Pfälzische Maximiliansbahn

Pfälzische Maximiliansbahn
Pfälzische Maximiliansbahn
Strecke der Pfälzische Maximiliansbahn
Kursbuchstrecke (DB): 676 (Neustadt–Karlsruhe)
679 (Winden–Wissembourg)
Streckennummer (DB): 3433 (Neustadt–Bundesgrenze)
3443 (Winden–Karlsruhe)
Streckenlänge: Neustadt–Wissembourg: 46,9 km
Winden–Karlsruhe: 27,0 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: Wörth am Rhein–Karlsruhe:
15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h (mit Neigetechnik)
140 km/h
Zweigleisigkeit: Neustadt–Winden
Wörth am Rhein–Karlsruhe
Bundesländer (D): Rheinland-Pfalz,
Baden-Württemberg
Region (F): Elsass
Betriebsstellen und Strecken[1]
Legende
Strecke – geradeaus
Pfälzische Ludwigsbahn von Kaiserslautern
Bahnhof, Station
0,0 0,0 Neustadt (Weinstr) Hbf
Gleisdreieck – geradeaus, nach links, ex von links
Pfälzische Ludwigsbahn nach Ludwigshafen
   
Neustadt (Weinstr) Süd (geplant)
Haltepunkt, Haltestelle
5,9 0,0 Maikammer-Kirrweiler
Bahnhof, Station
8,5 0,0 Edenkoben
Haltepunkt, Haltestelle
10,6 0,0 Edesheim (Pfalz)
Haltepunkt, Haltestelle
13,7 0,0 Knöringen-Essingen
Gleisdreieck – geradeaus, ex nach links, von links
Untere Queichtalbahn von Germersheim
Bahnhof, Station
18,4 0,0 Landau (Pfalz) Hbf
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Queichtalbahn nach Pirmasens
   
ehem. Strecke nach Herxheim
Haltepunkt, Haltestelle
23,8 0,0 Insheim
Haltepunkt, Haltestelle
26,2 0,0 Rohrbach (Pfalz)
   
ehem. Klingbachtalbahn nach Klingenmünster
Haltepunkt, Haltestelle
28,3 0,0 Steinweiler
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
Kurbadlinie von Bad Bergzabern
Bahnhof, Station
31,1 0,0 Winden (Pfalz)
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36,6 0,0 Schaidt
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37,4 0,0 Schaidt (bis 1928 Schaidt-Steinfeld)
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39,8 0,0 Steinfeld (Pfalz)
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41,2 0,0 Kapsweyer
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43,0 0,0 Schweighofen
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BSicon GRENZE+WBRÜCKE.svgBSicon STR.svg
44,6
66,0
Lauter, Staatsgrenze Deutschland/Frankreich
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ehem. Strecke von Lauterbourg
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Strecke von Strasbourg
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63,7 0,0 Wissembourg
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Kandel West (geplant)
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7,0 Kandel
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geplante Innenstadtstrecke durch Wörth
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11,9 Wörth Mozartstraße
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Innenstadtstrecke durch Wörth
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Strecke von Schifferstadt
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Wörth (Rhein) Alte Bahnmeisterei
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13,8 Wörth (Rhein)
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Bienwaldbahn nach Lauterbourg
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zum Wörther Hafen (nur Güterverkehr)
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15,4 Maximiliansau West
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15,9 Maximiliansau Eisenbahnstraße
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16,2 Rheinbrücke Maxau
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16,5 Maxau
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16,9 Anschluss Papierfabrik Stora Enso
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17,0
17,2
alte Strecke, heute zum Straßenbahnnetz
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Wechsel EBO / BOStrab S 5
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zur Raffinerie MiRO (nur Güterverkehr)
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17,3 Karlsruhe-Rheinbrücke
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19,3 Karlsruhe-Knielingen
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20,4 Hardtbahn von Graben (Güterverkehr)
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20,9 Karlsruhe-Mühlburg
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zum Rheinhafen Karlsruhe (nur Güterverkehr)
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22,5 Karlsruhe West
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zum Rangierbahnhof Karlsruhe (nur Güterverkehr)
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Nordstadtbahn
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ehem. Trasse der Hardtbahn
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Stadtbahn Karlsruhe
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Mühlburger Tor Bahnhof
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Stadtbahn von ZKM/Weinbrennerplatz
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Otto-Sachs-Straße
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Mathystraße
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Stadtbahn von/nach Europaplatz/Kolpingplatz
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Stadtbahn zum Konzerthaus
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Rheinbahn Durmersheim
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Stadtbahn vom Konzerthaus
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Stadtbahn Ettlinger Straße
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27,0 Karlsruhe Hbf
Neustadt an der Weinstraße Hbf., Ausgangspunkt der Maximiliansbahn

