Philipp Furtwängler (Orgelbauer)

Philipp Furtwängler (Orgelbauer)

Philipp Furtwängler (* 6. April 1800 in Gütenbach; † 5. Juli 1867 in Elze) war ein deutscher Orgelbauer und Gründer der Orgelbauanstalt Philipp Furtwängler & Söhne in Elze.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Furtwängler wurde als drittes von elf Kindern des Frachtfuhrmanns und Bauern Bartholomäus Furtwängler in Gütenbach/Baden geboren. Er war ein Bruder des Theologen und Altphilologen Wilhelm Furtwängler und Großonkel des Dirigenten Wilhelm Furtwängler.

Man nimmt an, dass er ursprünglich das Uhrmacherhandwerk erlernte. 1822 wurde er Bürger von Elze bei Hildesheim. Von Hause aus katholisch, konvertierte er hier 1828 zum evangelischen Glauben. Noch vorher begann er mit dem Bau von Orgeln und wurde zu einem der produktivsten Orgelbauer in der Region. Er erbaute mindestens 68 Orgeln neu, darüber hinaus sind 33 Umbauten und Reparaturen anderer Instrumente bekannt[1]. Der 1838 zunächst als Thurm-Uhren-Fabrik Philipp Furtwängler eingetragene Betrieb beschäftigte 1849 bis zu acht ständige Mitarbeiter, 1854 bereits 15 bis 20.

Tätig war er überwiegend im Bereich der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und im Braunschweigischen. Einige Orgeln entstanden aber auch für katholische Kirchen. Das größte von Philipp Furtwängler ausgeführte Werk ist die Orgel der evangelisch-lutherischen St.-Matthäi-Kirche in Gronau (Op. 55, III+P/57).

Philipp Furtwängler war 1852 und von 1854 bis 1857 auch Bürgervorsteher in Elze.

Nach seinem Tod wurde das Unternehmen durch seine Söhne Wilhelm (* 5. Juni 1829 in Elze; † 4. September 1883 ebenda) und Pius (* 17. Juli 1841 in Elze; † 16. Januar 1910 in Hannover) weitergeführt. Nach dem Tod des ersteren ist die Firma erloschen. Pius Furtwängler setzt die Firmentradtition fort, indem er gemeinsam mit dem Orgelbauer Adolf Hammer die Firma P. Furtwängler & Hammer gründet.

Orgeln der Fa. Philipp Furtwängler & Söhne

Bis zum Tod von Philipp Furtwängler

Alle weiteren genannten Arbeiten sind Neubauten:

Bis zum Erlöschen der Firma

Daneben entstanden mehrere kleinere Orgeln für Seminare in Wunstorf, Verden und Hannover.

Literatur

  • Jürgen Huck: Philipp Furtwängler & Söhne. Eine Orgelbauanstalt und Großuhrmacherei des Hildesheimer Landes. In: Alt-Hildesheim 37, 1966, S. 54-64
  • Uwe Pape: Philipp Furtwängler (1800–1867) : Orgelbauer in Elze bei Hannover. In: ISO Information. G/2. Dezember 1974, Nr. 11, S. 777-798
  • Uwe Pape: Die Furtwängler-Orgeln in Geversdorf und Altenhagen. Pape Verlag, Berlin 1978, ISBN 978-3921140178
  • Familienartikel: Furtwängler, Philipp. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, S. 738.

Einzelnachweise

  1. Uwe Pape: Dokumentation der Furtwängler-Orgel in Altenhagen I, Orgeldokumente, Schallplatte mit Textheft, Pape-Verlag, Berlin 1975
  2. * Werkstattbuch Ph. Furtwängler in: Ch. Eickhoff: 150 Jahre Emil Hammer Orgelbau, Festschrift, Eigenverlag

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