Philanthus triangulum

Philanthus triangulum
Bienenwolf
Bienenwolf (Philanthus triangulum)

Bienenwolf (Philanthus triangulum)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Familie: Crabronidae
Unterfamilie: Philanthinae
Gattung: Philanthus
Art: Bienenwolf
Wissenschaftlicher Name
Philanthus triangulum
(Fabricius, 1775)

Der Bienenwolf (Philanthus triangulum) gehört zur Grabwespen-Familie Crabronidae in der Insekten-Ordnung Hautflügler (Hymenoptera).

Ab etwa Mitte Juni sind die schwarzgelben Insekten zu beobachten. Man erkennt diese Wespen an ihrem großen Kopf und den im mittleren Teil dickeren Fühlern.

Die Körperlänge der etwas über bienengroßen Bienenwolf-Weibchen beträgt 13–18 mm, die der Männchen jedoch nur 8–10 mm.

Inhaltsverzeichnis

Lebensraum

Man findet den Bienenwolf in Großteilen Europas bis hin nach Sibirien auf warmen und trockenen Heiden und Magerrasen, die den Steppen ähnlich sind. Dieses Biotop geht durch den Menschen fortschreitend zurück, so dass der Bienenwolf immer seltener wird.

Nahrung

In Mitteleuropa ist die Honigbiene (Apis mellifera) anscheinend das alleinige Beutetier. Die Beute wird zunächst optisch ausgemacht und dann durch Rütteln im Abstand von wenigen Zentimetern geruchlich geprüft. Der rasante Angriff erfolgt nur auf ein Objekt mit Bienenduft, z. B. im Experiment auch auf ein mit Bienenduft beschmiertes Holzklötzchen ähnlicher Größe. Das mit den Beinen ergriffene Opfer wird sofort mit einem Stich durch ein schnell wirkendes Gift bewegungsunfähig gemacht. Die Beute wird im Flug zum wohl ausschließlich optisch wiedergefundenen Nest in sandigem Gelände gebracht. Teilweise leckt diese Art aber auch den Nektar aus den Blüten verschiedener Pflanzen.

Fortpflanzung

Bienenwölfe im Botanischen Garten.ogg
Bienenwölfe im Alten Botanischen Garten der Universität Göttingen (29 Sekunden, 15,79 MB). Die Aufnahmen aus dem Spätsommer 2008 zeigen unter anderem weibliche Tiere beim Graben und mit Beute.

Die Weibchen graben eine Röhre in den Boden, die bis zu einem Meter lang sein kann. Diese endet in fünf bis sieben Kammern, in die im Normalfall drei bis vier, aber auch teilweise bis zu sechs gelähmte Honigbienen gebracht werden. Diese dienen zur Ernährung des Nachwuchses, wobei künftige Weibchen eine Biene mehr benötigen als die Männchen.

Lange Zeit wurde angenommen, dass die betäubten Bienen durch das Gift, welches nur eine lähmende Wirkung hat, haltbar gemacht werden und so nicht verderben. Nach neuesten Erkenntnissen des Ökologen Erhard Strohm vom Biozentrum der Universität Würzburg konnte anhand einer Versuchsreihe nachgewiesen werden, das die Haltbarmachung durch eine spezielle Behandlung der Biene durch den Bienenwolf erfolgt. Dabei leckt der Bienenwolf die Biene mit seinen Mundwerkzeugen intensiv ab. Unbehandelte, aber durch das Gift des Bienenwolfes betäubte Tiere verdarben schon nach wenigen Stunden (Schimmelbefall). Durch diese spezielle Behandlung bleiben die Bienen mehrere Tage unverdorben.

In leicht geneigtem oder horizontalem Gelände wird nach jedem Besuch des Nestes dieses zum Schutz vor Nesträubern, wie etwa diversen Käfern oder Schlupfwespen, verschlossen. Im senkrechten Gelände wird der Eingang ständig offen gehalten.

Aus den anschließend gelegten Eiern schlüpfen weiße, madenförmige Larven. Nach dem Verspeisen der Bienen verpuppen sich diese so geschickt auf einem Seidenstiel, dass sie weder Boden noch Wände berühren; dadurch wird verhindert, dass sich durch die Feuchtigkeit Pilze an der Puppe bilden. Ungefähr Mitte Juni gräbt sich dann die neue Generation Bienenwölfe aus ihrer Höhle im Erdreich.

Feinde

Der Bienenwolf wird von der Goldwespe Hedychrum rutilans parasitiert.

Literatur

  • Nikolaas Tinbergen: Über die Orientierung des Bienenwolfes (Philanthus triangulum Fabr.). Zeitschrift für vergleichende Physiologie, Band 16, 1932, S. 305–334
  • Nikolaas Tinbergen: Über die Orientierung des Bienenwolfes (Philanthus triangulum Fabr.). II. Die Bienenjagd. Zeitschrift für vergleichende Physiologie, Band 21, 1935, S. 699–716
  • Helgard Reichholf-Riehm: Insekten. 1984, München

Weblinks


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