Die Pfälzische Maximiliansbahn – manchmal verkürzt auch Maxbahn genannt – ist eine Eisenbahnstrecke von Neustadt an der Weinstraße nach Wissembourg mit einem Abzweig von Winden über Wörth und die Maxaubahn nach Karlsruhe.

Namensgeber war die Pfälzische Maximiliansbahn-Gesellschaft, welche die Bahn gebaut hat. Diese wiederum wurde nach dem zu diesem Zeitpunkt regierenden bayerischen König Maximilian II. benannt.

Als Transitstrecke gebaut fungierte die Strecke in den ersten Jahrzehnten als Teil einer Fernverkehrsmagistrale in Nord-Süd-Richtung. Diese Bedeutung verlor sie 1930 vollständig, während der ursprünglich als Zweigstrecke gebaute Abschnitt Winden–Karlsruhe einen Aufschwung erlebte und als Folge vor allem der Abschnitt Winden–Wissembourg ins Abseits geriet. Auf Letzterem wurde der Personenverkehr deshalb 1975 eingestellt, jedoch 1997 reaktiviert. Der Güterverkehr reduzierte sich auf der Maximiliansbahn ab den 1990er Jahren deutlich.

Inhaltsverzeichnis

Streckenverlauf

Von Neustadt bis Winden führt sie zum großen Teil an den Weinbergen der Region Weinstraße vorbei, die in Richtung Süden jedoch abnehmen. Auf diesem Abschnitt ist sie im Gegensatz zu den übrigen Abschnitten zweigleisig. Der Pfälzerwald bleibt dabei stets in Sichtweite. Auf dem Streckenabschnitt Winden–Wissembourg passiert sie zum großen Teil das Weideland des sogenannten „Viehstrich“ und verläuft am westlichen Rand des Bienwalds.

Der Abschnitt Winden–Karlsruhe verläuft bis Kandel weiterhin über landwirtschaftlich genutztes Areal, zwischen Kandel und Wörth durchquert er den Bienwald. Nach der Rheinbrücke werden Rheinauen sowie der Ortsrand von Knielingen passiert, ehe die einstige Hardtbahn (Graben-Neudorf – Eggenstein – Karlsruhe) in die Maximiliansbahn einmündet und zusammen mit dieser über die Bahnhöfe Karlsruhe-Mühlburg und Karlsruhe-West den Karlsruher Hauptbahnhof erreicht, wo sie abwechselnd an den Gleisen 1 oder 101 endet. Zwischen Wörth und Karlsruhe ist die Strecke elektrifiziert.

Die Strecke führt durch verschiedene Landkreise: Die Haltepunkte von Neustadt an der Weinstraße bis Rohrbach sowie von Steinfeld bis Schweighofen liegen mit Ausnahme der kreisfreien Städte Neustadt an der Weinstraße und Landau im Landkreis Südliche Weinstraße, die Haltepunkte Steinweiler bis Maximiliansau Eisenbahnstraße und Schaidt im Landkreis Germersheim; die Haltepunkte Maxau bis Karlsruhe Hauptbahnhof in der Stadt Karlsruhe, sowie Wissembourg im französischen Arrondissement Wissembourg im Département Bas-Rhin.

