Phoresie

Phoresie

Probiose (auch Karpose oder "Parabiose" genannt) ist eine ökologische Interaktion von artfremden Organismen (interspezifische Wechselbeziehungen), bei der einer der beiden Partner einen Vorteil aus dem Zusammenleben zieht, ohne dem anderen zu nutzen oder zu schaden.

Formen der Probiose

Phoresie: Schwarzer Totengräber mit mehreren Milben, die den Käfer als Transportwirt benutzen
Bombus terrestris als Phorent einer Milbe
  • Kommensalismus (von lat. mensa = Tisch): Ein Partner (Kommensale, Mitesser) beteiligt sich an dem Nahrungsrückstand eines anderen Organismus. Ein Beispiel sind Aasfresser der Steppen und Wüsten, die größeren Jägern folgen. Gelegentlich können Kommensalen durch Massenauftreten oder Nahrungsknappheit zu indirekten Konkurrenten werden und Interferenzen erzeugen (vgl. auch Populationsdynamik).
  • Phoresie (von gr. φορείν = tragen): Vorübergehende Transportgesellschaft. Ein Tier (Phoret, Gast) nutzt ein anderes Tier (Phorent, Wirt) zum Zweck der Ortsveränderung, ohne es zu schädigen. Manche Pflanzen zum Beispiel nutzen Vögel oder das Fell anderer Tiere (z. B. „Kletten“) zur Verbreitung ihrer Samen, Schiffshalter heften sich an schnellere Fische (vgl. auch Taxie)
  • Synökie: Nutzung der Wohnstätte eines anderen Lebewesens, wenn zum Beispiel kleinere Tiere dadurch Schutz finden. Der Gastgeber duldet die Einmietung durch Gäste, solange die Gäste seine Nahrungsreserven nicht wesentlich beeinflussen. Zum Beispiel dulden Ameisen Arten der Springschwänze, Larven der Schwebfliegengattung Microdon oder die der Blattkäfergattung Clytra, Grillen der Gattung Myrmecophila, Ameisenfischchen (Atelura spec.) und die Kurzflügelkäfer der Gattung Dinarda. Sie werden als Ameisengäste bezeichnet.
  • Parökie („Beisiedelung“): Leben in Nachbarschaft, wobei einer der beiden Partner Schutz oder Nahrung erhält. Oft folgen Vögel größeren Tieren, die beim Weiden Insekten aufscheuchen, die den Vögeln als Nahrung dienen. In der Peripherie einer Ameisenkolonie leben häufig Larven des Rosenkäfers.
  • Entökie („Einmietung“): Wohnen im Körper eines anderen Lebewesens als Schutzeinmietung, ohne zu parasitieren. Zum Beispiel das Bewohnen der Tentakelkrone großer Seeanemonen durch manche Fische und Garnelen.
  • Metabiose ist ein stark einseitiges Abhängigkeitsverhältnis einer Art von der Tätigkeit einer anderen. So sind z. B. Hohltauben und Grünspechte wegen ihrer weichen Schnäbel auf den Höhlenbau anderer Arten wie z. B. den Buntspecht angewiesen. Im Unterschied zur Entökie der Fledermäuse besiedeln Hohltauben und Grünspechte ausschließlich geeignete Baumhöhlen (Einflugloch und Abmessungen im Inneren), während Fledermäuse auch stehendes Totholz als Sommerquartier nutzen.

Quellennachweis

E. Wiesner, R. Ribbeck: Lexikon der Veterinärmedizin, 4. Auflage, ISBN 3777314595 M. Schaefer "Wörterbuch der Ökologie", 4.Auflage, ISBN 3-8274-0167-4

Siehe auch


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