsen verbaut.

  • GTI 1.6 "105 PS": Bj. 1984–89, 1580 cm³ 76 kW (104 PS)
  • GTI 1.6 "115 PS": Bj. 1986–92, 1580 cm³ 83 kW (113 PS) Offiziell nicht in D verkauft
  • GTI 1.9 "105 PS": Bj. 1986–88, 1905 cm³ 75 kW (102 PS) Frühe Version mit G-Kat für D und Schweiz
  • GTI 1.9 "130 PS": Bj. 1986–92, 1905 cm³ 94 kW (128 PS) Verkauf in D mit Erscheinen der 120 PS-Version eingestellt
  • GTI 1.9 "120 PS": Bj. 1988–95, 1905 cm³ 88 kW (120 PS)
    • Der 205 GTI "Griffe" (französisch für "Kralle") war ein GTI mit umfangreicher Sonderausstattung (Volleder, ABS, Servolenkung. lackiert in der Sonderfarbe "Fluoritgrün". Er wurde in limitierter Auflage von 3.000 Stück gebaut, wovon 1.000 Exemplare mit dem 94 kW/128 PS-Motor und ohne Glassschiebedach dem französischen Markt vorbehalten waren (Hier gab es als Option auch eine Klimaanlage). Die restlichen 2.000 Stück waren für Exportmärkte bestimmt und wurden mit dem 88 kW/120 PS-Motor mit geregeltem Katalysator ausgeliefert. Sie erkennt man u.a. daran, dass sie durchweg mit dem grossen Glasschiebedach gebaut wurden.
  • Rallye 1.3: Bj. 1988–91, 1294 cm³ 74 kW (103 PS)
  • Rallye 1.9: Bj. 1988–92, 1905 cm³ 75 kW (102 PS)
    • Der Rallye war eine sehr spartanisch ausgestattete Version des 205, die direkt für den Amateur-Motorsport bestimmt war. Sie war im Kaufpreis relativ günstig und ist an der weißen Standardlackierung und den spezifischen Radhausverbreiterungen zu erkennen.
  • Turbo 16 200: Bj. 1984, 1775 cm³ 147 kW (200 PS)
  • STDT: ab Bj. 1990, 1796 cm³ 58 kW (79 PS) Ausstattung ähnlich wie GTI (Radläufe, Sitze usw) aber mit Turbodiesel-Motor. Dieser wurde aber nie nach Deutschland exportiert.

Karosserievarianten

oben: Rückleuchten bis ´90, unten: Rückleuchten ab ´90

Neben der drei- und der fünftürigen Limousine wurde der 205 als Vollcabriolet von Pininfarina sowie in zwei LKW-Versionen gebaut. Mit dem Modelljahr 1988 wurde der 205 einem dezenten „Facelift“ unterzogen, was hauptsächlich den Innenraum betraf, die Wagen erhielten modern-geformte Armaturenbretter bis hin zur neuen Mittelkonsole. Ein zweites Facelift fand ab Juli 1990 statt, äußerlich unterschieden sich die Wagen nun durch diverse Kleinigkeiten: leicht geänderte Rückleuchten (siehe Bild), weiße Frontblinker und die ab da rundlichen Gehäuse der Aussenspiegel. Ab Mitte 1992 hatte der untere Teil der Heckklappe keine Plastikverkleidung mehr (z.B. Sondermodell 205 New Look).

Cabriolet

  • Der CTI ist das Cabriolet-Pendant zum geschlossenen GTI, allerdings war er im Gegensatz zu Märkten wie Japan und Australien in Europa nicht mit der 120-PS-Maschine erhältlich.
    • CTI 1.6: Bj. 03/86 – 08/89 1580 cm³ 76 kW/104 PS
    • CTI 1.6: Bj. 03/86 - 02/92 1580 cm³ 83 kW/113 PS
    • CTI 1.9: Bj. 03/86 – 1994, 1905 cm³ 75 kW/102 PS (Kat)
Peugeot 205 Cabrio "Roland Garros"
  • Als Bruder des CT kann man den XS bzw. den viertürigen GT ansehen, dieses Modell war allerdings nicht sehr weit verbreitet, was vielleicht an der einfachen Ausstattung lag.
    • CT: Bj. 1986–88, 1360 cm³ 59 kW (80 PS)
  • Das bedachte Gegenstück zum CJ ist der Junior, besonders auffällig sind die mit Jeansstoff bezogenen Sitze.
    • CJ: Bj. 1987–88, 1360 cm³ 44 kW (60 PS)
    • CJ: Bj. 1988–94, 1124 cm³ 44 kW (60 PS)
  • Den Roland Garros gab es sowohl mit als auch ohne Dach, er war anfangs nur mit dem TU3M-Motor mit 75 PS erhältlich, später auch mit dem XU5M 90 PS-Motor.
    • Roland Garros Cabriolet: ab Bj. 1991, 1360 cm³ 55 kW (75 PS)
    • Roland Garros Cabriolet: ab Bj. 1991, 1580 cm³ 66 kW (90 PS)
  • Die letzte Cabrioversion wurde schlicht als Cabriolet 205 bezeichnet und hatte eine umfangreiche Ausstattung, neben dem großen Armaturenbrett auch Sportsitze. Allerdings war nur eine Motorisierung mit dem 75-PS-TU3M-Motor erhältlich. Außerdem wiesen die letzten Baujahre eine deutlich schlechtere Rostvorsorge auf.