Geschichte

Planung und Bau

Erste Überlegungen zum Bau der Bahnstrecke gehen bis ins Jahr 1829 zurück. Vorgesehen war eine Magistrale von Strasbourg nach Mainz, die ein linksrheinisches Gegenstück zu einer Linie von Mannheim bis Basel bilden sollte. Man diskutierte anschließend heftig, ob eine Strecke am Gebirge von Neustadt über Landau nach Wissembourg (Elsass) oder eine Strecke am Rhein über Speyer, Germersheim und Wörth dringender und wünschenswerter sei. Vor allem das Militär bevorzugte die Streckenführung, die am Rand des Pfälzerwalds verlaufen sollte. Allerdings bewirkten die politischen Ereignisse des Jahres 1848, dass das Projekt zunächst zum Erliegen kam.

Im Januar 1850 erschien im damaligen Neustadt an der Haardt eine Broschüre, in der ein Schienenweg über Landau nach Weißenburg (französisch: Wissembourg) propagiert wurde und in der unter anderem mit der größeren Siedlungsdichte gegenüber den unmittelbar am Rhein gelegenen Orten argumentiert wurde. Die Entscheidung fiel im Jahr 1852 schließlich zu Gunsten der Gebirgslinie, nachdem im Vorjahr Gutachten und Untersuchungen eingeleitet worden waren. Am 3. November selben Jahres gab der damalige bayerische König Maximilian II grünes Licht für den Bau, indem er die Gründung einer Aktiengesellschaft genehmigte, die das Projekt in Angriff nahm.

Erbaut wurde die Maximiliansbahn von Paul Camille von Denis, der sich bereits für den Bau der Pfälzischen Ludwigsbahn von der Rheinschanze (heute: Ludwigshafen) nach Bexbach/Neunkirchen verantwortlich zeigte, von der die Strecke abzweigt. Die Kosten für den Bahnbau bezifferten sich auf insgesamt vier Millionen Gulden.

Anschließend wurde zusammen mit den Gemeinden, die die Strecke tangieren sollte, über die Aufgabe landwirtschaftlich genutzter Flächen verhandelt; darüber hinaus gestaltete sich die Trassierung im Bereich der Stadt Landau schwierig, da diese zu dem Zeitpunkt eine Festung bildete, auf deren Terrain die Bahnlinie fortan verlaufen sollte.

Die Zeit unter der Maximiliansbahn-Gesellschaft (1855–1909)

Am 18. Juli 1855 wurde der Streckenabschnitt Neustadt–Landau eröffnet, der Abschnitt Landau–Wissembourg folgte am 26. November 1855. Am 14. März 1864 wurde die Strecke Winden–Maximiliansau eröffnet, am 8. Mai 1865 folgte der Lückenschluss zwischen Maximiliansau und der badischen Maxaubahn Karlsruhe–Maxau.

1867 wurde die Strecke von Neustadt bis Winden zweigleisig ausgebaut, vor allem um den Anforderungen des mittlerweile gestiegenen Nord-Süd-Verkehrs gerecht zu werden. 1871 wurde der Abschnitt zwischen Winden und dem ab diesem Jahr zu Deutschland gehörenden Wissembourg – nun Weißenburg genannt – ebenfalls mit einem zweiten Gleis versehen. Diese Maßnahme geschah vor allem vor dem Hintergrund, dass die Pfalz von seiten Preußens deutliche Konkurrenz in Sachen Fernverkehr zu befürchten hatte.

Der Hauptbahnhof von Landau wurde ab 1872 mit Eröffnung der Unteren Queichtalbahn Germersheim–Landau umgebaut und dabei auch erheblich erweitert.

