Pferdschützenharnisch

Pferdschützenharnisch

Als Trabharnisch oder (Pferd-)Schützenharnisch wird ein leichter Reiterharnisch des 16. und frühen 17. Jahrhunderts bezeichnet. Zu seinen Bestandteilen zählten eine offene Sturmhaube mit hohem Kamm, ein Achselkragen, eine "schußfreie" (kugelsichere) Harnischbrust mit Beintaschen und Rückenstück, lange Eisenhandschuhe sowie Ärmel aus Kettengeflecht. Vom Trabharnisch zu unterscheiden ist der Harnasch des Infanterie-Offiziers sowie der Feldküriss des schweren Reiters.

Der Trabharnisch kam gegen Mitte des 16. Jahrhunderts als Schutzbewaffnung der "Schwarzen Reiter" auf. Auch die im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts aus den "Schwarzen Reitern" hervorgegangenen Arkebusierreiter trugen üblicherweise den Trabharnisch, welcher bereits um die Beintaschen erleichtert war. Derartige Trabharnische waren bis zum frühen 17. Jahrhundert bei kaiserlichen Arkebusierreitern gebräuchlich, doch hatte schon gegen Ende des 16. Jahrhunderts eine von den Niederlanden ausgehende Tendenz zur weiteren Erleichterung eingesetzt. Handschuhe und Panzerärmel fielen weg, zudem wurde der Achselkragen durch den Ringkragen ersetzt.

In den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts folgte die Verdrängung der offenen Sturmhaube durch Schützenhaube und Zischägge. Darüber hinaus wurde teilweise dazu übergegangen, anstatt der Harnischbrust mit Rückenstück eine mit eisenbeschlagenen Riemen am Körper festgeschnallte Kreuzbrust zu tragen. Der Trabharnisch war bei den Arkebusierreitern folglich einer Schutzbewaffnung gewichen, die in der Regel aus Schützenhaube oder Zischägge, Ringkragen und Kreuzbrust bestand.

Literatur

  • Christian Beaufort-Spontin: Harnisch und Waffe Europas. Die militärische Ausrüstung im 17. Jahrhundert. Klinkhardt & Biermann, München 1982, ISBN 3-7814-0209-6

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