Partner

Peugeot 205 XAD "Partner"

Auf Basis der dreitürigen Limousine erstellten die Hersteller von Sonderfahrzeugen Gruau und Durisotti eine einfache Kastenwagenvariante: der lediglich seines Daches beraubte 205 erhielt einen U-förmigen Bügel zur Aufnahme einer senkrecht stehenden Heckklappe und schließlich einen Kastenaufbau aus GFK, der flächig mit der Karosserie verklebt und vernietet wurde.

Seitenscheiben, Rückleuchten, Heckstoßstange und Schlösser wurden unverändert von der Limousine übernommen. Ergebnis war eine Steigerung des Laderaumvolumens bei gleicher Grundfläche von 1015 Litern auf nun 1600 Liter. Durch das höhere Gewicht des Aufbaus und das unveränderte Fahrwerk sank die Zuladung um ca. 30 kg. Der Multi wurde als 1,1-l-Benziner (TU) und als Diesel mit zunächst 1,8, dann 1,9 Litern verkauft.

Mit der Modellpflege von Anfang 1990 verschwand die Stufe im Dach zugunsten der abgebildeten aerodynamischeren Form. Trotzdem kostete der Aufbau ca. 10 km/h Endgeschwindigkeit. Vertrieben wurde der Partner über die Peugeot-Vertragshändler.

Fourgonette

Von Mitte der 1990er bis zur Produktionseinstellung Ende 1998 löste eine „echte“ Kastenwagenversion mit um 23 cm verlängertem Radstand den Multi ab. Wie beim technisch verwandten Citroën C15 begann mit der B-Säule ein Kastenaufbau, der allerdings keine Ganzmetallkonstruktion, sondern ein Stahlskelett mit Duroplastbeplankung war. Statt Heckklappe nutzte der 205 F die geteilten Türen des Citroën C15. Eine niedrige Ladekante erleichterte die Nutzung des nunmehr 2,6m³ großen Laderaums, dessen Grundfläche nun die Beladung mit einer Europalette ermöglichte.

Der 205 F wurde nie ein Erfolg: einerseits konnte der neu eingeführte Kastenwagen nicht gegen den in Frankreich und Spanien etablierten C15 (bis 2005 über 1,2 Millionen verkaufte Exemplare) aus gleichem Hause ankommen, andererseits kam bereits 1996 mit Peugeot Partner und Citroën Berlingo ein gemeinsames Nachfolgemodell auf den Markt, das von vorneherein als Nutzfahrzeug entwickelt wurde.

Turbo 16

Ein verlängerter 205 Turbo 16 (Ari Vatanen) für die Rallye Dakar

Der 205 Turbo 16 war ein für die Gruppe B entwickeltes Rallye-Fahrzeug, das mit dem Serien-205er nicht mehr viel gemein hatte, sondern mit Attributen wie Gitterrohrrahmen, Allradantrieb, Mittelmotor und Turboaufladung als reinrassiges Rennsport-Gerät eingeordnet werden kann. Das Reglement der FIA für die Gruppe B verlangte eine Mindestanzahl von 200 gebauten Exemplaren, für eine Evolutionsversion mussten 20 Exemplare weiter aufgerüstet und ebenfalls der FIA vorgeführt werden. Auf den ersten Blick handelt es sich beim T16 um eine stark verbreiterte normale zweitürige Limousine, offensichtlich wird allerdings der komplett andere Aufbau des Autos durch das Mittelmotorkonzept, wenn zu Wartungszwecken die gesamte Heckpartie hochgeklappt wird. Leistungsmäßig lagen die Wettbewerbsfahrzeuge je nach Evolutionsstufe zwischen 350 und fast 500 PS. Als ihre direkten Konkurrenten seien beispielsweise der Lancia Delta S4, der Audi Sport quattro S1, der Ford RS200 sowie der MG Metro 6R4 genannt.

Über die Regeln der Gruppe B hinaus modifizierte 205 Turbo 16 nahmen 1987 und 1988 auch erfolgreich an der Rallye Dakar, dem Bergrennen Pikes Peak International Hill Climb und bis einschließlich 1992 an den Rallycross-Europameisterschaften teil.

Prototypen

Vom 205 existierten mehrere Vorschläge für einen Kombi, unter anderem von Hausdesigner Pininfarina, der mit dem Prototypen die Formensprache des 405 Break vorwegnahm.

Fahrzeugbestand

Von den insgesamt rund 5 Millionen produzierten Fahrzeugen waren laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am 1. Januar 2005 in Deutschland noch 111.125 Stück zugelassen.

Verteilung nach Anzahl und Typ:

  • 3060 Automatic
  • 3882 GTI, Griffe, Rallye
  • 8596 Cabrios: 6049 CJ, 286 CT, 2261 CTI
  • 95587 sonstige

Bestand lt. KBA zum 1. Januar 2006: 79.712 Stück (= 0,173% des Fahrzeugbestandes in Deutschland)

Bestand lt. KBA zum 1. Januar 2007: 67.694 Stück (= 0,145% des Fahrzeugbestandes in Deutschland)

Literatur

  • Alexander Burden: Peugeot 205 (1983 - 1998), 1. Aufl. Oktober 2008, Motorbuch-Verlag, ISBN 978-3-613-03054-1 (Anm: Geschichte und Modellpalette des Peugeot 205 mit leichtem Schwerpunkt zum GTI) [1]
  • Jean Todt: 205 - Geschichte einer Herausforderung, 1985, Motorbuch-Verlag, ISBN 2-08-201818-0 (Anm: Chronik des Peugeot 205 im Rallyesport)[2]

Weblinks


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