Entwicklung bis 1945

Am 1. Januar 1909 ging die Maximiliansbahn zusammen mit den übrigen zur Pfalzbahn gehörenden Gesellschaften in das Eigentum der Bayerischen Staats-Eisenbahnen über. Auf badischer Seite wurde durch die Verlegung des Karlsruher Hauptbahnhofs auch die Strecken der Hardtbahn und Maxaubahn neu geführt zum südlicher gelegenen neuen Hauptbahnhof, zunächst noch nordöstlich an Knielingen vorbei, ab 1938 südwestlich. Ungefähr auf der alten Strecke nordöstlich des damaligen Knielingens wurde in den 1950er Jahren eine Straßenbahnstrecke gebaut, die 1997 an die Eisenbahnstrecke nach dem Karlsruher Modell angebunden wurde.

Zu dieser Zeit stand die Maximiliansbahn zusammen mit der Strecke Ludwigshafen–Straßburg in Sachen Fernverkehr im Wettbewerb mit der Badischen Eisenbahn. Die Fernzüge auf der Maximiliansbahn befuhren die Magistrale Amsterdam – Köln – Bingerbrück – Rockenhausen – Neustadt – Weißenburg (Elsass) – Straßburg – Basel. Nachdem der erste Weltkrieg 1914 ausgebrochen war, kam der planmäßige Verkehr zum Erliegen, damit die Nutzung für Militärtransporte gewährleistet werden konnte.

Nach dem Ende des Kriegs wurde das Elsass von Frankreich im Rahmen des Versailler Vertrages annektiert. Vor allem deshalb verlor die Bahn, die ab 1920 von der Deutschen Reichsbahngesellschaft (DRG) betrieben wurde, ihre Bedeutung im Fernverkehr größtenteils, der fortan hauptsächlich auf die rechtsrheinische Seite gewechselt war. Auch die Besetzung der Pfalz durch die Franzosen erschwerte fortan den Betrieb. Von 1923 bis 1924 folgte ein sogenannter Regiebetrieb, für den Frankreich zuständig war. Nach dem Ende der französischen Besatzung im Jahr 1930 begann der endgültige Niedergang des Fernverkehrs.

Ab Ende der dreißiger Jahre konzentrierten sich die Hauptverkehrsströme auf der Maximiliansbahn verstärkt in Richtung Karlsruhe, weshalb 1938 zwischen Maximiliansau und Karlsruhe erstmals eine feste Rheinbrücke gebaut wurde; außerdem wurden die Schnellzüge der Relation Saarbrücken–München, die bisher über die Untere Queichtalbahn Landau–Germersheim verliefen, fortan über Winden, Wörth und Karlsruhe geführt. Durch diese Verlagerung verlor der Streckenabschnitt Winden–Wissembourg an Bedeutung, während die bisherige Zweigstrecke nach Karlsruhe einen Aufschwung erlebte. Anfang 1945 kam infolge des Zweiten Weltkriegs der Verkehr zum Erliegen.

Die Zeit unter der Deutschen Bahn (seit 1945)

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das vom Krieg sehr stark in Mitleidenschaft gezogene Bahnhofsgebäude von Landau allmählich durch einen modernen Bau ersetzt. Der Streckenabschnitt zwischen Winden und Wörth wurde von der französischen Besatzungsmacht auf ein Gleis zurückgebaut. 1975 kam für den Streckenabschnitt Winden–Wissembourg im ÖPNV das Aus; anschließend wurde er ebenfalls eingleisig zurückgebaut.

Szenerie am Bahnhof Wissembourg, dem südlichen Endpunkt der Maximiliansbahn; der TER wartet auf die Weiterfahrt Richtung Haguenau und Strasbourg
Bf. Winden nach seiner Modernisierung 2007

Ab 1985 verkehrten im Abschnitt Karlsruhe–Landau Schnellzüge von München nach Saarbrücken. In Landau machten diese Züge Kopf, um über die Queichtalbahn den Weg nach Saarbrücken zu nehmen. Nach einem Schiffsunfall, der sich 1987 ereignet hatte, musste die Rheinbrücke Maxau neu gebaut werden. Die Brücke wurde am 29. April 1991 als eingleisige Brücke eröffnet, ab 1999 wurde ein zweiter Brückenüberbau für ein zweites Gleis errichtet, da die Brücke sich als Nadelöhr erwiesen hatte. Die Aufnahme des zweigleisigen Betriebs erfolgte am 12. Mai 2000.

Anfang der neunziger Jahre wurde das Bahnbetriebswerk in Landau stillgelegt und abgebrochen, ebenso verschwand der Landauer Rangierbahnhof. 1994 wurde für einige Jahre der durchgehende Verkehr von Karlsruhe nach Neustadt in Landau gebrochen und stattdessen die Züge der Queichtalbahn Pirmasens–Landau bis nach Neustadt durchgebunden. Außerdem wurde im März 1997 der Streckenabschnitt Winden–Wissembourg reaktiviert.

Im Jahr 2003 wurde der Hauptbahnhof von Neustadt im Zuge der Einführung der S-Bahn RheinNeckar auf der Pfälzischen Ludwigsbahn modernisiert.

Vom 1. bis 3. Oktober 2005 fanden anlässlich des 150. Jubiläums der Maximiliansbahn Dampfzugfahrten der Ulmer Eisenbahnfreunde (UEF) auf der Strecke statt. Die Dampfzüge verkehrten auf dem Ring Neustadt – Landau – Winden – Karlsruhe – Graben-Neudorf – Germersheim – Speyer – Schifferstadt – Neustadt sowie von Neustadt nach Wissembourg. Teils fuhren diese mit sogenannten „Silberlingen“ der Deutschen Bahn (DB). Pünktlich zu diesen Feierlichkeiten war der Bahnhof Kandel erneuert worden.

Betrieb

Fahrplan

Obwohl es heute auch durchgehende Züge von Neustadt nach Wissembourg gibt, gehört der Streckenabschnitt Neustadt–Winden heute betrieblich zur Strecke Neustadt – Karlsruhe. Die Strecke Karlsruhe – Neustadt ist als KBS 676 verzeichnet, die Strecke Winden–Wissembourg als KBS 679.

Regionalexpress nach Neustadt im Landauer Hbf.

Stündlich verkehrt je eine Regionalbahn (RB) und ein Regionalexpress (RE) von Karlsruhe nach Neustadt und jede Stunde eine Regionalbahn von Neustadt nach Weißenburg (Elsass), die jedoch zwischen Landau und Winden nicht hält. Die Regionalbahnen von Karlsruhe nach Neustadt bedienen bis auf Maximiliansau Eisenbahnstraße und Maxau alle Unterwegshalte. Zwischen dem Bahnhof Wörth und der Ausfädelung auf die Straßenbahngleise östlich des Haltepunkts Maxau fahren die Karlsruher Stadtbahnlinie S 5 (Wörth Dorschberg – Bietigheim-Bissingen) und S 52 (Germersheim – Karlsruhe Innenstadt). Sie bedienen auch die Unterwegshalte Maximiliansau Eisenbahnstraße und Maxau. Von Wörth bis kurz vor dem Karlsruher Hauptbahnhof verkehrt zudem die Linie S 51 (Germersheim - Karlsruhe Innenstadt), die jedoch zwischen den Bahnhöfen von Wörth und Knielingen keinen Zwischenhalt einlegt und die Verbindungsrampe zum Albtalbahnhof passiert.

An Sonn- und Feiertagen von Mai bis Oktober verkehren fünf Regionalfern- und Ausflugszugpaare:

Außerdem fährt ganzjährig am Wochenende ein Zugpaar unter dem Namen Strasbourg-Express umsteigefrei von Neustadt nach Straßburg Gare Centrale.

Die Pfälzische Maximiliansbahn kann im gesamten rheinland-pfälzischen und französischen Teil mit Fahrausweisen des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar bis inkl. Maximiliansau Eisenbahnstraße genutzt werden. Der Karlsruher Verkehrsverbund gilt von Karlsruhe ausgehend auf der gesamten Strecke bis Weißenburg und bis inkl. Maikammer-Kirrweiler, wobei ein Übergangstarif für die Fahrt nach Neustadt (Weinstraße) Hbf angeboten wird.

Fahrzeugeinsatz

Da die Rheinbrücke zwischen Karlsruhe und Wörth anfangs eine Pontonbrücke war, wurden eigens zur Querung des Flusses die Lokomotiven der Baureihe T 2.I eingesetzt.

Seit dem Jahr 1997 verkehren auf der Maximiliansbahn Regional-Express-Züge RE 6, die unterwegs in Wörth, Kandel, Winden und Landau halten. Zum Einsatz kamen hierfür zunächst Neitech-Züge der Baureihe 611. Da diese allerdings sehr unzuverlässig waren, wurden sie nur wenige Jahre später durch die Baureihe 612 ersetzt. Als Regional-Express werden inzwischen Züge der Baureihe 642 eingesetzt. Als Regionalbahnen RB 51 wurden seit den achtziger Jahren bis Dezember 2010 Triebwagen der Baureihe 628 eingesetzt, die die zuvor verkehrenden Schienenbusse ersetzten. Diese wurden wiederum durch die Baureihen 642/643 abgelöst, die aktuell dort eingesetzt werden.[2].

Güterzug im Bf. Wörth
Güterzug im Hbf. von Landau

Güterverkehr

Zwischen Karlsruhe und Wörth findet reger Güterverkehr zu den Wörther Baggerseen, dem dortigen Mercedes-Benz-LKW-Werk und dem Wörther Rheinhafen statt, weshalb dieser Streckenabschnitt seit 1974 elektrifiziert ist. Auf den übrigen Abschnitten ist der Güterverkehr inzwischen stark zurückgegangen. Das Michelin Werk in Landau, welches an der mittlerweile stillgelegten Strecke nach Germersheim liegt, wird regelmäßig von Neustadt aus bedient. ArcelorMittal in Edenkoben erhält einen Großteil des Wareneingangs per Bahn, wofür in 2009 ein neuer Gleisanschluß entstand. Weiterhin wird im Stadtbahnhof Landau gelegentlich noch Holz verladen. Diese Bedienungen werden fast ausschließlich von DB Schenker durchgeführt. Der deutliche Rückgang der Güteraufkommens in den letzten Jahren hat zu stark zurückgebauten Bahnhöfen wie Kandel, Winden, Rohrbach, Landau, Maikammer-Kirrweiler oder Schaidt geführt. Vor allem die Bahnhöfe Kandel, Winden und Schaidt hatten im Zuckerrübentransport große Bedeutung, da dort jeweils eine Verladeeinrichtung vorhanden war, über die Zuckerrüben auf Güterwaggons verladen wurden. Anfang der neunziger Jahre gab die Deutsche Bundesbahn diesen Transportzweig auf, die Rübentransporte wurden auf die Straße verlagert.

Mit der Inbetriebnahme des neuen elektronischen Stellwerks in Neustadt wurde dort auch das Gleisdreieck eines Schenkels beraubt: Seither können Güterzüge nicht mehr direkt in Richtung Ludwigshafen einfahren, sondern müssen im Hauptbahnhof Kopf machen. Auch der bis zuletzt verkehrende Personenzug von Pirmasens Hbf. zur BASF muss seit des Umbaus in Neustadt Hbf kehren statt wie vorher ohne Halt von Maikammer-Kirrweiler bis Haßloch durchzufahren.

Darüber hinaus gab es in Landau zahlreiche Gütergleise, die bis in die Innenstadt führten. Teilweise sind heute noch die Trassen in Form von verwilderten „Wegen“ zwischen Gebäuden und Grundstücken sichtbar.

Zweigstrecken

Die wichtigsten Strecken, die von der Maximiliansbahn abzweigen, sind die Queichtalbahn Landau–Pirmasens und die Bahnstrecke Schifferstadt–Wörth. Beide wurden als einzige dauerhaft im Personennahverkehr bedient.

Alle übrigen Bahnlinien sind oder waren zeitweise stillgelegt. Den Anfang machte hierbei die Klingbachtalbahn Rohrbach-Steinweiler–Klingenmünster im Jahr 1957, die inzwischen vollständig abgebaut ist. Zwischen 1981 und 1995 gab es keinen Reisezugverkehr auf der Kurbadlinie von Winden nach Bad Bergzabern, 1983 die Nebenbahn von Landau nach Herxheim, ein Jahr später schließlich auch die 1999 bzw. 2002 reaktivierte Bienwaldbahn und die Untere Queichtalbahn.

Stadtbahn am Haltepunkt „Maximiliansau West“

Auf der unteren Queichtalbahn findet seit 2006 zwischen Bornheim und Lingenfeld ein Draisinenverkehr nach dem Vorbild der Glantalbahn statt. Die Strecke nach Herxheim wird in naher Zukunft zwar nicht reaktiviert werden, allerdings ist sie durch einen Trassensicherungsvertrag geschützt.

Im September 1997 wurde die Karlsruher Stadtbahnlinie S5 von Karlsruhe nach Wörth Dorschberg verlängert. Bis zum Karlsruher Stadtteil Knielingen fährt sie auf den Gleisen der Straßenbahn, von wo sie kurz vor dem Haltepunkt Maxau in die Maximiliansbahn einfädelt, der sie bis zum Haltepunkt Wörth Alte Bahnmeisterei folgt. Anschließend fährt sie erneut als Straßenbahn durch das Wörther Wohngebiet „Dorschberg“. 2003 wurde die Strecke zum Wörther Badepark verlängert. Ab der Haltestelle „Wörth Badallee“ führt diese Linie auf der Länge von etwa einem Kilometer parallel zur Maximiliansbahn bis zum Endpunkt „Wörth Badepark“.

Unterwegshalte

Weil die Maximiliansbahn als Transitstrecke geplant war, baute man wenige Bahnhöfen und Unterwegshalte. Manche dienten zwei Ortschaften, was an den Namen deutlich wurde: Maikammer-Kirrweiler, Knöringen-Essingen, Rohrbach-Steinweiler, Schaidt-Steinfeld. Insheim erhielt erst 1877 einen eigenen Bahnhalt, Steinfeld 1928. Der Bahnhof Schaidt-Steinfeld wurde damals in „Schaidt“ umbenannt. Dieser Bahnhof wurde bei der Reaktivierung des Abschnitts Winden–Wissembourg 1997 nicht wieder in Betrieb genommen, sondern durch einen Haltepunkt wesentlich näher an der Ortsmitte von Schaidt ersetzt. 1997 erhielt Schweighofen erstmals einen Haltepunkt. Im Zuge des Baus der Stadtbahn nach Wörth wurde zwischen der Rheinbrücke und Wörth ein zweites Gleis, ein zweiter Bahnsteig am Haltepunkt Maximiliansau Eisenbahnstraße und der neue Haltepunkt Maximiliansau West errichtet.

Regionalbahn im Bf. Wörth

Da sich die Bebauung von Steinweiler in den neunziger Jahren immer weiter in die Nähe der Bahnstrecke entwickelt hatte, bekam der Ort 1999 einen eigenen Haltepunkt; der rund zwei Kilometer von der Gemeinde entfernt gelegene Bahnhof Rohrbach-Steinweiler wurde anschließend in „Rohrbach (Pfalz)“ umbenannt.

Zwischenzeitlich wurden außerdem die Bahnhöfe Edenkoben und Maikammer-Kirrweiler modernisiert und die Bahnsteige angehoben; gleiches wurde von 2005 bis 2007 in Winden vorgenommen.

Im März 2009 ging der Haltepunkt Wörth Mozartstraße in Betrieb. Somit dürften Pläne für eine Option, die Linie S5 der Stadtbahn Karlsruhe hinter dem Haltepunkt Wörth Badepark wieder in die Maximiliansbahn einzufädeln und sie über diese zumindest bis nach Winden, eventuell sogar bis nach Landau oder Neustadt zu verlängern, in absehbarer Zeit nicht realisiert werden. In diesem Zusammenhang ist auch eine Elektrifizierung der gesamten Maximiliansbahn fraglich. Momentan sind noch zwei weitere Haltepunkte an der Maximiliansbahn geplant: Kandel West und Neustadt Süd.

Mit der Inbetriebnahme des EStW in Landau im Jahr 2010 wurde auch der Stellwerks-Betrieb in Edenkoben eingestellt und alle Weichen zum Gleiswechsel entfernt. Seit diesem Zeitpunkt hat Edenkoben betrieblich eine Zwitterstellung: In Fahrtrichtung Neustadt ist Edenkoben ein Bahnhof, in Fahrtrichtung Landau nur ein Haltepunkt.

Planungen

Eine Elektrifizierung der gesamten Strecke soll frühestens 2025 geprüft werden, ebenso der zweigleisige Ausbau des Abschnittes Winden - Wörth.[3]

Die am 11. November 2010 veröffentlichte 'Überprüfung der Bedarfspläne für Schienenwege' des Bundesverkehrsministeriums erwähnt in PF25 (Ausbau des Knoten Mannheims) den Bau einer Verbindungskurve zwischen Rastatt und Karlsruhe West. Das Gesamtvorhaben wird mit einem Nutzen-Kosten-Faktor von 3,5 bewertet.[4]

Literatur

  • Faszination Eisenbahn – Heimat-Jahrbuch 2008 Landkreis Südliche Weinstraße, Verlag Franz Arbogast Otterbach, ISSN 0177-8684
  • Michael Heilmann, Werner Schreiner: 150 Jahre Maximiliansbahn Neustadt-Straßburg. pro MESSAGE, Ludwigshafen am Rhein 2005, ISBN 3-934845-27-4.
  • Modell- und Eisenbahnclub Landau in der Pfalz e.V.: 125 Jahre Maximiliansbahn Neustadt/Weinstr.-Landau/Pfalz. Landau in der Pfalz 1980.
  • Klaus D. Holzborn: Eisenbahn-Reviere Pfalz. transpress, Berlin 1993, ISBN 3-344-70790-6.
  • Albert Mühl: Die Pfalzbahn. Geschichte, Betrieb und Fahrzeuge der Pfälzischen Eisenbahnen.. Theiss Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-8062-0301-6.
  • Heinz Sturm: Die pfälzischen Eisenbahnen. pro MESSAGE, Ludwigshafen am Rhein 2005, ISBN 3-934845-26-6.
  • Hansjürgen Wenzel: Die Südwestdeutschen Eisenbahnen in der französischen Zonen (SWDE). EK-Verlag, Wuppertal 1976, ISBN 3-88255-821-0.

Weblinks

 Commons: Pfälzische Maximiliansbahn – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
  2. Südpfalznetz - Übersicht
  3. http://www.zspnv-sued.de/uploads/media/Sitzungsvorlage_Zweckverband_SPNV-Sued.pdf
  4. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Ergebnisse der Überprüfung der Bedarfspläne für die Bundesschienenwege und die Bundesfernstraßen. (pdf, 3,7 MB)
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